Steria Mummert Consulting zeigt auf wie trotz fehlender flächendeckender Smart-Meter-Verbreitung sich Stromverbrauch und -erzeugung über neue Preismodelle und Anreizprodukte energieeffizienter steuern lassen. Allerdings stecken insbesondere bei der Entwicklung und Vermarktung derartiger Smart-Energy-Produkte viele Energieversorger noch am Anfang. Das ergibt eine aktuelle Markteinschätzung des Business Transformation Partners.
Smart Meter ist nicht gleich Smart Energy
„Smart Meter bedeutet nicht gleich Smart Energy. Die Zähler schaffen zwar Transparenz über den tatsächlichen Energieverbrauch und deren Verteilung über den Tag. Die nützt aber nur, wenn dem Kunden gleichzeitig Produkte angeboten werden, die Anreize enthalten, diese Transparenz zum eigenen Vorteil zu nutzen“, sagt Ralf Rübsam, Energieexperte von Steria Mummert Consulting. Versorger bieten zwar bereits Tarife an, die auf den unterschiedlichen Stromverbrauch im Tagesverlauf eingehen. Die aktuellen Anreizmodelle zur Lastverlagerung über zeit- oder verbrauchsvariable Preise verfügen allerdings noch nicht über ausreichend Intelligenz.
Zu starr und für Kunden nicht attraktiv
Bei Haushalts- und Gewerbekunden verpuffen Steuerungsversuche über flexible Preise noch aus einem anderen Grund. Schuld sind sogenannte Standardlastprofile, die die Energieversorger einsetzen. Generell gilt: Bei allen Kunden, die weniger als 100.000 kWh Strom und 1,5 Mio. kWh Gas pro Jahr verbrauchen, werden diese pauschalen Verbrauchsmuster unterstellt und der Tarif abgeleitet. Eine individuelle Lastkurve für jeden Abnehmer wird nicht erstellt. Verbände fordern deshalb im Rahmen der Smart-Meter-Einführung, Standardlastprofile abzuschaffen. Zusätzliches Potenzial zur Lastverlagerung besteht zudem auf Seiten der Einspeiser. Durch Solardächer und Blockheizkraftwerke sind immer mehr Kunden nicht nur Abnehmer, sondern leiten auch selbstproduzierten Strom in die Netze. Mit entsprechenden Diensten und Preismodellen ließen sich die Netze der Zukunft Energiewendekonform steuern.
Erfahren Sie auf Seite 2 wie Kunden von Preisschwankungen profitieren können.