Erfolgsgefühle mit Leichtigkeit selbst erzeugen – Warum Sie niemals darauf warten sollten, dass andere Sie als erfolgreich bezeichnen

Was ist Erfolg? Erfolg definiert sich aus meiner Erfahrung typbezogen immer unterschiedlich, trotzdem gibt es einige gemeinsame Komponenten. Für so ziemlich alle Menschen gilt: Erfolg fühlt sich gut an. Erfolg macht angeblich sogar sexy. Auf jeden Fall gibt er Energie, die auch nach außen strahlt und für Charisma sorgt.

Für den Forscher Martin Seligman ist das Gefühl „etwas geschafft zu haben“ einer der fünf Grundpfeiler für ein gelungenes Leben. Erfolgsgefühle sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines zufriedenstellenden Arbeitstages. Dabei geht es gar nicht so sehr um den Gesamt-Erfolg an sich, sondern um das wunderbare Gefühl, an diesem Tage eine wichtige Aufgabe erfolgreich bewältigt zu haben. Das ist ein wichtiger Unterschied im Denken und Fühlen betreffend die Gesamtthematik Erfolg!

Inhaltsverzeichnis

Erfolg ist immer subjektiv

Eine der wichtigsten Erkenntnisse, wenn Sie sich in Ihrer Arbeit regelmäßig erfolgreich fühlen wollen: „Mein Erfolgsgefühl entsteht in meinem eigenen Kopf.“

Das Dilemma dabei ist nur: Nicht immer haben Sie und Ihr Vorgesetzter dieselbe Auffassung von Erfolg. Denn oft werden von Ihren Vorgesetzten andere Faktoren als Maßstab für Top-Leistung herangezogen und als Vorzeigebeispiel gelobt. Das tut auf der emotionalen Ebene nicht so gut. Oder boykottieren Sie selber etwa durch Ihr Denken Ihre eigene Erfolgsgeschichte, indem Sie sich mit Ihren Kolleginnen und Kollegen vergleichen? Beneiden Sie vielleicht heimlich Ihren Verkaufskollegen wegen seiner hohen Abschlussquote? Wären Sie gerne so beliebt bei Ihren Mitarbeitern, wie die Teamleiterin der Nebenabteilung? Hätten Sie gerne den Job Ihrer Freunde, weil sie mehr verdienen? Die Liste dieser möglichen Kopfkino-Szenarien ist endlos. Leider ist sie auch völlig kontraproduktiv und demotivierend.

Negative soziale Vergleiche sind der effektivste Weg in die innere Verzweiflung. Sind Sie sicher, dass Sie immer alle Fakten und Hintergründe betreffend Ihre Kollegen kennen, um das gesamte Bild korrekt zu sehen? Da wird ein Verkäufer mit 20 Jahren Erfahrung und ebenso lange gepflegten Kundenbeziehungen als Maßstab für den neuen Teamkollegen herangezogen. Das Unternehmen kürt aus gewissen „politischen“ Gründen einen bestimmten Verkäufer des Jahres und demotiviert damit alle anderen, die in diesem Wettbewerb von Anfang an chancenlos waren und vor allem die Hintergründe nicht kannten.

Die Teamleiterin der Nebenabteilung ist vielleicht bei ihren Mitarbeitern beliebt, kann sich aber nicht durchsetzen, hinkt mit ihren Deadlines hinterher, sammelt Überstunden wie Vielfliegermeilen und steuert geradewegs auf einen Burnout zu. Fragen Sie mal Ihre Freunde, die Sie um deren Gehalt beneiden, nach den Schattenseiten ihres Berufs und ihrer Branche. Entscheiden Sie also erst dann, wenn Sie alle Informationen haben, ob Sie immer noch gerne mit anderen tauschen würden. Sehr oft entstehen dann ganz neue und positive Blickwinkel auf die eigene Erfolgsgeschichte, die man vorher so nicht sehen konnte oder wollte.

Einfach anfangen!

Vor Jahren beneidete ich eine Kollegin glühend um ihre engen Kundenbeziehungen, die sich natürlich auch in ihrem Verkaufserfolg zeigten. Als ich sie bei ihren Terminen begleitete, hatte ich folgende Erkenntnis: Sie führte das Gespräch durch ganz gezielte Fragen, die ich eigentlich als Coachingtechniken kenne, aber nie in Verkaufsgesprächen angewendet habe. Statt mich über diese Erkenntnis zu freuen, machte ich jahrelang den Fehler, mich selbst zu quälen: „So gut wie sie werde ich nie! Ich rede zu viel, statt sinnvolle Fragen zu stellen! In mir steckt einfach kein Verkäufer!“, waren meine inneren Monologe mit mir selber. Irgendwann hatte ich genug von diesem Selbstmitleid. Ich beschloss, es in kleinen Schritten selbst gezielter anzugehen. Dazu setzte ich mir als persönliches Entwicklungsziel, in Kundengesprächen ab sofort doppelt so viele Fragen zu stellen. Dazu notierte ich vor jedem Gespräch mindestens zehn „Coachingfragen“, die ich dem Kunden stellen könnte.

Ab sofort konnte ich regelmäßig stolz auf mich sein, sobald ich diese Fragenliste erstellt hatte, denn ich hatte mich ja professionell vorbereitet. Mit der Zeit erkannte ich nach jedem Gespräch, dass ich tatsächlich zunehmend mehrere der zuvor notierten Fragen gestellt hatte. Dieser Fortschritt motivierte mich natürlich abermals. In meinem persönlichen Erfolgsempfinden war ich somit nicht mehr rein vom Ja oder Nein der Kunden abhängig, sondern konnte mich anhand meiner eigenen Kriterien messen und über regelmäßige Fortschritte freuen. Trotz des Mehraufwandes in der Vor- und Nachbereitung begann sich ein Gefühl der Leichtigkeit im Verkaufsthema einzustellen, das sich letztlich auch auf meine Kunden übertrug.

Das positive Feedback von Kunden über angenehme Gespräche, bessere Beziehungen, interessantere Konditionen und eine langsam steigende Zahl an Abschlüssen waren und sind natürlich weitere Erfolgskriterien. Abschlüsse sind wichtig, kommen in meiner Branche aber nicht täglich vor. Die Leichtigkeit und das tägliche Erfolgsgefühl kann ich auf diese Weise jedoch regelmäßig selbst erzeugen.

Für die eigene Leichtigkeit sorgen

Um Erfolgsgefühle aus uns selber zu produzieren, müssen wir dranbleiben! Fragen Sie sich regelmäßig: „Was ist mir heute gelungen, womit ich vor einem Jahr noch gekämpft habe?“ Nehmen Sie sich nur noch selbst als Maßstab, statt sich mit anderen zu vergleichen. Nutzen Sie die Kraft selbst gesetzter Entwicklungsziele. Welche Fähigkeiten wollten Sie schon lange verbessern? Welche Herausforderung halten Sie für angemessen? Wie groß muss der Schritt aus Ihrer Wohlfühlzone sein, damit Sie danach stolz auf sich sein können? Welchen winzigen ersten Schritt dorthin können Sie schon heute tun, am besten jetzt gleich? Wenn Sie dazu gerade eine Erkenntnis haben, nutzen Sie die Leichtigkeit des Augenblicks und tun Sie gleich einen nächsten kleinen Schritt in diese Richtung.

Erfolgreich sein – in jedem Rahmen!

Was aber, wenn Ihre Erfolge weiterhin von außen ständig geschmälert werden? Wenn Sie sich immer wieder in unfairen Wettbewerben mit Ihren Kollegen vergleichen lassen müssen? Wenn die Ziele von oben vorgegeben werden, unerreichbar scheinen und nicht verhandelt werden dürfen?

Sollte sich die Gelegenheit bieten, diese demotivierenden Rahmenbedingungen zu verändern, sind Sie mutig und ergreifen sie diese. Wenn sich ein Angebot auftut, Ihre Fähigkeiten in einem anderen, positiveren Umfeld einzubringen, treffen Sie eine klare Entscheidung und verlassen Sie Ihre bisherige Position. Bis dahin könnten Sie diese Rahmenbedingungen allerdings einfach als das akzeptieren, was sie tatsächlich sind: Ein Rahmen, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Werden Sie der brillante Meister Ihrer eigenen Arbeit

Begeben Sie sich auf den Weg zur Meisterschaft in Ihrer Arbeit, egal, wie steinig dieser erscheint. Besser noch: Betrachten Sie sich ab sofort als Meisterin oder Meister auf dem Weg zur Spitzenklasse. Was könnte Ihr nächster Entwicklungsschritt in dieser Hinsicht sein?

Orientieren Sie sich dabei nicht nur an den Kennzahlen des Unternehmens oder an vorgegebenen Zielen Ihrer Tätigkeit. Es geht auch immer um Ihren persönlichen Erfolg! Schaffen Sie sich zusätzlich eine ganz konkrete eigene Challenge, aber bitte realistisch, nicht utopisch! Überlegen Sie sich dazu wirksame Messkriterien, die Sie tatsächlich selbst beeinflussen und beobachten können.
Vergessen Sie dabei bitte nicht, auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel! Sobald Sie damit aufhören, ständig auf das zu hohe Ziel der Meisterschaft zu schielen, können Sie sich besser auf den Weg konzentrieren, sich über jeden gut gelungenen Schritt freuen und ihn auf Ihre Art feiern. Warten Sie also niemals darauf, dass andere Menschen Sie als erfolgreich bezeichnen. Sorgen Sie für Ihre eigenen Erfolgsgefühle. Das macht wunderbar frei und unabhängig! Zunehmende Leichtigkeit wird von nun an Ihr ständiger Begleiter sein. Viel Erfolg!

Über Alfred Schaider

Alfred Schaider, happy at work, glücklich am Arbeitsplatz, Arbeit, Speaker, Trainer, Coach,
Was ist Erfolg? Alfred Schaider zeigt, warum Sie niemals darauf warten sollten, dass andere Sie als erfolgreich bezeichnen.

Mag. Alfred Schaider ist seit dem Jahr 2000 als Speaker, Trainer, Teamentwickler und Coach für Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen tätig. Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium hat er Lehrgänge zum Trainer, Coach, Lebensberater, Konfliktmoderator und Teamentwickler absolviert sowie zahlreiche weitere Ausbildungen (zum Beispiel bei Frank Farelly, Dudley Weeks, Arny & Amy Mindell, Martin Seligman, Barbara Fredrickson und Kim Cameron) durchlaufen. Führungserfahrung sammelte er als Teamleiter, im Projektmanagement und in der Veranstaltungsorganisation.

Seine Kernthemen sind die Verbesserung von Führungs-, Kommunikations- und Gesprächsführungsfertigkeiten, die Lösung von Konflikten und die Stärkung von (Arbeits-)Beziehungen sowie das Erkennen und Nutzen der eigenen Stärken. Seine Mission ist es, Menschen nach dem Konzept „happy at work“ dabei zu unterstützen, in ihrer Arbeit glücklicher und erfolgreicher zu werden.

Mehr erfahren Sie unter: http://www.happyatwork.at.

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