Erneuerbare Energien: Die Sonne geht auf

… aus dem wöchentlichen Kommentar von Dr. Franz Alt. Nach „Hurra, die Maut ist da!“ erfahren Sie heute  in „Erneuerbare Energien: Die Sonne geht auf“, warum weltweit in regenerative Energien investiert wird – außer in Deutschland.

Erst kürzlich hatte der zweitreichste Mann der Welt, Warren Buffet, angekündigt, weitere 15 Milliarden Dollar in Erneuerbare Energien zu investieren. Das wären dann 30 Milliarden Dollar Investment allein von diesem Milliardär, dessen kluger Leitspruch lautet: Es macht keinen Sinn als Reichster auf dem Friedhof zu landen.

Zweistellige Millardenbeträge für Erneuerbare Energien

Seinem Beispiel folgen jetzt viele. Nicht nur die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris, sondern auch Branchenanalysten von Bloomberg New Energy Finance bestätigen, dass allein im letzten Vierteljahr weltweit 63,6 Milliarden Dollar in Erneuerbare Energien investiert wurden – etwa gleich viel wie in die alten nuklear-fossilen Kraftwerke. Das sind für die Erneuerbaren jetzt ein Drittel mehr als noch im ersten Vierteljahr 2014 und zehn Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2013.

Die erste Phase des steilen Wachstums der Erneuerbaren war seit 2011 vorbei – nicht nur in Deutschland und Spanien. Doch dieser Negativtrend scheint jetzt überwunden.  Vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern wachsen die Öko-Energien schneller als je zuvor. Deshalb geht die IEA davon aus, dass bis 2030 zwei Drittel aller Energie-Investments in die Erneuerbaren fließt, zur Zeit ist es die Hälfte.

Und in Deutschland, dem langjährigen Vorreiter?

Hier hat die Bundeskanzlerin in dieser Woche mehr weltweites Engagement für den Klimaschutz gefordert. Aber ihr eigener Energieminister und Vizekanzler hat zur gleichen Zeit dafür gesorgt, dass die Energiewende ausgebremst wird, die Klimaziele der Bundesregierung verfehlt  und die Branchen der Erneuerbaren abgewürgt werden. Noch nie seit 2007 waren Banken in Deutschland so zurückhaltend mit Krediten für die Ökoenergien wie seit der Regierungszeit des neuen Energieministers.

Deutschland braucht einen neuen Anlauf für Klimaschutz und Energiewende. Sonst schwinden Export-Chancen für die Zukunftstechnologien noch mehr als bisher. Doch ein Kohleboom ist führenden SPD-Politikern zurzeit wichtiger als Klimaschutz. Das ist rational nicht mehr nachvollziehbar.

Quelle: © Franz Alt 2014

Über Dr. Franz Alt

Portrait von Dr. Franz Alt
Dr. Franz Alt (© Bild: privat)

Dr. Franz Alt hat politische Wissenschaften, Geschichte, Philosophie und Theologie studiert. Er war 20 Jahre Leiter und Moderator von „Report Baden-Baden“, bis 2003 Leiter der Zukunftsredaktion des SWR sowie Leiter und Moderator des 3sat-Magazins „Grenzenlos“. In den letzten Jahren hat er sich zudem als anerkannter und leidenschaftlicher Experte für die Bereiche Erneuerbare Energien sowie Energie- und Umweltpolitik etabliert. Er wurde von der EU-Kommission mit dem „Europäischen Solarpreis für Publizistik“ ausgezeichnet und hält jährlich hunderte Vorträge im gesamten deutschsprachigen Raum. Darüber hinaus wird er auch regelmäßig von ausländischen Regierungen gebeten, das deutsche Erneuerbare Energien Gesetz vorzustellen, das international als Vorbild für eine regenerative Energiewende mit der Zielgröße der Energieautarkie gilt.

Für weiterführende Informationen siehe seine Website www.sonnenseite.com.

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