Franchising: Ein erfolgreiches Businesskonzept mit Zukunft?

Zum Jahresbeginn einen satten Gewinn in Milliardenhöhe verzeichnen – welches Unternehmen wünscht sich das nicht. Dass das einem der größten Fast-Food-Konzerne in Deutschland gelang, liegt nicht nur an neuen Produktideen und Werbekampagnen. Vielmehr basiert der gesteigerte Umsatz auf den über 1.400 Schnellrestaurants, die mit Franchising betrieben werden. Dieses Vertriebsmodell scheint bereits in vielen Branchen in aller Munde zu sein, nicht nur in der Gastronomie. Doch wie findet man das passende Franchise-System und wie profitiert man als Franchisenehmer effektiv? Erfahren Sie im folgenden Beitrag, was Franchising im Kern ausmacht, wie das Franchise-Situation aktuell in Deutschland aussieht und wie Sie als Franchisenehmer Erfolge feiern können.  

Geben und Nehmen, oder: Was Franchising kennzeichnet

Unter Franchise –  das ursprünglich aus dem Französischen stammt und Steuer- oder Zollbefreiung bedeutete – versteht man heute in erster Linie ein spezielles Vertriebssystem. Das funktioniert als unternehmerische Kooperation zwischen zwei Parteien, dem Franchisegeber und einem oder mehreren Franchisenehmern. Ziel des Zusammenschlusses ist die Förderung des Vertriebs von Produkten oder Dienstleistungen, wofür allein der Franchisenehmer verantwortlich ist. Dafür erhält er vom Franchisegeber das meist regional und zeitlich begrenzte Recht zur Nutzung seines Businesskonzepts, was die Geschäftsidee, das dazugehörige Design und den Markennamen miteinschließt.

Untscheidung in drei Grundtypen

Vereinfacht dargestellt unterteilt sich Franchising in drei Grundtypen, die jeweils ein Aspekt kennzeichnet:

1. Produkt

Dieser Typ umfasst die Produktion sowie die Be- und Verarbeitung einer Ware durch den Franchisenehmer, der nach Anweisung des Franchisegebers handelt. Auf diese Weise wird etwa Coca-Cola oder Fanta mit dem stets gleichen Geschmack in verschiedenen Ländern dank Franchisenehmer produziert und vertrieben.

2. Vertrieb

Hier liegt der Fokus auf dem Verkauf der Produkte. Franchising beinhaltet so ein Gesamtpaket an Komponenten, das den Franchisenehmer-Betrieb ausmacht, wie Laden- oder Betriebsausstattung. Beispiele hierfür sind die Baumarktfilialen OBI oder die Tankstellenfilialen von Aral.

3. Dienstleistung

Bei diesem Franchising Modell bietet der Franchisenehmer eine Dienstleistung unter dem Namen des Franchisegebers an und verpflichtet sich, bestimmte Richtlinien einzuhalten. Bekannt sind hierbei die Autovermietungsfilialen von Hertz oder die Nachhilfefilialen von Schülerhilfe.

Zahlen und Fakten zum Franchising auf dem deutschen Markt

Bezogen auf den heimischen Markt steht allem voran, dass Deutschland bereits seit einiger Zeit einer der stärksten Akteure auf der Weltwirtschaftsbühne ist, besonders in den Bereichen Handel und Wirtschaft. In eben diesen Branchen generierte das Franchise-System eine stetige Umsatzsteigerung, die im Jahr 2017 rund 108 Milliarden Euro betrug. Erwirtschaftet wurde das von 162.000 Franchise-Betrieben, die von über 120.700 Franchisenehmern geführt wurden.

Aktuelle Branchen-Platzhirsche und -Potenzialträger

Den überwiegenden Anteil des Franchising-Gesamtumsatzes erwirtschaftete die Dienstleistungsbranche, wozu rund 40 Prozent aller Franchise-Betriebe in Deutschland zählen. Dahinter reihen sich mit 30 Prozent der Handel sowie der Tourismus, die Gastronomie und das Handwerk. Vor diesem Hintergrund sehen Experten besonders im Industriebereich große Wachstumsmöglichkeiten: denn dort ist hierzulande der Grad der Internationalisierung, also der Umsetzung von Geschäftsideen im Ausland, noch vergleichsweise gering.

Daher wird in naher Zukunft zum einen eine enorme Steigerung der deutschen Franchise-Industrie dank ausländischer Konzepte prognostiziert. Daneben sehen Experten auch Chancen für andere Branchen, wie Haushalts-, Senioren-, oder Pflegedienstleistungen sowie weiterführende Trainings- und Schulungsmaßnahmen.

Franchising-Pluspunkte für Franchisenehmer

Als kooperative Art der Unternehmung hält Franchising so einige Vorteile für Franchisenehmer bereit. So können diese von Anfang an mit ihrem Business in die Selbstständigkeit starten, auf Basis des Geschäftskonzepts des Franchisegebers. Darin enthalten ist eine fest etablierte Marke, die bereits wichtige Faktoren vereint: den Wiedererkennungswert, die Reichweite und den Ruf. Damit sind Franchisenehmer und deren Betriebe ab dem ersten Tag der Betriebseröffnung erkennbar für das jeweilige Zielpublikum, statt sich mühsam und langwierig einen Kundenstamm aufbauen zu müssen.

Daneben zeigen sich Pluspunkte bei Logistik und Beschaffung, welche nach festgelegten Standards für Franchise-Betriebe geregelt sind. Das beschleunigt und erleichtert nicht nur den Start ins Business. Vielmehr kann es auch bekanntlich bares Geld wert sein, da Franchisenehmer schneller Umsätze machen können.

Start ins Franchising – aber mit Bedacht

Dennoch setzt ein erfolgreicher Weg zum Franchisenehmer eine fundierte Vorbereitung voraus. Das betrifft die Wahl des Franchising-Grundtyps, des Franchisegebers und der Kooperationsvereinbarungen. Denn je nach Branche und Unternehmen können essenzielle Punkte wie Vertragslaufzeit oder Gebührenhöhe stark variieren. Daher gilt, informieren Sie sich und starten Sie mit Bedacht ein Business mit Zukunft!

Anmerkung der Redaktion:

Hilfreiche Tipps, wie Sie den Einstieg als Franchisenehmer schaffen können, finden Sie auch in unserem Beitrag: (Keine) Idee zur Selbstständigkeit? Die Lösung Franchising.

Zudem bietet sich eine aktuelle Informations- und Vernetzungsmöglichkeit für Franchisegeber, -nehmer und Franchise-Interessierte auf der diesjährige Franchise Expo 2018, der ersten internationalen Franchisemesse in Deutschland.

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