Öffentliche Diskussionen um ständig steigende Energiepreise lassen immer mehr Eigentümer über die Energetische Sanierung ihrer Wohn- und Mietimmobilien nachdenken. Im Zuge dieser Debatten fallen ständig Begriffe, wie Wärmedämmung, Umrüstung auf Gasheizungen oder auch die Solaranlage auf dem eigenen Dach. Über Infrarotheizungen wird dagegen kaum diskutiert. Zu unrecht, wie eine Studie der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern zeigt. Schuld daran ist ein Imageproblem unter dem die Branche leidet.
Kosten halten sich die Waage
Im Rahmen besagter Studie leitete Dr.-Ing. Peter Kosack vom Arbeitkreis Ökologisches Bauen der TU Kaiserslautern Vergleichsmessungen zwischen Gas- und Infrarotheizungen im Altbaubereich. Wie die Messungen zeigten, amortisieren sich die Kosten für den Verbrauch einer Infrarotheizung im Vergleich zu denen einer Gasheizung spätestens nach 14 Jahren. Allerdings: „Da die Investitionskosten der Infrarotheizung aber nach ersten groben Abschätzungen in etwa nur die Hälfte derjenigen einer Gasheizung betragen, ist die kostenmäßige Überlegenheit wesentlich früher, eventuell sogar sofort erreicht,“ wie die Studie betont.
In Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit ergaben die Vergleichsmessungen, dass Infrarotheizungen – sofern sie mit 100 Prozent regenerativ erzeugtem elektrischem Strom betrieben werden – eine „… der nachhaltigsten Heizungen überhaupt darstellt.“ Und da auch hier die Kosten im Vergleich zu konventionellen Angeboten inzwischen gleichgezogen haben, gibt es auch hier „… keinen ökonomischen Hinderungsgrund mehr, diesen dem klassischen Strom-Mix vorzuziehen.“
Unzureichende Informationspolitik verunsichert die Verbraucher
Eben zitierte Messresultate passen nicht zur öffentlichen Meinung. Denn wie eine Umfrage des BVIR Verband Infrarot-Heizung e.V.* ergab, schrecken vor allem die mit Infrarotheizungen verbundenen Kosten potenzielle Kunden vom Kauf ab. Und von denjenigen, die bereits eine derart gestaltete Heizung in ihrem Haus beziehungsweise Wohnung installiert haben, werden die Kosten als entscheidender Nachteil bewertet.
Dieses Imageproblem scheint hausgemacht. So bietet die Infrarotheizungsbranche, wie sie im Rahmen der Untersuchung selbstkritisch einräumt, für Endkunden kaum nachvollziehbare Informationen zum Stromverbrauch beziehungsweise den -kosten. Die Verbraucher selbst verunsichert diese als unzureichend zu bewertende Informationspolitik.
Ein weiteres Problem: Hersteller und Händler konzentrieren sich zu sehr auf das Design von Infrarotheizungen. Für die Verbraucher spielt dieses jedoch eine untergeordnete Rolle.
Infrarotheizungen könnten an Relevanz gewinnen
Dabei haben Infrarotheizungen, wie oben zitierte Studienergebnisse der TU Kaiserslautern zeigen, durchaus das Potenzial künftig an Relevanz zu gewinnen. Gerade in Bezug auf die von der Bundesregierung weiter voran getriebene Energiewende. So kann die zunehmende Stromversorgung durch Erneuerbaren Energien die mit Infrarotheizungen verbundenen Stromkosten deutlich senken. Zum anderen führt die Sanierung von Altbauten zu sinkenden Heizwärmebedarf. Auch dieser Umstand kann, sofern er von der Branche ausreichend kommuniziert wird, die Akzeptanz für das Heizen mit Infrarotheizungen erhöhen. Weiterführende Informationen finden am Thema Interessierte etwa unter folgendem Link: http://www.infrarotheizung-kaufen.eu/.
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Hintergrundinformationen zu Aufbau und Inhalt der BVIR-Studie:
*Im Rahmen der BVIR-Umfrage wurden neben Kunden auch Hersteller, Händler und Energieberater befragt. Da aufgrund der geringen Teilnehmerzahl kein Anspruch auf Repräsentativität besteht, gelten die Ergebnisse keinesfalls als statistisch gesichert, zeigen aber die im Artikel thematisierte Kluft deutlich auf.