Inside Trust Management: Ist Vertrauen messbar?

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Und falls ja, wozu ist das gut? Dass Vertrauen beziehungsweise Misstrauen nachweislich Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und folgerichtig für den Erfolg oder auch Misserfolg eines Unternehmens entscheidend ist, ist hinlänglich bekannt. Dennoch unternehmen nur wenige Firmen den Versuch das Grad an Vertrauen in ihrem Betrieb zu messen und gegebenenfalls zu optimieren. Woran liegt das?

Dieser Artikel ist ein weiterer Beitrag aus der neuen Themenreihe „Inside Trust Management“, in der zukünftig die Managementberatung mmc AG das Thema Vertrauensmanagement näher beleuchtet und kritisch aufarbeitet.

Mit Macht ist kein Blumentopf zu gewinnen

„Herrschaftswissen, Maulkorb, Kontrolle, Führen mit Macht – diese Themen sind überholt. Da werden Sie keinen Blumentopf mehr gewinnen.“ Der Mann, der das gesagt hat, hört auf den Namen Thomas Sigi und ist seines Zeichens Personalchef und Vorstandsmitglied eines der innovativsten Unternehmen der vergangenen Jahre: der Audi AG.

Sigi ist überzeugt: Als Chef müssen Sie heutzutage offen sein und mit Vertrauen und Transparenz führen. „Unsere Mitarbeiter möchten viel schneller Verantwortung übernehmen. Das geht nur, wenn wir ihnen Vertrauen schenken. Vertrauen ist künftig das zentrale Schlüsselwort.“

Misstrauen macht krank!

Peter P. Müller, seit über 25 Jahren international und in verschiedenen Branchen als Organisations- und Managementberater tätig, geht sogar noch einen Schritt weiter: Führungskräfte und Unternehmer, die ihren Mitarbeitern kein Vertrauen entgegenbringen, machen sie dadurch krank! Das konnte Müller am Beispiel eines Unternehmens, für dieses er beratend tätig war, am eigenen Leib miterleben, wie im Interview gegenüber mmc betont: „Der Krankenstand war [in diesem Unternehmen] höher als anderswo.“ Durch einen, im Rahmen des Beratungsprojektes abgeschlossenen, unsichtbaren Vertrag konnten firmeninterne Verbesserungen eingeführt werden. Diese sorgten auch dafür, dass innerhalb weniger Monaten der Krankenstand signifikant sank, so Müller.

Kann Vertrauen gemessen werden?

Wenn Vertrauen eine so positive Auswirkung auf Unternehmen hat, dann sollte es von ihnen gezielt eingesetzt werden können. Doch Vertrauen gilt allgemein hin als so genannter weicher Faktor und für viele somit als nicht messbar. Und getreu dem Motto „was man nicht messen kann, kann man nicht steuern“, versuchen sie es erst gar nicht.

Ein fataler Irrtum, denn tatsächlich ist dieser weiche Faktor nur schwer messbar, aber es ist nicht unmöglich. Es gibt zahlreiche Merkmale, die Aussagen über ein im Betrieb vorhandenes Vertrauensklima und damit über ein dort vorhandenes Maß an Vertrauen zulassen.

Das sind unter anderem:

– die Klarheit der Kommunikation
– die Sicherheit der Beschäftigung
– die Verlässlichkeit der Spielregeln
– Raum für Initiativen
– die Wertschätzung der Mitarbeiter durch das Unternehmen
– die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen

Wer seinen Betrieb auf diese Faktoren hin untersucht, kann sich eine gute Basis für mehr Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit schaffen.

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