IW Köln: Struktur der Arbeitskosten in der deutschen Wirtschaft

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat die Arbeitskosten in Deutschland analysiert:

„Made in Germany“ geht ins Geld: Industrieunternehmen zahlten im Jahr 2012 für einen Vollzeit-Arbeitnehmer durchschnittlich 58.560 Euro – ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Deutlich mehr gaben Finanzdienstleister für ihr Personal aus: durchschnittlich 78.420 Euro pro Kopf.

Mit einem Kostenniveau von 40.540 Euro hat das ostdeutsche Produzierende Gewerbe weiterhin einen Kostenvorteil von rund einem Drittel gegenüber dem westdeutschen (61.200 Euro). Im Dienstleistungsbereich zeigt sich eine große Spanne zwischen den Sektoren Verkehr (43.980 Euro) und Handel (46.210 Euro) einerseits und den Finanzdienstleistern (78.420 Euro) andererseits. Auch bei den Unternehmensdienstleistungen ergibt sich trotz des Kostenrückgangs im Jahr 2012 mit 61.860 Euro ein etwas höheres Kostenniveau als im Produzierenden Gewerbe.

Neben den Löhnen und Gehältern umfassen die Arbeitskosten vor allem die Beiträge zu den gesetzlich vorgeschriebenen Sozialversicherungen sowie Leistungen für die betriebliche Altersvorsorge. Im Jahr 2012 mussten Industrieunternehmen dafür noch einmal 28,8 Prozent auf die Bruttolöhne drauflegen.

Im laufenden Jahr werden die Unternehmen durch die gesunkenen Beitragssätze zur Rentenversicherung zwar etwas entlastet. Die Arbeitskosten werden aber dennoch steigen, schließlich haben Arbeitgeber und Gewerkschaften bereits viele Tarifabschlüsse mit Gehaltssteigerungen vereinbart. Schon 2012 legte der Jahresverdienst der Arbeitnehmer in der Industrie um 2,9 Prozent zu; nach Abzug der Inflation blieb davon knapp 1 Prozent übrig.

Christoph Schröder: Die Struktur der Arbeitskosten in der deutschen Wirtschaft, in: IW-Trends 2/2013

(IW Köln 2013)

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