Die sächsischen Jäger haben im zurückliegenden Jagdjahr vom 1. April 2011 bis zum 31. März 2012 mehr als 100 000 Stück Wild erlegt. „Das ist eine sehr gute Bilanz“, sagt Forstminister Frank Kupfer zu den jetzt vorliegenden Streckenergebnissen. Mehr als die Hälfte des erlegten Wildes ist Schalenwild. Die Statistik listet unter anderem 32 000 Stück Rehwild und 3 250 Stück Rotwild auf. Die 22 600 Wildschweine sind allerdings 4 000 Stück weniger als im vergangenen Jagdjahr.
„Ich bitte die Jäger, dass sie den Schwarzkitteln auch in diesem Jahr wieder die größte Aufmerksamkeit schenken“, so der Minister. „Wir müssen Wildschäden in der Landwirtschaft, wo es möglich ist, vermeiden. Ich hoffe, dass die Förderung von Bejagungsschneisen in Maisschlägen hier den gewünschten Effekt bringt und die Bejagung dieser Flächen erleichtert.“ Unterstützung erwartet Kupfer von den Jägern auch bei der Umsetzung des sächsischen Waldumbauprogramms. „In einigen Regionen ist die Bestandsdichte von Reh-, Rot-, Dam- und Muffelwild noch zu hoch. Dort sollten alle jagdlichen Möglichkeiten genutzt werden, um die Verbissschäden im Wald zu minimieren.“
Unter den Tieren, die ursprünglich nicht zur sächsischen Tierwelt gehörten, nimmt der Waschbär den ersten Platz bei den Abschusszahlen ein. Im vergangenen Jagdjahr erlegten die Jäger mit 3 250 Stück fast 1 000 Tiere mehr als in der vorangegangenen Saison. Anfang der 90er Jahre wurden in Sachsen nur einzelne Stücke geschossen. Heute sind die Landkreise Görlitz, Bautzen, Meißen und der Leipziger Raum die Brennpunkte der Waschbärenjagd.
Die Jagd auf Federwild dagegen spielt in Sachsen eine eher untergeordnete Rolle. Nennenswert sind allein die Abschüsse von knapp 7 000 Stockenten, von denen jeweils über 1 000 Stück in den Landkreisen Görlitz und Bautzen erlegt wurden. Die Jagdstrecke beim Feldhasen ist seit Jahren auf einem niedrigen Niveau, mit rückläufiger Tendenz. Nach 934 Tieren 2009/10 und 816 Stück 2010/11 führt die Statistik für das vergangene Jagdjahr 700 erlegte Feldhasen auf, von denen allerdings mehr als die Hälfte als überfahren gemeldet wurde. Der Landesjagdverband will Meister Lampe jetzt zusammen mit Flächeneigentümern und -nutzern durch lebensraumverbessernde Projekte unter die Läufe greifen.
Sachsen hat eine Jagdfläche von rund 1,5 Millionen Hektar, unter ihnen 523 300 Hektar Wald. Derzeit sind 10 400 Sachsen im Besitz eines Jagdscheins.