Konjunktur: Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Februar 2013

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Februar 2013 [1]

  • – Die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft hellen sich allmählich auf. Die Frühindikatoren deuten auf ein absehbares Ende der aktuellen Schwächephase hin: Die Industrieaufträge haben zum Jahresende 2012 zugenommen, wichtige Stimmungsindikatoren verbessern sich bereits seit mehreren Monaten.
  • – Im Jahresschlussquartal 2012 dürfte die gesamtwirtschaftliche Leistung allerdings zurückgegangen sein. Das ergibt sich aus dem Rückgang der Erzeugung in der Industrie und im Bauhauptgewerbe sowie aus dem vorläufigen Jahresergebnis 2012 für das Bruttoinlandsprodukt.
  • – Der Arbeitsmarkt zeigt sich in besserer Verfassung als erwartet. Er bildet damit weiterhin eine wichtige Stütze der Binnenkonjunktur.
  • – Mit der sich abzeichnenden Belebung des weltwirtschaftlichen Umfelds dürfte die wettbewerbsfähige deutsche Wirtschaft im Jahresverlauf allmählich an Dynamik gewinnen.

Die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft hellen sich allmählich auf. Während die schwache Entwicklung der Industrie- und der Bauproduktion auf einen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung im Jahresschlussquartal 2012 [2] hindeuten, verdichten sich derzeit die Anzeichen für eine baldige Überwindung der Wachstumsschwäche. Der Tiefpunkt der weltwirtschaftlichen Schwächephase scheint bereits durchschritten. Internationale Konjunkturindikatoren senden wieder vermehrt positive Signale.

Die wirtschaftliche Lage im internationalen Umfeld

Der Euroraum befindet sich weiterhin in einer leichten Rezession, die hohe Verunsicherung mit Blick auf die kurzfristigen Risiken hat sich aber zurückgebildet. Um die Wettbewerbsfähigkeit im Euro-Gebiet zu stärken, sind Strukturreformen unabdingbar. Maßnahmen, die auf die Schwächung der Währung abzielen, können dagegen keinen Beitrag zur dauerhaften Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit leisten. Zudem würde dies das Vertrauen in die Reformbereitschaft der Euro-Länder beeinträchtigen. Die Europäische Zentralbank muss in ihrer Geldpolitik unabhängig bleiben. Primäres Ziel der Geldpolitik ist die Sicherung der Preisniveaustabilität.

Die USA verzeichneten zwar im vierten Quartal 2012 wider Erwarten einen geringfügigen Rückgang der Wirtschaftsleistung, wichtige Frühindikatoren zeigen sich aber verhalten positiv. Für Erleichterung sorgte, dass die drohende fiskalische Kontraktion durch das „fiscal-cliff“ vorerst umschifft wurde. Eindeutig positive Konjunktursignale kommen derzeit vor allem aus China und den übrigen asiatischen Schwellenländern.

Die Stabilisierung des internationalen Umfelds sowohl auf den Finanzmärkten als auch in der Realwirtschaft hat das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern in die wirtschaftlichen Perspektiven in Deutschland gestärkt. Davon zeugt die teilweise deutliche Aufhellung von Stimmungsindikatoren, wobei insbesondere deren auf die Zukunft gerichteten Erwartungskomponenten eine positive Entwicklung aufweisen. Die Chancen für eine Belebung des Wachstums in Deutschland im Verlauf dieses Jahres sind damit insgesamt gestiegen. Die Bundesregierung geht in ihrem Jahreswirtschaftsbericht vom Januar davon aus, dass sich die derzeitige Investitionszurückhaltung nach und nach lösen wird. Das Wachstum dürfte sich angesichts eines stabilen Arbeitsmarktes und guter Einkommensperspektiven verstärkt auf die Binnenwirtschaft verlagern.

Industriekonjunktur zieht wieder an

Die wirtschaftlichen Schwächtendenzen im Jahresschlussquartal haben sich vor allem im Verarbeitenden Gewerbe bemerkbar gemacht. In diesem Quartal schwächte sich die Erzeugung in der Industrie insgesamt um 3,2 % ab. Im Verlauf des Quartals konnte sie sich aber wieder stabilisieren und im Dezember, gestützt durch einen überdurchschnittlichen Umfang an Großaufträgen, einen Zuwachs von 1,2 % verbuchen. Angesichts der Belebung der Bestelltätigkeit im vierten Quartal, die vor allem durch die deutliche Zunahme der Nachfrage nach Investitionsgütern Impulse bekam, sind die Aussichten für die weitere Entwicklung der Industrieproduktion recht günstig. Auch das sich allmählich wieder belebende weltwirtschaftliche Umfeld trägt maßgeblich zu den positiven Perspektiven für die exportorientierte deutsche Industrie bei. Zusammengenommen sprechen diese Indizien für ein absehbares Ende der Schwächephase der Industriekonjunktur. Gleichwohl bleiben die Abwärtsrisiken beachtlich.

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