Konjunktur: Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im März 2013

Außenhandel

Nach dem realen Rückgang der Exporte im Jahresschlussquartal 2012 dürften sich die deutschen Warenausfuhren allmählich wieder etwas beleben. Hierfür sprechen auch die Exporterwartungen der Wirtschaft, die sich merklich aufhellten. Angesichts der im Durchschnitt schwachen Entwicklung der deutschen Absatzmärkte dürfte die Ausfuhrdynamik aber gedämpft bleiben. Im Januar erhöhten sich die Ausfuhren an Waren in jeweiligen Preisen um 1,4 %, die Einfuhren nahmen um 3,3 % zu. Impulse sind derzeit vor allem aus Drittländern und aus EU-Ländern außerhalb der Eurozone zu erwarten.

Die Abschwächung der weltwirtschaftlichen Dynamik im Verlauf des Jahres 2012 bekam vor allem die exportabhängige Industrie zu spüren. Die Industrieumsätze gingen im vierten Quartal 2012 um 2,4 % zurück, ihre Produktion schränkten die Unternehmen daher um 3,2 % ein. Inzwischen ist eine Tendenz zur Stabilisierung erkennbar. Im Januar nahmen die Umsätze nur um 0,4 % und die Produktion um 0,2 % ab. Die leichte Belebung der Auftragseingänge in der Industrie, die gestützt auf Großaufträge im Jahresschlussquartal 2012 um 0,7 % zulegten, setzte sich zu Jahresbeginn nicht fort. Die Industrie musste im Januar bei wenig Großaufträgen einen Auftragsrückgang um 1,9 % hinnehmen. Dabei entwickelte sich die Nachfrage aus dem Inland in den vergangenen Monaten stabiler als die aus dem Ausland. Einen positiven Ausblick vermitteln aber die Stimmungsindikatoren. Sie hellten sich in den vergangenen Monaten spürbar auf. Vor allem die auf die Zukunft gerichteten Erwartungskomponenten trugen hierzu bei. Zuletzt hat sich aber auch die Beurteilung der aktuellen Wirtschaftslage verbessert.

Baugewerbe

Die Produktion im Baugewerbe erholte sich im Januar bereits wieder vom Rückgang im Jahresschlussquartal; sie stieg um 3,0 %. Hierzu trug vor allem das Ausbaugewerbe bei, das ab diesem Berichtsmonat neben dem Bauhauptgewerbe zusätzlich im Produktionsindex abgebildet wird. Die Bestelltätigkeit im Bauhauptgewerbe war in den letzten Monaten durch starke Schwankungen gekennzeichnet, ist aber insgesamt kräftiger als vor einem Jahr. Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe hellte sich in den vergangenen Monaten spürbar auf. Angesichts des günstigen Finanzierungsumfelds für Bauvorhaben bleiben die Perspektiven für die Bauwirtschaft positiv.

Privater Konsum

Die privaten Konsumausgaben waren im Jahresschlussquartal 2012 von Zurückhaltung geprägt und nahmen nur um 0,1 % gegenüber dem Vorquartal zu. Die Verunsicherung bildete sich aber auch bei den Verbrauchern zurück, sodass gegenwärtig wieder ein konsumfreundliches Klima vorherrscht. Die Einzelhandelsumsätze belebten sich im Januar bereits deutlich um 3,1 %. Auch andere Rahmenbedingungen für den privaten Konsum bleiben günstig. Die verfügbaren Einkommen nehmen real weiter zu. Die Steuer- und Abgabensenkungen zu Beginn dieses Jahres und das anhaltend ruhige Preisklima stärken die Kaufkraft der privaten Haushalte und sorgen so zusätzlich für Impulse.

Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt ist weiterhin in guter Verfassung. Nach den aktuellen Zahlen dauerte der Beschäftigungsaufschwung, gestützt auf die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, nur wenig gedämpft bis zuletzt an. Der sehr moderate saisonbereinigte Anstieg der Arbeitslosigkeit, der seit dem Frühjahr 2012 zu beobachten war, setzte sich im laufenden Jahr nicht mehr fort. Die Frühindikatoren deuten ebenfalls auf eine Fortsetzung der leicht positiven Tendenzen hin.

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[1] In diesem Bericht werden statistische Daten verwendet, die bis zum 11. März 2013 vorlagen.
[2] Soweit nicht anders vermerkt, handelt es sich um Veränderungsraten gegenüber der jeweiligen Vorperiode auf Basis preisbereinigter, sowie nach dem Verfahren Census X-12-ARIMA kalender- und saisonbereinigter Angaben.

(BMWi 2013)

Weiterführende Informationen:

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