Vom Füllfederhalter bis zum Neuwagen, vom Putzdienst bis zum Fachanwalt für Online-Scheidungen – inzwischen gibt es nichts im Netz, was es in der „so genannten Wirklichkeit“ nicht auch geben würde. Das haben neben Großkonzernen auch Unternehmen aus dem regionalen Mittelstand erkannt. Mittlerweile kommt kein Betrieb ohne Online-Präsenz aus. Aber sich allein darauf zu verlassen wäre fatal! Denn was nützt einem eine Design Award-verdächtige Firmenhomepage, wenn der Offline-Auftritt nicht hält, was im World Wide Web dem potenziellen Kunden versprochen wurde?
Offline-Werbung: Wirkung dramatisch unterschätzt
Allein im Jahr 2012 wurden in Deutschland zirka vier Milliarden Suchanfragen generiert – pro Monat! Unter anderem um mehr über Produkte, deren Preise sowie Anbieter zu erfahren, sie miteinander zu vergleichen oder gleich einen Kauf bei ihnen durchzuführen. Beeindruckende Zahlen und vor dem Hintergrund steigender Absatzzahlen für Smartphones & Co. wird diese noch weiter steigen.
Die Frage, die sich viele Unternehmen allerdings nicht stellen: Wie kommt man auf die Idee nach etwas zu „googeln“, wie es im Duden so schön heißt? Und hier sehen Marketingexperten einen entscheidenden Fehler, den gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wie auch Startups immer wieder aufs Neue begehen: Sie unterschätzen die Wirkung von Offline-Werbung beziehungsweise -Marketing dramatisch. Darunter zählen Kampagnen auf Straßen und Plätzen, aber auch das in Augen vieler antiquiert anmutende Schilder bedrucken.
Starthilfe für Suchanfragen im Netz
Konkretes Beispiel für einen solchen, als „cross-channel“ (dt. kanalübergreifend) bezeichneten, Effektes stellt die große Kampagne eines weltweiten Getränkeherstellers dar. Als diese durchgeführt wurde, maßen Marketing-Experten der Unternehmensberatung Arthur D. Little die Zahl der Besucher auf der Website des besagten Getränkeproduzenten, und zwar vor und nach der Offline-Werbekampagne.
Das Ergebnis: Die Besagte Offline-Kampagne sorgte für einen signifikanten Anstieg der Suchanfragen über den Werbenden im Internet. Sie war sozusagen eine Starthilfe.
Das war übrigens auch in umgekehrter Richtung der Fall. Wer über Online-Kanäle anhand von Kommentaren seine Unterstützung oder gar Begeisterung für die Kampagne zum Ausdruck brachte, erhöhte auch die Anzahl derer, die das Produkt offline weiterempfahlen. Warum das allerdings so ist, darüber wagen die Experten allenfalls zu spekulieren.
Fazit – die Mischung macht’s
Das oben präsentierte Beispiel straft diejenigen selbst ernannten Marketing-Experten Lügen, die immer wieder den Tot der Offline-Werbung, wie zum Beispiel Werbeschilder, Plakate & Co. ausrufen. Denn die Frage der Kommunikation über Offline- oder Onlinemedien lässt sich nicht pauschal beantworten. Je nach Unternehmensgröße, Branche, Produkt und strategischer Ausrichtung wird die Antwort jeweils unterschiedlich ausfallen. Wichtig ist „nur“, dass der Online-Auftritt im Offline-Bereich durch die richtigen Printprodukte sinnvoll ergänzt wird.