Private Altersvorsorge: Die verschiedenen Möglichkeiten im Überblick

Die gesetzliche Rente allein wird nicht für die Sicherung des Lebensstandards im Alter reichen. So viel ist klar. Viel zu niedrig ist das aktuelle Rentenniveau, Tendenz sinkend. Deshalb sollten Sie so früh wie möglich vorsorgen, um diese Rentenlücke zu schließen. Dazu haben Sie mehrere Optionen. Zum einen können Sie zu staatlich geförderten privaten Altersvorsorgemodellen, wie etwa der Riester-Rente, greifen, zum anderen gibt es noch weitere private Möglichkeiten, um finanzielle Vorkehrungen für Ihren Lebensabend zu treffen. Wir haben die verschiedenen Optionen der privaten Altersvorsorge für Sie zusammengefasst.

Gesetzliche Rente nicht ausreichend, um Lebensstandard zu halten

In Deutschland gilt für die Rente ein sogenanntes Drei-Säulen-System. Dabei soll sich die finanzielle Absicherung in der Theorie aus der gesetzlichen Rente, der Betriebsrente und weiteren privaten Vorsorgemöglichkeiten zusammensetzen.

Leider wird der daraus errechnete Wert monatlich geschmälert, da Steuern und Sozialabgaben auch auf die Rente anfallen, wodurch die Nettorente niedriger ausfällt. Somit ist die gesetzliche Rente also keineswegs ausreichend. Das Rentenniveau liegt aktuell unter 48 Prozent. Damit der Lebensstandard im Alter jedoch haltbar ist, sollten pro Monat jedoch mindestens 75 Prozent des letzten Bruttoeinkommens verfügbar sein. Diese Lücke gilt es jedoch mit der Betriebsrente und den folgenden privaten Altersvorsorgemöglichkeiten zu schließen.

Private Altersvorsorge mit Zuschuss: Riester-Rente

Diese Art der Altersvorsorge wird vom Staat bezuschusst. Abhängig von Ihrem Einkommen und der daraus folgenden monatlichen Beiträge können Sie sich auf staatliche Zuschüsse von bis zu 175 Euro pro Jahr freuen. Wenn Sie Kinder haben, bekommen Sie pro Kind jährlich noch einmal 300 Euro pro Kind zusätzlich.

Zudem können Sie die monatlichen Beiträge in der Steuererklärung als Vorsorgeaufwendungen geltend machen. Die Riester-Rente wird mit dem Austritt aus dem Berufsleben ein Leben lang monatlich gezahlt.

Der Nachteil: Nicht jeder darf riestern. Nur Personen, die in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen, dürfen einen Riester-Vertrag abschließen.

Immobilie als sichere Anlage

Das Eigenheim gilt in Deutschland noch immer als eine der sichersten Geldanlagen. Deshalb eignet sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung perfekt, um finanziell für den Lebensabend vorzusorgen. Wenn Sie im Rentenalter eine Immobilie besitzen, haben Sie gleich mehrere Optionen, wie Sie sinnvoll damit umgehen können.

  • Darin wohnen: Auf diese Weise haben Sie mehr von Ihrer Rente, weil Sie sich die Miete für eine Wohnung sparen. Sie zahlen nur die Nebenkosten und was Sie ansonsten für Fixkosten im Alltag haben.
  • Verkaufen: Ihr Haus ist zwar eine finanzielle Absicherung, allerdings haben Sie nicht flexibel Zugriff auf das Geld, das es wert ist. Mit dem Verkauf machen Sie die Immobilie zu Geld und können den Erlös zur Aufstockung Ihrer gesetzlichen Rente nutzen.
  • Vermieten: Mit dieser Variante sorgen Sie für ein regelmäßiges monatliches Einkommen, das Ihre Rente aufstocken kann. Dabei sollten Sie jedoch bedenken, dass Sie als Vermieterin oder Vermieter gewisse Pflichten zu erfüllen haben.

Kombination aus Riester und Immobilie

Die Riester-Rente lässt sich zudem mit einer Immobilie kombinieren. Wenn Sie einen Kredit zur Finanzierung Ihres Eigenheims aufnehmen müssen, lässt sich der ganz einfach in einen Riester-Vertrag umwandeln. Dazu müssen jedoch gewisse Voraussetzungen erfüllt werden:

  • Sie müssen die Immobilie selbst bewohnen und Eigentümer sein.
  • Das Haus oder die Wohnung muss sich in der EU oder dem Europäischen Wirtschaftsraum befinden.
  • Die Kosten für den Bau müssen Ihnen nachweislich entstanden sein.

Werden diese Voraussetzungen erfüllt, kann das Darlehen als Wohnriester getilgt werden. Dabei gelten für die monatlichen oder jährlichen Beträge die gleichen Regeln wie bei normalen Riester-Verträgen.

Schützt die Familie: Kapital-Lebensversicherung

Eine weitere private Altersvorsorge ist die Kapital-Lebensversicherung. Mit einer Lebensversicherung sichern Sie Ihre Familie im unwahrscheinlichen Falle Ihres Todes ab. Im Gegensatz zur Risiko-Lebensversicherung ist bei der Kapital-Lebensversicherung noch ein Sparplan integriert.

Sie zahlen monatlich einen vereinbarten Betrag in die Versicherung ein und falls die Lebensversicherung nicht zum Tragen kommt, bekommen Sie nach der festgelegten Laufzeit eine Garantiesumme sowie eine nicht garantierte Überschussbeteiligung ausgezahlt.

Die Beträge können jedoch nicht von der Steuer abgesetzt werden. Außerdem gibt es am Ende der Laufzeit keine steuerfreie Auszahlung mehr, was Kapital-Lebensversicherungen weniger attraktiv macht.

Altersvorsorge mit Fonds

Wie der Name schon sagt, wird in bei dieser privaten Altersvorsorge in Investmentfonds angelegt, beispielsweise in Aktien-, Renten- oder Immobilienfonds. Zwar ist die Chance hier besonders groß, dass sich das eingezahlte Geld bis zu Auszahlung besser vermehren kann, allerdings ist diese Form der Altersvorsorge deutlich riskanter. Hier können Sie jedoch als Anlegerin oder Anleger selbst entscheiden, wie risikoreich Sie Ihr Geld verteilen möchten.

Klassische private Altersvorsorge: Rentenversicherung

Ganz klassisch geht es bei der privaten Rentenversicherung zu. Dabei bezahlen Sie einen monatlichen Betrag und bekommen dafür im Alter eine monatliche Rente oder eine einmalige Summe ausbezahlt. Allerdings ist nur ein Teil der Auszahlung wirklich sicher.

Der andere Teil, die sogenannte Gewinnrente, kann vom Versicherungsanbieter unter Umständen gekürzt werden. Außerdem sind solche klassischen Rentenversicherungen aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase wenig ertragreich.

Ergänzen mit Betriebsrente

Die genannten privaten Möglichkeiten zur Altersvorsorge können mit der sogenannten Betriebsrente ergänzt werden. Dabei muss der Arbeitgeber mindestens 15 Prozent zur Betriebsrente zuschießen. Die restlichen 85 Prozent gehen von Ihrem Bruttolohn ab.

Private Altersvorsorge: Handeln Sie jetzt!

Sie sollten auf keinen Fall zu lange warten, um privat für Ihren Lebensabend vorzusorgen. Schließen Sie Ihre Rentenlücke mit den verschiedenen Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge und vergessen Sie nicht, sich mit Ihrem Arbeitgeber bezüglich einer Betriebsrente kurzzuschließen.

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