Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit
Psychische Leiden wie Burnout und Erkrankungen der Nerven machen gut 30 Prozent aller Fälle aus, weswegen Arbeitnehmer ihre Berufstätigkeit aufgeben müssen. Dicht gefolgt sind diese Ursachen von Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates und des Skeletts sowie Herz- und Gefäßkrankheiten. Wer denkt, dass all diese Krankheitsbilder nur alte Menschen betreffen, irrt. Mehr und mehr treten derartige Gesundheitsbeschwerden auch bei jungen Frauen und Männern auf, beispielsweise bedingt durch Stress oder die falsche Körperhaltung. Das führt vor Augen, warum gerade auch für junge Menschen eine Berufsunfähigkeitsversicherung enorm wichtig ist.
Wie finde ich die richtige Berufsunfähigkeitsversicherung für mich?
Bei der Auswahl einer Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es zwei wichtige Punkte zu beachten:
- Den Prognosezeitraum: Dieser gibt an, wie lange der Zeitraum der Berufsunfähigkeit voraussichtlich bestehen muss, damit Sie überhaupt Anspruch auf Zahlungen von der Versicherung haben. Denn anders als bei der gesetzlichen Pflegeversicherung wird die Berufsunfähigkeitsrente in der Regel nicht bei einem vorübergehenden Ausfall, der weniger als drei Monate andauert, gezahlt. Bei manchen Versicherungen sind diese Zeitspannen sogar noch größer. Einige Anbieter zahlen auch erst bei einer voraussichtlichen Berufsunfähigkeit von drei Jahren oder nur einem dauerhaft prognostizierten Ausfall. Achten Sie bei der Wahl der Versicherung also unbedingt auf möglichst kurze Prognosezeiträume. Deswegen ist ein Vergleich mehrerer Versicherer und verschiedener Tarife sehr wichtig. Online können Sie sich für nahezu jede Berufsunfähigkeitsversicherung Testergebnisse anschauen, um so für Ihre berufliche und private Situation die beste Versicherung zu finden.
- Die Laufzeit: Hier kommt es vorrangig auf Ihr Alter zum Zeitpunkt des Versicherungsabschlusses an. Sie sollten den Vertrag so abschließen, dass die Laufzeit bis zum Renteneintritt gewährleistet ist. Derzeit liegt das voraussichtliche Rentenalter bei 67 Jahren. Dies kann sich natürlich in der nächsten Zeit ändern, aber als Orientierungspunkt sollten Sie ihr 67. Lebensjahr nehmen.
Erwerbsminderungsrente: Reicht diese nicht als Absicherung aus?
Die Erwerbsminderungsrente wird von der staatlichen Rentenversicherung gezahlt, wenn ein Arbeitnehmer aufgrund einer Krankheit oder einer Behinderung nur eingeschränkt oder gar nicht mehr arbeiten kann. Es wird also unterschieden, ob sie vermindert oder hundertprozentig erwerbsgemindert sind. Teilweise erwerbsunfähig sind Sie dann, wenn Sie einer leichten Tätigkeit mindestens drei, aber weniger als sechs Stunden täglich nachgehen können. In diesem Fall bekommen wird Ihnen ein Teil der Bezüge ausgezahlt. Bei drei oder weniger Stunden, in denen Sie eine Beschäftigung ausüben können, sind Sie voll erwerbsgemindert und bekommen die kompletten Bezüge aus der Rentenkasse.
Sie fragen sich nun wahrscheinlich: Brauche ich also gar keine Berufsunfähigkeitsrente, weil meine Kosten durch die staatlichen Ansprüche gedeckt werden? – Genau hier ist der entscheidende Punkt! Denn Anspruch auf die Zahlung der Erwerbsminderungsrente haben Sie nur, wenn Sie mindestens fünf Jahre lang pflichtversichert sind und zumindest 36 Monate lang in die Rentenkasse eingezahlt haben. Das bedeutet im Klartext, besonders für junge Berufseinsteiger bietet die Erwerbsminderungsrente überhaupt keine Absicherung. Hinzu kommt, dass der Rentenanspruch zunächst nur für drei Jahre besteht. Anschließend erfolgt eine erneute Begutachtung ihres gesundheitlichen Zustands.
Fazit: Absichern für den Ernstfall – Ihre Initiative ist gefragt!
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist besonders für junge Menschen am Anfang ihres Berufslebens wichtig und sinnvoll, denn trotz allem jugendlichen Elan ist auch diese Personengruppe nicht vor Krankheiten und Unfällen geschützt. Darüber hinaus sollten Sie sich immer darüber im Klaren sein, dass eine staatliche Absicherung nie die gleiche Höhe erreicht, wie das eigene Einkommen. Eine Berufsunfähigkeitsrente kann Ihnen hier zusätzliche Sicherheit geben und dazu beitragen, dass Sie Ihren Lebensstandard auch im Ernstfall aufrechterhalten können.