Die gesetzliche Krankenversicherung als Fundament
Von der Geburt über die Kindheit, das junge Erwachsenenalter, die Familiengründung bis hin zum Ruhestand und letztendlich zum Lebensende – jede Etappe bringt neue Fragen und Herausforderungen mit sich. Im Laufe unseres Lebens verändern sich nicht nur unsere gesundheitlichen Bedürfnisse, sondern auch unsere Ansprüche an Vorsorge, Absicherung und finanzielle Sicherheit.
Verschiedene Versicherungen rund um Gesundheit und Sterbefall helfen dabei, in jeder Lebensphase gegen unerwartete Ereignisse gewappnet zu sein. Denn gesundheitliche Vorsorge durch Versicherungen beginnt bereits bei der Geburt, etwa durch Unfallversicherungen für Kinder.
Sie entwickelt sich weiter, wenn Jugendliche und junge Erwachsene Zusatzpolicen für Reisen oder sportliche Aktivitäten wählen. Mit der Familiengründung und im fortgeschrittenen Erwerbsleben werden Berufsunfähigkeits-, Pflege- und insbesondere Ablebensversicherungen zentral. Letztere entlastet Hinterbliebene finanziell im Todesfall.
Im Alter gewinnen erweiterte Pflege- und Krankenhausleistungen an Bedeutung. Zudem ergänzen rechtliche Vorsorgedokumente wie Patientenverfügungen oder Vorsorgevollmachten den bestehenden Schutz. So entsteht ein umfassendes Absicherungskonzept, das auf jede Lebensphase abgestimmt ist, finanzielle Engpässe reduziert und langfristige Sicherheit schafft.
Während die gesetzliche Krankenversicherung alle Bürger auffängt, gibt es aber dennoch oft Wunschleistungen, die nur bedingt finanziert werden. Dazu gehören etwa alternative Heilmethoden, bestimmte Zahnbehandlungen oder längere Privatklinikaufenthalte. Hier können Zusatzversicherungen sinnvolle Ergänzungen bieten.
Österreich
In Österreich ist die gesetzliche Krankenversicherung die Basis des Gesundheitssystems. Sie deckt in der Regel alle wesentlichen medizinischen Grundleistungen ab und sorgt dafür, dass alle Zugang zu medizinischer Grundversorgung haben.
Von Vorsorgeuntersuchungen über Arztbesuche, medizinische Behandlungen bis hin zu Krankenhausaufenthalten und Medikamenten – wer in Österreich lebt und arbeitet, ist in der Regel automatisch gesetzlich krankenversichert.
Deutschland
In Deutschland besteht ebenfalls eine gesetzliche Krankenversicherung (GKV), der die Mehrheit der Bevölkerung angehört. Wer unterhalb der Versicherungspflichtgrenze verdient, ist dort pflichtversichert. Gutverdienende Angestellte, Beamte oder Selbstständige können sich jedoch auch privat versichern.
Im Vergleich zu Österreich, wo die soziale Krankenversicherung fast alle erfasst, bietet Deutschland somit etwas mehr Wahlfreiheit. Die Grundidee ist jedoch in beiden Ländern ähnlich: Die GKV deckt notwendige medizinische Leistungen ab, während private Zusatzversicherungen den Leistungsumfang erweitern können.
Schweiz
In der Schweiz besteht Versicherungspflicht für alle Einwohner. Sie müssen eine Grundversicherung bei einer privaten Krankenkasse abschließen, die gesetzlich definierte Leistungen bietet. Die Prämien und Zusatzangebote unterscheiden sich je nach Anbieter. Darüber hinaus können freiwillige Zusatzversicherungen für erweiterte Leistungen wie private Spitalzimmer oder alternative Heilmethoden abgeschlossen werden.
Private Kranken- und Zusatzversicherungen als Ergänzung
Obwohl die gesetzliche Krankenversicherung eine solide Basis darstellt, kann es sinnvoll sein, diese durch private Zusatzversicherungen zu erweitern. Diese kommen vor allem dann ins Spiel, wenn Sie:
- Kürzere Wartezeiten bei Fachärzten und Operationen wünschen.
- Anspruch auf Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus haben möchten.
- Alternativmedizinische Angebote (zum Beispiel Homöopathie oder Osteopathie) in Anspruch nehmen wollen.
- Anspruch auf Zahnersatz oder kieferorthopädische Behandlungen über den gesetzlichen Standard hinaus wünschen.
Solche Zusatzversicherungen können individuell zusammengestellt werden, um auf persönliche Bedürfnisse, den eigenen Lebensstil und das gesundheitliche Risikoprofil einzugehen.
Gesundheitsvorsorge in jungen Jahren: Unfall- und Sportversicherungen
Bereits für Kinder und Jugendliche lohnt sich ein Blick auf ergänzende Versicherungen, etwa Unfallversicherungen, zu werfen. Besonders aktive Kinder, die beispielsweise in Sportvereinen trainieren, profitieren von einer privaten Unfallversicherung, die im Falle eines Sportunfalls für dauerhafte Schäden zahlt. Auch im jungen Erwachsenenalter, in dem sportliche Aktivitäten und Reisen im Vordergrund stehen, können Unfallversicherungen sinnvoll sein.
Ähnlich verhält es sich mit Reise- und Auslandskrankenversicherungen, die im Falle von Krankheit oder Unfall im Ausland für Rücktransport oder private Zusatzleistungen aufkommen. Wer häufig und gerne reist, sollte hier einen entsprechenden Schutz in Betracht ziehen.
Familiengründung und Erwerbsleben: Berufsunfähigkeits-, Pflege- und Ablebensversicherungen
Mit der Familiengründung steigen die Verantwortung und der Absicherungsbedarf. Die Berufsunfähigkeitsversicherung tritt in den Vordergrund, sobald die Arbeitskraft wesentlich zum Familieneinkommen beiträgt. Ein Unfall oder eine Krankheit können dazu führen, dass man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Die Berufsunfähigkeitsversicherung fängt in einem solchen Fall den Einkommensverlust teilweise auf.
Ebenfalls an Bedeutung gewinnt im mittleren Lebensabschnitt die Pflegeversicherung. Mit dem Älterwerden steigt das Risiko, auf langfristige Pflege angewiesen zu sein – sei es im häuslichen Umfeld oder in einer spezialisierten Einrichtung. Die gesetzlichen Leistungen decken oft nur einen Teil der entstehenden Kosten, weshalb eine private Pflegeversicherung helfen kann, die finanzielle Belastung für Betroffene und Angehörige abzufedern.
Darüber hinaus ist in dieser Phase des Lebens, in der oft Partnerschaften und Familien im Mittelpunkt stehen, die Frage der finanziellen Absicherung im Todesfall besonders wichtig. Hier rückt die Ablebensversicherung in den Fokus.
Laut einer Studie der Versicherungsplattform Livv.at mit über 1.000 Befragten in Österreich, denkt in etwa die Hälfte selten an die eigene Sterblichkeit (55 %), etwa ein Drittel denkt regelmäßig daran (33 %). Dabei denken Frauen häufiger an ihre Sterblichkeit als Männer. Die meisten Befragten gaben an, bei Gedanken an den eigenen Tod Akzeptanz zu empfinden. Ebenso zählen Angst und Gleichgültigkeit zu den Empfindungen, die mit diesen Gedanken einhergehen.
Die Rolle der Ablebensversicherung als zentrale Absicherung im Todesfall
Mit 33 % sorgen die meisten Befragten derselben Studie für den eigenen Tod durch ein Testament oder den letzten Willen vor, gefolgt von Patientenverfügung (14 %) und der Planung der eigenen Beerdigung (13 %). Über die Hälfte der Befragten (56 %) hält eine Ablebensversicherung für eine sinnvolle Maßnahme.
Eine Ablebensversicherung ist eine Form der Lebensversicherung, die primär den Hinterbliebenen finanzielle Sicherheit bietet, falls die versicherte Person verstirbt. Besonders dann, wenn ein Todesfall den Wegfall des Haupteinkommens bedeutet, können Hinterbliebene vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten stehen. Eine passende Ablebensversicherung kann hier für Entlastung sorgen und finanzielle Sorgen in einer ohnehin schwierigen Situation minimieren.
Gerade Familien mit Kreditverpflichtungen, hohen Wohnkosten oder Ausgaben für die Ausbildung der Kinder profitieren von einer solchen Versicherung. Auch Lebensgemeinschaften ohne Trauschein, in denen es keine gesetzlichen Erbansprüche gibt, können sich mit einer Ablebensversicherung gegenseitig schützen.
Veränderungen im Bewusstsein: Einstellungen zum Tod und zur Vorsorge
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensende ist für viele Menschen unangenehm. Doch ein bewusster Umgang mit Sterben und Tod dazu beitragen kann, sinnvolle Vorsorgeentscheidungen zu treffen. Sobald man Verantwortung für andere übernimmt – sei es für Kinder, Partner oder nahe Angehörige – steigt die Bereitschaft, sich mit dem Thema Sterben auseinanderzusetzen.
Bei der Planung der Absicherung des eigenen Todes hinsichtlich der Absicherung von Familie und Hinterbliebenen fühlen sich Menschen, die eine Ablebensversicherung besitzen, sehr wohl, weil sie ihnen ein Gefühl der Sicherheit gibt (55 %). Im Vergleich empfanden dies nur 34 % der Menschen ohne Ablebensversicherung.
Versicherungen in der zweiten Lebenshälfte: Ergänzende Kranken- und Pflegeversicherungen
Mit zunehmendem Alter rücken neue Gesundheitsfragen in den Fokus. Chronische Erkrankungen, erhöhte Pflegebedürftigkeit oder eine höhere Wahrscheinlichkeit für Krankenhausaufenthalte machen angepasste Versicherungsmodelle relevant. Hier empfiehlt es sich, den bestehenden Versicherungsschutz zu überprüfen und gegebenenfalls aufzustocken:
- Private Pflegezusatzversicherung: Sie stellt sicher, dass zusätzliche Kosten für Pflegeleistungen, die über das staatliche Angebot hinausgehen, nicht zur finanziellen Bürde für Familie oder Freunde werden.
- Private Krankenhaus-Zusatzversicherung: Ältere Menschen profitieren oft von individuellen Sonderleistungen, etwa freien Arztwahlmöglichkeiten und Komfort bei Krankenhausaufenthalten.
- Zahnzusatzversicherung: Mit zunehmendem Alter steigen häufig die Kosten für umfangreichere Zahnsanierungen oder Implantate, die nicht vollends von der gesetzlichen Krankenkasse getragen werden. Eine Zahnzusatzversicherung kann hier Abhilfe schaffen.
Mental Health und Vorsorge: Psychologische Unterstützung durch Versicherungen
Gesundheit umfasst nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Mentale Gesundheit und ihr Erhalt rücken gesellschaftlich immer stärker in den Fokus. Psychologische Betreuung, Psychotherapie und Präventionsangebote können ebenfalls – je nach Versicherungsprodukt – im Umfang einer privaten Kranken-Zusatzversicherung enthalten sein.
Gerade im fortgeschrittenen Alter können Isolation, Trauer und Veränderungen in der Lebenssituation psychische Herausforderungen mit sich bringen. Eine Versicherung, die den Bereich Mental Health abdeckt, kann hier hilfreich sein, um therapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Versicherungen
Gesundheitsvorsorge endet nicht bei der Absicherung gegen Krankheit, Unfall oder Tod. Die Frage, wer im Falle einer Entscheidungsunfähigkeit handeln darf, ist wesentlich. Neben finanziellen Absicherungen sind rechtliche Instrumente wie Vorsorgevollmachten oder Patientenverfügungen von Belang. Diese Dokumente regeln, wer medizinische Entscheidungen treffen und wie Vermögensangelegenheiten geregelt werden, falls man selbst nicht mehr in der Lage dazu ist.
Zwar sind Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung keine Versicherungsprodukte, aber sie bilden einen wichtigen Baustein eines ganzheitlichen Vorsorgekonzeptes. Eine umfassende Strategie verbindet deshalb finanzielle Absicherung (zum Beispiel durch eine Ablebensversicherung) mit rechtlichen Vorsorgemaßnahmen und individuell angepassten Gesundheitsversicherungen.
Mit den richtigen Versicherungen im Gesundheitsbereich in allen Lebensphasen geschützt
Ein bewusster und frühzeitiger Umgang mit diesen Themen erleichtert die Auswahl geeigneter Versicherungen. Wer sich umfassend informiert, kann eine maßgeschneiderte Vorsorgestrategie entwickeln, um in jeder Lebensphase bestmöglich geschützt zu sein. Dabei hilft der offene Umgang mit dem Thema Tod – ein Schritt, den viele Menschen als unangenehm empfinden, der aber langfristig für Sicherheit und dessen Empfinden sorgen kann.
Gastautor: Daniel Schwarz
Daniel Schwarz ist Online Marketing Manager bei Livv.at – einer digitalen Versicherungsplattform der Lebensversicherung von 1871 a. G. München. Seine umfassenden Kenntnisse im Bereich Online Marketing machen ihn zu einem Experten auf seinem Gebiet. Livv.at bietet die Möglichkeit, Ablebens- bzw. Risikolebensversicherungen komplett digital abzuschließen, um so ein wichtiges finanzielles Schutzpolster für Familien, Kinder und Partner zu schaffen.