Sachsen: „Schlüsselrolle der Mikroelektronik sichtbar machen!“

Auf dem Mikroelektronik-Symposium 2012 des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e.V. (VDE), des Silicon Saxony e.V. und des Bundesverbands Informationswirtschaft Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) hat sich Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, gestern in Berlin für eine klare Perspektive der Schlüsseltechnologie Mikroelektronik in Europa ausgesprochen: „Wir sollten ein gemeinsames existenzielles Interesse daran haben, dass der Mikroelektronikstandort Deutschland in Europa sowohl in der Forschung als auch in der Fertigung erhalten bleibt und sich weiterentwickeln kann. Wir müssen die Vorteile dieses Standorts im globalen Kontext herausarbeiten und sichtbar machen. Dazu müssen alle Partner in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen.“

Auf dem erstmals von den drei Partnern gemeinsam ausgerichteten Symposium in Berlin äußerte sich die sächsische Technologieministerin und Co-Vorsitzende der AG Mikroelektronik in ihrem Impulsvortrag zu den Fakten:

Mikroelektronik ist der Motor für Wachstum und Innovation. Sie ist die zentrale Schlüsseltechnologie für die Wettbewerbsfähigkeit traditioneller Branchen, in Deutschland besonders der Automobilindustrie und des Maschinenbaus. Aber auch ihre volkswirtschaftliche Bedeutung als Motor für die Leitmärkte der Zukunft in den Bereichen Energie, Mobilität, Information und Kommunikation sowie Gesundheit ist enorm.

Der Wettbewerb in der Mikroelektronik spielt sich nicht mehr innerhalb Europas ab, sondern weltweit. Die Staaten der Europäischen Union müssen wie andere Länder außerhalb Europas die Möglichkeit haben, strategisch wichtige Projekte zur Produktentwicklung und Fertigung unterstützen zu können. Durch Abwanderung von Knowhow entstehende technologische Abhängigkeiten kann sich Europa einfach nicht leisten.
Mikroelektronik hat in Deutschland und Europa ein gesundes Fundament. Das „Silicon Saxony“ ist eines der größten europäischen Mikroelektronik- und IT-Cluster, in dem mehr als 2.000 Unternehmen mit über 50.000 Beschäftigten tätig sind. Der Standort weist eine große technologische Bandbreite und ein exzellentes Niveau in Forschung und Produktion auf. Weiter erklärte Sabine von Schorlemer: „Ich kann deshalb gut verstehen, dass die Pressemeldung vom vergangenen Wochenende zur Schließung des Zentrums für Nanotechnologie Dresden (CNT) für Irritationen gesorgt hat. Die Meldung war mit meinem Haus nicht abgestimmt; Aussagen des scheidenden Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Hans-Jörg Bullinger, sind zudem verkürzt wiedergegeben worden. Der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft entscheidet erst Mitte Oktober über die weitere Zukunft des CNT. Der Freistaat Sachsen wird sich auf jeden Fall dafür einsetzen, dass die inhaltliche Forschungskompetenz des CNT am Standort und die „Marke CNT“, die für die hervorragende Reputation seiner Forschungsarbeiten steht, erhalten bleiben – unabhängig davon, ob als selbständige Einrichtung oder als starker Teil eines anderen Fraunhofer-Instituts.“

Die Europäische Kommission hat im Juni 2012 ihre Mitteilung zu den Schlüsseltechnologien (Key Enabling Technologies, KETs) veröffentlicht. Mikro- und Nanoelektronik ist nach dieser Mitteilung eine der bedeutendsten europäischen KETs. Es bleibt zu klären, welche finanziellen Mittel unter welchen beihilferechtlichen Rahmenbedingungen für die KETs zur Unterstützung von Forschung, Entwicklung und Produktion zur Verfügung stehen und wie diese miteinander kombiniert werden können. „Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Volkswirtschaften hängt nicht nur an der Stabilität unserer europäischen Währung, sondern auch an der Konsequenz, mit der wir unsere Strukturen auf den weltweiten Wettbewerb ausrichten“, so die Sächsische Wissenschaftsministerin heute abschließend.
 

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