… aus der wöchentlichen Kolumne rund um “Spiritualität & Business” von Hans-Jürgen Krieg.
Ein entweder das Eine, oder das Andere ist relativ leicht umzusetzen. Auch ein „manchmal so“ und „manchmal so“, funktioniert scheinbar ganz gut. Alles getreu der Devise: Immer so, wie es gerade passt und wie es üblich ist. Heraus kommt ein Verhalten, das in der einen Situation an spirituellen Regeln ausgerichtet ist, das aber in einer anderen Situation rein weltlichen Gesichtspunkten folgt. Überspitzt formuliert sind wir an Sonntagen und bei sakralen Ereignissen sehr spirituell, während unser Handeln im Alltag und im Business rein von den Notwendigkeiten in der Welt bestimmt ist. Immer schön getrennt: Entweder das Eine, oder das Andere.
Irgendwie scheinen wir Menschen zu meinen, dass wir es mit zwei völlig unterschiedlichen Welten zu tun haben, die beide wenig miteinander zu tun haben. Weil dem so ist, können und müssen wir zwischen beiden hin und her springen: Zwischen der Welt der Spiritualität, in der alles heil und voller Fülle ist und der Realität, in der gute und böse Erfahrungen auf uns lauern und die vom Mangel bestimmt ist. Beide Welten scheinen nicht zueinander zu passen. Denn die spirituelle Welt liegt irgendwo in einem nicht definierbaren Jenseits, während die zweite Welt uns oft viel mehr im Griff hat, als es uns lieb ist.
Aus meiner Sicht gibt es keine getrennten Welten, jedenfalls nicht so, wie ich es oben beschrieben habe. Deshalb ist ein Weltverständnis, das von der Trennung der zwei Welten ausgeht, eine falsche und fürs Leben schädliche Annahme. Ein entweder – oder führt zu keinem befriedigenden Leben. Schon deshalb nicht, weil die Grundannahme falsch ist. Spiritualität und Realität sind eins. Sie können und dürfen nicht getrennt gesehen werden. Was zählt, ist ein sowohl – als auch, und nicht ein entweder – oder. Sowohl spirituell, als auch weltlich sein, das ist das, was wahres Leben ausmacht. Auch wenn es uns auf den ersten Blick sehr befremdlich vorkommt und es vielen Erfahrungen widerspricht, die wir bisher im Leben gemacht haben.
Ein Leben, das ein sowohl – als auch praktiziert, ändert alles. Im Großen, wie im Kleinen. Ausgangspunkt ist ein integriertes Verständnis dessen, was Leben überhaupt ist. Dieses führt zu anderen Wahrnehmungen, zu neuen Interpretationen und zu einem anderen Verhalten. Der Blickwinkel weitet sich. Ereignisse werden anders erlebt. Zusammenhänge werden sichtbar, wo ansonsten der Zufall die Welt bestimmt. Das Welterleben bekommt eine andere Tiefe. Wer es einmal erlebt hat, weiß worüber ich spreche. Für alle anderen ist es mit Worten nicht zu beschreiben.
Es ist ihre Entscheidung. Sie können weiterhin gemäß einem entweder – oder leben. Die Welt wird sich ihnen genau so zeigen, wie Sie es bisher tut. Nichts wird sich ändern. Solange Sie am entweder – oder festhalten, wird wahres Leben ihnen verwehrt bleiben. Andere Lebenserfahrungen werden sich erst einstellen, wenn Sie auf eine Sichtweise des sowohl – als auch wechseln. Ich helfe denjenigen gerne dabei, die einmal einen Versuch wagen wollen.
Ihr Hans-Jürgen Krieg
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Über den Autor
Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ifef.de.
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Weitere Beiträge der Themenserie:
– Auf dem eigenen Spielfeld spielen
– Spirituell führen – ein Beispiel
– Spiritualität ist mehr als Religion und Esoterik