Stéphane Etrillard, Rhetorik im Unternehmensalltag (23): Reden und Präsentationen vor schwierigem Publikum
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Inhaltsverzeichnis
Zeigen Sie deshalb Interesse für auftretende Fragen und versuchen Sie, die Frage oder den Einwand zu verstehen, bevor Sie sachlich antworten. Überlegen Sie sich, was das Motiv für den Einwand sein könnte und gehen Sie in Ihrer Antwort auch darauf ein. Sprechen Sie einen „Störer“ direkt an. Fragen Sie ihn nach Begründungen für seine Aussage. Wenn Sie ihn dabei ausreden lassen, Blickkontakt anbieten und ihn bei der Antwort mit Namen ansprechen, wird die Beziehungsebene positiv beeinflusst, und Sie können so das Anwachsen der Spannungen vermeiden. Zudem lassen viele Störungen rasch nach, wenn ein Einzelner aus der Anonymität der Masse heraustritt und direkt angesprochen wird. So manche Störung ist mit einer gezielten Rückfrage an die betreffende Person dauerhaft vom Tisch. (Das gilt übrigens auch für so manchen Witzbold, der glaubt, sich mit seinen Scherzen auf Ihre Kosten profilieren zu müssen.)
Die folgenden Tipps helfen Ihnen auch bei schwierigen Auftritten, Ihre Souveränität zu wahren:
Machen Sie deutlich, dass Sie die Perspektive der Zuhörer akzeptieren und ernst nehmen, was mit Sicherheit auch zur Akzeptanz Ihrer Ansichten beiträgt.
Nehmen Sie sich dann ruhig etwas Zeit zum Nachdenken. Das wirkt selbstsicher und zeigt, dass Sie tatsächlich auf die Frage oder den Einwand eingehen, statt das Publikum mit einer raschen Standardantwort abzufertigen.
Fragen Sie bei Bedarf noch einmal nach, ob Sie den Einwand richtig verstanden haben. So erhalten Sie wichtige Zusatzinformationen, die es Ihnen erleichtern, den Einwand und mögliche Beweggründe besser zu verstehen.
Geben Sie eine echte Antwort statt nur eine Gegenbehauptung aufzustellen.
Formulieren Sie, wenn möglich, deckungsgleiche Interessen von Ihnen und vom Fragesteller. So schaffen Sie eine gemeinsame Basis in der Sache.
Grundlegend ist, dass Sie Verständnis für die Fragen zeigen und Einwände nicht einfach vom Tisch wischen und dass Sie eine ernsthafte Auseinandersetzung eingehen, statt durch demonstrative Überlegenheit oder Autorität mögliche Gegenpositionen einfach abzuqualifizieren. Letzteres würde die oppositionelle Haltung sicher nur verstärken.
Für den seltenen Fall, dass die Angriffe überhand nehmen oder derart unsachlich sind, dass eine ernsthafte Auseinandersetzung gar nicht mehr möglich ist, bleibt Ihnen noch die Möglichkeit, auf der Metaebene genau dies anzusprechen. Achten Sie dabei darauf, selbst nicht unsachlich zu werden. Formulieren Sie vielmehr klar und deutlich, warum eine sachliche Beantwortung der Frage nicht möglich ist, ohne den Fragenden anzugreifen oder zu diskreditieren. Sie können auch nachfragen, in welchem Zusammenhang der Einwand mit der Sache steht, um zu signalisieren, dass Sie gern eine Verständigung erzielen möchten. So vermeiden Sie eine Eskalation, und bei weiteren Angriffen wird der Fragende sich vermutlich unversehens selbst disqualifizieren.
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Über Stéphane Etrillard
Stéphane Etrillard
Stéphane Etrillard zählt zu den Top-Wirtschaftstrainern und Coaches. Er gilt als führender europäischer Experte zum Thema “persönliche Souveränität”. Als Coach und Autor genießt er einen hervorragenden Ruf. Mit seinen offenen Seminaren im Bereich Rhetorik und Dialektik sowie Selbst-PR verhilft er seinen Teilnehmern zu mehr Souveränität in allen Lebenslagen. Zu seinen Privatklienten zählen Manager aus Top-Unternehmen, mittelständische Unternehmer und Politiker sowie viele Menschen, die sich bei ihm neue Impulse holen, um ihre Kommunikation zielführender zu gestalten. Durch zahlreiche Vorträge und Publikationen ist er einem breiten Publikum bekannt geworden. Er ist Autor von über 30 Büchern und Audio-Coaching-Programmen, die zu den Business-Topsellern zählen. Stéphane Etrillard zählt das Who’s Who europäischer Unternehmen zu seinen Kunden. Das Spektrum seiner Kunden erstreckt sich von innovativen Mittelständlern über DAX-Unternehmen bis zu global agierenden Konzernen.
Stéphane Etrillard Mit Diplomatie zum Ziel Wie gute Beziehungen Ihr Leben leichter machen
252 Seiten, 15,6 x 23 cm, gebunden
Gabal-Verlag – März 2013
ISBN 978-3869364735 (hier finden Sie mehr zu dem Rhetorik-Buch für den Unternehmensalltag)
…aus der wöchentlichen Themenserie “Erfolg beginnt im Kopf” der Erfolgs- und NLP-Trainerin Sonja Volk. Nach dem letzten Beitrag “Wie Sie durch proaktive Kommunikation Widerstände minimieren” folgt heute: “Der kleine Unterschied”. _____ „Letztes Jahr waren wir erfolgreich, aber dieses Jahr wollen…
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