Auch das „wahre Leben“ birgt Sicherheitsrisiken
Virusangriffe, Ransomware, Phishingmails, gehackte Accounts, Datendiebstahl … . Cybercrime boomt und schadet vor allem KMU, also kleinen und mittleren Unternehmen. Im Vergleich zu „den Großen“ ihrer Branche sind die IT-Sicherheitsmaßnahmen der Mittelständler leicht zu knacken. Die Daten allerdings sind dafür oft umso interessanter, weil sie in ihren jeweiligen Branchen als die besonders Innovativen gelten. Die Berichterstattung um virtuelle Angriffe lässt oft vergessen, dass auch das „wahre Leben“ für Unternehmen Sicherheitsrisiken birgt. Wie aktuelle Zahlen des Bundeskriminalamtes* beweisen, hat hierzulande die Einbruchskriminalität Hochkonjunktur. 167.000 Einbrüche waren es allein in 2015. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von zehn Prozent (s.u. Infografik Nr. 1), Tendenz steigend. Denn für die Einbrecher ist das ein lohnendes Geschäft, welches zudem von ihnen wenig Bereitschaft zum Risiko abverlangt. Im vergangenen Jahr konnten gerade einmal 15 Prozent aller Einbrüche aufgeklärt werden.
Berlin besonders oft betroffen
Gerade in der Haupstadt sind Unternehmen besonders oft Opfer eines Einbruchs (s.u. Infografik Nr. 2). So kommen im Stadtstaat 341 Einbrüche auf 100.000 Einwohner. Damit gehört die Metropole an der Spree zur traurigen Top 5 in Sachen Einbrüche (Platz 1: Bremen, 535 Einbrüche pro 100.000 Einwohner; Platz 2: Hamburg, 511; Platz 3: NRW, 354; Platz 5: Schleswig-Holstein, 299). Ein Umstand, um den auch die Helikum Security weiß. Der professioneller Dienstleister rund um das Thema Objektschutz in Berlin erfreut sich steigender Beliebtheit. Und sie sind bei weitem nicht die einzigen. So äußerte der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik gegenüber Spiegel-Online**: „2015 [wird] laut Schätzung erstmals mehr als 700 Millionen Euro mit Einbruchmeldetechniken umgesetzt [..]. Mehr als die Hälfte der Verbandsmitglieder habe sogar Bedarf an neuen Mitarbeitern.“
Wie sich Unternehmen vor einem Einbruch schützen können
Das alles zeigt, dass Unternehmen sich für einen Einbruch wappnen müssen. Neben der Beauftragung eines Dienstleisters, spezialisiert auf das Thema Objektschutz, kann man bereits mit wenigen einfachen, aber dafür wirkungsvollen, Maßnahmen einem möglichen Einbruch präventiv entgegengewirken. Nicht nur, indem man die Türen mit einem Schlüssel nach dem Feierabend zweifach verriegelt oder geöffnete beziehungsweise gekippte Fenster schließt – das sollte Standard sein! Zudem sollte man folgende fünf Tipps beachten:
1. Schlüssel an sicheren Orten aufbewahren. Manche Schlüssel, etwa zu Maschinen oder wichtigen Unternehmensbereichen, müssen zwar stets zugänglich, aber sicher verwahrt sein. Zum Beispiel in einem Safe. Niemals in einem vermeintlich gutem Versteck deponieren. Einbrecher kennen sich dies bezüglich sehr gut aus!
2. Bewegungsmelder statt Lichtschalter. Nichts schreckt Einbrecher mehr ab, als die Möglichkeit gefasst zu werden. Wenn zum Beispiel plötzlich das Licht angeht, ergreifen die meisten sofort die Flucht. Nutzen Sie in Gängen und im Außenbereich Bewegungsmelder um das Licht an- beziehungsweise ausschalten zu lassen.
3. In den Außenbereichen auf Hecken und Sichtschutzwände verzichten. Diese bieten potentiellen Einbrechern die Möglichkeit, ihrem Tagesgeschäft unbeobachtet – und damit ungestört – nachzugehen. Besser sind Drahtzäune, um sich vor ungebetenem Besuch zu schützen.
4. Gutes Verhältnis zu in der Nachbarschaft ansässigen Unternehmen pflegen. Gerade in Gewerbegebieten, in denen sich viele KMUs tummeln, weiß man in der Regel, wer etwas auf dem Gelände zu suchen hat – und wer nicht! Nutzen Sie diesen Umstand und bitten Sie Ihren Nachbarn, aufmerksam zu sein.
5. Aktivitäten vortäuschen. Wenn der Einbrecher das Gefühl hat, dass in einem Betrieb immer jemand nach dem Rechten sieht, überlegt er es sich, ob er einen Versuch wagt. Mit Zeitschaltuhren lassen sich Aktivitäten vortäuschen. Zum Beispiel, dass in mehreren Räumen zu unterschiedlichen Zeiten das Licht an- und ausgeht. Mit entsprechender Software kann man sogar dafür sorgen, dass unterschiedliche Geräte mal hoch- und nach einer bestimmten Zeit wieder runterfahren.
Infografik Nr. 1: Einbruch hat Konjunktur
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Infografik Nr. 2: Einbruchdiebstähle je 100.000 Einwohner 2015 nach Bundesland
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*Die vollständige Studie „Polizeiliche Kriminalstatistik 2015“ kann für alle am Thema Interessierte unter folgendem Kurzlink als PDF (barrierefrei) heruntergeladen werden (Copy & Paste): bit.ly/2bDnKo9
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**Vgl.: Terfurth, A.-K.: „Was der Schutz vor Einbrechern bringt“, zuletzt abgerufen am 14.12.2016 unter folgendem Kurzlink (Copy & Paste): bit.ly/26D8Wxy