Walter Kohl: Versöhnung ist eine Herausforderung, die jede Generation neu erlernen muss

Im Vorfeld des Soul@Work Kongress hat AGITANO Referent, Bestsellerautor und Unternehmer Walter Kohl zum Thema „Leben gestalten durch Versöhnung und Sinn“ interviewt. Er vertritt hier einen gesamtheitliche Ansatz, der die Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart in Einklang bringt, und uns zum Kapitän unseres Lebens macht.

Soul@Work Kongress

Zudem wird Walter Kohl am Montag, den 10.03.2014, im Kloster Eberbach, Eltville, auf dem Kongress Soul@Work zusammen mit weiteren renommierten Experten über Strategien, Tendenzen, Konzepte und innovative Ansätze zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz informieren. AGITANO-Leser kommen Sie exklusiv in den Genuss einer vergünstigten Kongress-Eintrittskarte. Mehr erfahren Sie hier.

Interview mit Walther Kohl

Schönen Guten Tag Herr Kohl, bitte stellen Sie sich kurz vor.

Walter Kohl, Experte, Bestsellerautor
(c) Walter Kohl

Ich heiße Walter Kohl, bin fünfzig Jahre alt, verheiratet, Familienvater und arbeite als Unternehmer, Autor, Coach und Referent.

Sie fordern auf, mehr zu leben. Wo sehen Sie hier Defizite in der individuellen Lebensgestaltung von Menschen?

Jeder Mensch weiß um seine Themen und hat ein Gespür, ob er etwas tun will oder nicht. Meistens sind es biographische Themen, die uns belasten, z. B. Scheidung, Tod eines geliebten Menschen, Mobbing, Scheitern, berufliche Probleme. In diesen Fällen stellt sich die Frage: Was tun? Hier setzt meine Arbeit mit den konkreten Angeboten der Versöhnung, auch der einseitigen Versöhnung mit der Vergangenheit und des Sinn für die Zukunft an.

Warum fällt es Menschen heutzutage so schwer, Gefühle zu zeigen, zu verzeihen und sich zu versöhnen?

Ich glaube, dass dies kein Phänomen unserer Tage ist. Denken Sie nur an die Zeit des Sturm und Drangs, an Goethes Werther. Sein Erfolg lag in seiner Klarheit und Offenheit im Umgang mit den eigenen Gefühlen.

Versöhnung ist eine Herausforderung, die jede Generation neu erlernen muss, da Erfahrungen nicht vererbt werden können. Deshalb arbeite ich an Wegen, Versöhnung für Menschen im Kontext unserer Zeit zugänglich zu machen. Als heutige Menschen können wir genauso gut oder schlecht verzeihen wie die Generationen vor uns, davon bin ich überzeugt. Das Wissen über Versöhnung ist alt und bekannt. Die Herausforderung besteht nicht darin neues Wissen zu entdecken, sondern vielmehr alte Erkenntnisse in unsere Zeit zu übertragen und somit nutzbar zu machen.

Sie sprechen vom inneren Frieden. Wie definieren Sie diesen?

Innerer Friede bedeutet für mich, dass man zu sich selbst, seinem Tun oder auch seinem Nicht-Tun Ja sagen kann. Es ist ein Gefühl von Einverstanden sein mit dem eigen Leben, besonders auch mit den damit verbundenen Fehlern und Schwächen.


Sie verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz, der die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft in Einklang bringt. Wie sieht dies aus?

Unser gegenwärtiges Lebensgefühl wird sowohl von unserer Vergangenheit als auch von unserer Zukunft mitbestimmt. Wenn wir uns unseren schmerzlichen Gefühlen offen und ehrlich stellen, können wir alte, belastende Erlebnisse innerlich heilen und unseren weiteren Lebensweg friedlicher und eigenverantwortlicher gestalten. Dabei hilft uns der Weg der Versöhnung mit seinen 5 konkreten Schritten.

Unsere Zukunft wird durch Sinn und persönlich akzeptierte Ziele in unser Leben integriert. Dieser gesamtheitliche Ansatz, der Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart in Einklang bringt, macht uns zu Kapitänen unseres Lebens. Aus meiner Sicht wird dies zu einem  Plädoyer für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung und ein gestärktes Selbst-Bewußt-Sein!

Was ist aus Ihrer Sicht ein selbstbestimmtes Leben?

Jeder Mensch muss für sich selbst klären, wie er Eigen- und Fremdbestimmung in seinem Leben sieht. Ich glaube, dass ein weitgehend eigenbestimmtes Leben erstrebenswert ist. Dazu gehört für mich die Harmonie der drei Zeitzonen, „V-G-Z“, also die Biographiearbeit an Belastungen in der Vergangenheit, eine sinnzentrierte Ausrichtung unseren zukünftigen Lebensweges und Kraft sowie Entschiedenheit für die Gegenwart.

Haben Sie für uns bitte drei Tipps für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung?

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus würde ich sagen: Verantwortung, insbesondere Eigenverantwortung, für alle Themen in meinem Leben übernehmen. Prüfen, wie es mit meinem Selbstbewusstsein bestellt ist. Und schließlich die Frage nach den drei Freundschaften für mich selbst beantworten: Bin ich in der Lage mit mir selbst, mit anderen Menschen und mit Gott befreundet zu sein?

Fachkongress Psychische Gesundheit
soul@work am 10.03.2014, im Kloster Eberbach, Eltville (Bild: © Stark wie Bambus)

Was können die Teilnehmer von Ihrem Vortrag auf dem Soul@Work Kongress erwarten?

Mein Vortrag ist als Publikumsgespräch angelegt. Ich werde meine Gedanken zum Thema Lebensgestaltung und Harmonie der drei Zeitzonen diskutieren, mögliche Sackgassen aufzeigen und konkret die Chancen des Weges der Versöhnung mit seinen fünf Schritten an Praxisbeispielen darstellen. Das Ganze soll in einer guten Atmosphäre stattfinden und ich freue mich auf das Gespräch mit den Teilnehmern.

Herr Kohl, vielen Dank für das interessante Gespräch

Das Interview führte Oliver Foitzik, Herausgeber von AGITANO und HCC-Magazin.

Und wenn Sie am Montag, 10.03.2014, auf dem Kongress Soul@Work im Kloster Eberbach, Eltville, dabei sein wollen, hier erfahren Sie mehr dazu. AGITANO-Leser kommen Sie exklusiv in den Genuss einer vergünstigten Kongress-Eintrittskarte.


Über Walther Kohl

Walter Kohl, geb. 1963, Referent, Bestsellerautor und Unternehmer, studierte Geschichte und Volkswirtschaft in Harvard und Wien sowie Business Administration in INSEAD. Nach Tätigkeiten im Investment Banking in New York arbeitete er mehr als 10 Jahre als leitender Angestellter in deutschen Großunternehmen. Seit 2005 führt er als Unternehmer gemeinsam mit seiner Frau einen deutsch-koreanischen Zulieferer für die Automobilindustrie. In seiner existenziellen Lebenskrise 2002 entdeckte er für sich neue Kraft und inneren Frieden durch den Weg der Versöhnung. Es ist sein Herzensanliegen andere Menschen auf ihrem Weg zu mehr Lebensfreude, zu einem mehr an selbstgestalteten Leben zu unterstützen.

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