Was die Quoten im US-Wahlkampf verraten

Umfragen sind nicht immer zuverlässig, wenn man Wahlergebnisse vorhersagen will. Denn Menschen lügen nun mal oder sie sagen einfach gar nichts über ihre politischen Präferenzen. Die Quoten von Wettanbietern eignen sich als Ergänzung: Sie verraten eine ganze Menge darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand gewählt wird. Wie z.B. jetzt im US-Wahlkampf und den so genannten Vorwahlen.

Die Wahlen vor den Wahlen

Die amerikanischen Präsidentschaftswahlen finden erst im November 2016 statt. Trotzdem befinden sich die beiden großen amerikanischen Parteien schon mitten im Wahlkampfmodus. Traditionell finden die Parteien Ihren Präsidentschaftskandidaten durch interne, landesweite Vorwahlen.

Zunächst heißt es also für all diejenigen, die gerne nächstes US-Staatsoberhaupt werden möchten, sich gegen die parteiinternen Mitbewerber durchzusetzen um schließlich von der jeweiligen Partei als eigener Präsidentschaftskandidat nominiert zu werden. Aber nicht nur Umfragen zeigen wer im Rennen um die Kandidatur und das Präsidentenamt vorne liegt. Auch anhand der Quoten verschiedener Wettanbieter kann man sehen, welcher Kandidat die besten Aussichten hat.

Zweikampf zwischen Clinton und Sanders

Bei den Demokraten darf Präsident Barack Obama nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. So zeichnet sich bei den Demokraten ein Zweikampf zwischen Ex-Außenministerin und früherer First Lady Hillary Clinton und dem eigentlich parteilosen Senator von Vermont, Bernie Sanders, ab.

Nicht nur die Umfragen zeigen die beiden als die wahrscheinlichsten demokratischen Kandidaten, auch den Quoten der Wettanbieter läuft alles auf einen parteiinternen Zweikampf zwischen Clinton und Sanders hinaus – wobei Clinton als klare Favoritin gilt.

Wird sie tatsächlich die Kandidatin der Demokraten, bekommt man für jeden eingesetzten Euro nur maximal 1,10 Euro zurück (Betway/Ladbrokes). Kann sich aber der deutlich weiter links positionierte Sanders durchsetzen, würde man für jeden Euro Einsatz bis zu 9 Euro (Bet365) ausbezahlt bekommen.

Die Chancen, dass sich bei den Demokraten ein anderer Bewerber durchsetzt, sehen die Buchmacher gering an, so dass sie durchaus stattliche Quoten bieten. Sollte doch ein Dritter demokratischer Kandidat werden, könnte man seinen Einsatz verhundertfachen.

Trump ist Trumpf?

Bei den Republikanern ist der Vorwahlkampf dagegen extrem spannend. Besonders Immobilienmogul Donald Trump sorgte die letzten Wochen und Monate mit populistischen und rassistischen Aussagen für Aufsehen und stahl den anderen Kandidaten die Show. Bis vor kurzem führte Trump in den Umfragen sogar, Ende Oktober hat ihn nun doch sein Tea-Party-naher Konkurrent Ben Carson überholt.

Weil der exzentrische Mulitmilliardär Trump zunächst als Witzfigur abgestempelt wurde und Politik Experten ihm noch immer kaum echte Chancen einräumen, sind sich die Buchmacher nicht ganz so sicher. Für jeden gesetzten Euro zahlen sie nur maximal 4,50 Euro (Sportingbet) für den Fall aus, dass Trump tatsächlich republikanischer Kandidat wird.

Steigende Quoten für Trump

Den aktuellen Quoten der Buchmacher zufolge hätte Trump damit hinter dem kubanisch-stämmigen Senator von Florida, Marco Rubio, die besten Chancen tatsächlich für die Grand Old Party anzutreten. Für Rubio zahlt etwa Ladbrokes eine Quote von 2,5.

Trump polarisiert eben und weiß sich zu inszenieren. Erst Anfang November trat er als Gastmoderator in der legendären Saturday-Night-Live Show auf und zeigte sich dort selbstironisch und souverän.

Für eine Kür Ben Carsons zum Kandidaten dagegen gibt es den Einsatz bis zu 19-fach (Bet365) zurück. Allzu großes Vertrauen in den streitbaren Chirurgen dürften die Buchmacher also nicht haben, liegt er in den Umfragen doch eigentlich noch vorne.

Der nächste Spross aus dem Bush Clan, Jeb Bush, der bei Experten lange als Favorit gehandelt wurde, sich aber bisher nicht wirklich profilieren konnte, jedenfalls liegt sowohl in Umfragen, als auch in den Augen der Buchmacher abgeschlagen zurück. Wird Bush doch noch Republikanischer Kandidat, kann man seinen Einsatz verzehnfachen (Betway).

Hillary wird Präsidentin, wetten?

Aber nicht nur auf die Primaries, auch auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen kann man heute schon wetten. Dabei reagieren die Quoten quasi in Echtzeit auf jede Äußerung, die die Kandidaten in den Meiden tätigen (mehr dazu auch unter http://www.thirdman.at/blog/schlachtfeld-internet-im-amerikanischen-wahlkampf/).

Geht es nach den Quoten der Buchmacher hat Hillary Clinton die besten Chancen, tatsächlich die erste US-Präsidentin zu werden. Bestenfalls 1,8 Euro (Ladbrokes) pro eingesetztem Euro bekommt man, falls die Clintons mit vertauschten Rollen nochmal ins Weiße Haus ziehen sollten.

Das liegt zum einen wohl daran, dass Hillary als aussichtsreichste Kandidatin der Demokraten gesehen wird, zum anderen aber auch daran, dass den Demokraten die besseren Chancen auf den Sieg eingeräumt werden.

Wette, Quoten, US-Präsidentschaft
So bewerten Wettanbieter die Chancen von Hillary Clinton auf die Präsidentschaft. (Quelle: wettbüro.de)

So zahlt etwa Interwetten nur eine Quote von 1,6 für einen demokratischen Sieger aber eine Quote von 2,3 für einen republikanischen Sieger. Sollte wider Erwarten ein Kandidat einer dritten Partei gewählt werden beginnen die Quoten übrigens bei 1:50.

Auf einen US-Präsidenten Donald Trump kann man bei den meisten Anbietern mit einer Quote von 1:9 wetten.

US Starinvestor Warren Buffet zeigte sich schon vor einem Jahr bereit eine Wette darauf einzugehen, dass Hillary Clinton zum einen als demokratische Kandidatin antritt und in Folge auch die Wahlen gewinnen wird. Vielleicht wären die Quoten damals noch besser gewesen.

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