180 Millionen Google-Suchen analysiert
Für die Studie „Webcheck Finanzfragen“ wertete die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) deutschlandweit 180 Millionen Google-Suchen und 2,4 Millionen Erwähnungen in den sozialen Medien aus. Berücksichtigt wurde der Zeitraum von März 2015 bis einschließlich Februar 2016. Im Fokus standen dabei Finanz- und Versicherungsfragen aus den Bereichen:
- Familie,
- Gesundheit,
- Altersvorsorge,
- Immobilien,
- Kraftfahrzeuge,
- Geldanlagen/ Finanzierung,
- Beruf.
Das Ergebnis: Die Hitliste der 65 meistgesuchten Finanzfragen Deutschlands
Die Deutschen suchen immer öfter auch zu schwerwiegenden oder folgenreichen Finanzentscheidungen Rat im Internet. So wird die Frage „Lohnt sich die Investition in Gold/ Silber?“ im Schnitt 685.338 Mal pro Monat gesucht. Sie belegt damit Platz 1 im Ranking der meistgesuchten Finanzfragen Deutschlands. Weitere Themen rund ums Geld, welche die Deutschen bewegen sind:
- Der Traum von den „eigenen Vier Wänden“. Mit 652.811 Suchanfragen pro Monat auf Platz 2.
- Fragen zu einem Kredit und den damit verbundenen Konditionen erobert mit monatlich 629.443 Suchanfragen Platz 3.
- Informationen rund um das Thema Altersvorsorge werden 220.000 pro Monat recherchiert und landen damit auf Platz 31.
- Über das Thema Altersarmut wird sich 123.000 Mal pro Monat informiert. Das entspricht dem Listenplatz Nr. 46.
Regionale Unterschiede: Der Osten denkt an den Nachwuchs, der Südwesten will rentable Geldanlagen
Ebenfalls erkenntnisgewinnend, der Blick auf das regionale Suchverhalten in Sachen Finanzen und Versicherungen. Hier scheint Deutschland noch immer geteilt zu sein. So liegt beim Vergleich der Suchaffinitäten* die Frage „Wie kann ich für meine Kinder etwas ansparen?“ im Osten der Republik mit Abstand an der Spitze. Gemessen am Bundesdurchschnitt wird sie hier mehr als doppelt so häufig gesucht. Kaum ein Thema im Osten dagegen ist die Geldanlage am Aktienmarkt. Im Gegensatz zur Wohnbevölkerung im Süden und Westen der Republik. Dort wurde dieses überdurchschnittlich oft nachgefragt.
Nachholbedarf bei Objektivität und Relevanz
„ibi research“, ein an der Universität Regensburg angeschlossenes Institut, nahm Online-Ratgeberseiten zu Finanz- und Versicherungsthemen genau unter die Lupe. Die ernüchternden Ergebnisse: Die Wahrscheinlichkeit, dass deutsche Internetnutzer auf unzureichende Informationen treffen, liegt bei über 44 Prozent! Gut 50 Prozent der von ibi research untersuchten Seiten erreichte im Test nur die Note „befriedigend“ (3) oder schlechter. Zirka 16 Prozent der geprüften Angebote waren sogar lediglich „ausreichend“ (4) oder „mangelhaft“ (5).
Besonders alarmierend aus Verbrauchersicht: Während die Verständlichkeit über alle Seiten hinweg im Schnitt „gut“ bis „sehr gut“ ausfiel, zeigten sich bei den Kriterien Objektivität und Relevanz der Finanzinformationen teils deutliche Schwächen. So schnitten über 60 Prozent der getesteten Angebote bei der Relevanz – hier wurden unter anderem die inhaltliche Tiefe und Vollständigkeit geprüft – nur „befriedigend“ oder schlechter ab.
Informationen nicht einfach für bare Münze nehmen
„Das Internet kann [..] für erste Antworten auf spezifische Fragestellungen eine gute Anlaufstelle sein“, so Christiane Jonietz, Senior Consultant bei ibi research. Allerdings mahnt Jonietz die Internetnutzer dazu, nicht alles, was in den Suchmaschinen gefunden wird, für bare Münze zu nehmen. Zu wenige Seiten weisen eine „ […] ausreichend hohe Qualität auf, als dass der Verbraucher sie unkritisch hinnehmen kann.“
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* Die Suchaffinität gibt an, ob eine Finanzfrage im Vergleich zum Bundesdurchschnitt häufiger (Affinitätsindex >100) oder seltener (Affinitätsindex <100) gesucht wurde.
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Weiterführende Informationen zum „Webcheck Finanzfragen“ stellt die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) für am Thema Interessierte unter folgendem Kurzlink zur Verfügung: http://bit.ly/2eanWAG