Unzufrieden am Arbeitsplatz? Tun Sie was dagegen!

… aus der Kolumne „Anders denken“ von und mit Nicola Fritze.

Dieser Tage macht eine Studie zur Unzufriedenheit der deutschen Arbeitnehmer die Runde. Die Universität Duisburg-Essen hat herausgefunden, dass die Deutschen immer unzufriedener mit ihrer Arbeit sind. Im internationalen Vergleich liegen wir damit weit hinten – auf Rang 18, noch hinter der Slowakei, Ukraine und der Russischen Föderation. Als Ursachen sind die zunehmend hohe Arbeitsbelastung, die stagnierenden Löhne und die wachsende Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt genannt. Vielen Arbeitnehmern bereitet vor allem die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie Bauchschmerzen.

Diese Ergebnisse sollten wir ernst nehmen. Unzufriedenheit kostet unheimlich viel Energie und erschwert einen motivierten Alltag. Und es ist ja unstrittig: Die Entwicklung der deutschen Reallöhne seit 1990 ist nicht gerade berauschend, und auch die Arbeitsbelastung ist nachweislich gestiegen. Aber das ist dennoch nicht Grund genug, sich hängen zu lassen. Denn wir können auch unter Arbeitsbedingungen, die uns nicht zufriedenstellen, einiges in unserem Alltag verbessern. Das ist gerade dann wichtig, wenn nicht alles so läuft, wie man sich das so vorstellt. Denn sonst ist miese Laune im Alltag vorprogrammiert.

Probieren Sie doch mal Folgendes aus: Nehmen Sie Stift und Zettel. Schreiben Sie alles auf, was Sie an Ihrer Arbeitssituation am meisten schätzen. Dann schreiben Sie in eine Spalte daneben, was Sie am meisten belastet. Und jetzt überlegen Sie mal, ob Sie die Dinge, die Sie nicht schätzen, von sich aus verändern können. Geben Sie hierfür jeweils Punkte von 1 bis 10. 1 heißt: Sie können so gut wie nichts von sich aus machen. 10 heißt: Stimmt! Das liegt in meiner Hand!

In der Tat werden Ihnen einige Punkte auffallen, an denen Sie nichts ändern können. Ihren Chef können Sie zum Beispiel nicht nach Belieben auswechseln. Aber Sie könnten doch mal eine Gehaltssteigerung ansprechen? Und wenn hier nichts drin ist, könnten Sie statt des Gehalts auch mal die „weichen Faktoren“ verbessern. Mehr Urlaub raushandeln, oder flexiblere Arbeitszeiten. Und dann gibt es die Bereiche, wo Sie ohne Erlaubnis ziemlich viel ändern können. Ihr Büro fühlt sich zum Beispiel ungemütlich an? Dann gestalten Sie es um!

Schon klar: Sie können nicht 100% Ihres Arbeitsumfelds nach Belieben neu gestalten. Aber diese Übung hilft, um zu realisieren: Ich bin kein Opfer. Ich kann gute Elemente in meinen Alltag einbauen, ohne hierfür auf Dritte angewiesen zu sein. Das können schon so kleine Elemente sein wie das bewusste Denken positiverer Gedanken, die Ihre innere Haltung stark verändern können. So können Sie beispielsweise alles „Müssen“ aus Ihrem Leben tilgen und es durch „Können“, „Sollen“ und „Dürfen“ ersetzen. Dann realisieren Sie plötzlich, wie wenig tatsächlich fremdbestimmter Zwang ist. Oder Sie versuche mal, jeden negativen Gedanken im Büro in sein Gegenteil zu verkehren. Anstatt zu sagen: „Diese Aufgabe ist langweilig und nervt mich.“ überlegen Sie: „Diese Aufgabe fordert mich heraus. Ich werde besonders erleichtert und zufrieden sein, wenn ich sie schnell erledigt habe.“ Das hört sich gleich ganz anders an und wird es Ihrer Unzufriedenheit deutlich schwerer machen, sich wie Blei in Ihrem Kopf festzusetzen.

Das Gute daran: Wenn Sie für sich so viel wie irgend möglich ins Positive geändert haben, können Sie auch Dritten gegenüber anspruchsvoll sein. Wo andere sonst auf die eigene Bringschuld verweisen können, wenn man Verbesserungen anmahnt, sind Sie jetzt klar im Vorteil. Denn nun haben Sie ja schon das Bestmögliche getan, um Ihre Situation zu verbessern! Das gibt Ihnen ein gutes Fundament, um nun auch mit Kollegen und Vorgesetzten über Verbesserungen zu sprechen. Das wird nicht nur Früchte tragen – sondern Sie fühlen sich auch als aktiver Spieler statt als Marionette. Und was macht zufriedener als das?

Der nächste Beitrag erscheint am Freitag, 19. August 2011.

Zur Autorin:

Nicola Fritze ist Deutschlands Motivationsfrau. Mit ihrem Motto „Anders denken – anders handeln“ begeistert die Trainerin und Rednerin jährlich tausende von Menschen.

Ihre zwei Podcasts „Das Abenteuer Motivation“ und „Der Fritze-Blitz“ zählen zu den erfolgreichsten Podcasts zum Thema Motivation und Persönlichkeitsbildung. Ihre Hörsendungen erreichen mehr als 30000 Hörerinnen und Hörer.

Anfang 2011 erschien ihr neues Buch „Raus aus der Grübelfalle Wie Sie Ihre Denkgewohnheiten ändern und Ihre Persönlichkeit gezielt weiter entwickeln“. Hierin zeigt Nicola Fritze augenzwinkernd auf, wie wir mit Hilfe des Konzepts der inneren Stimmen handeln, statt immer nur zu grübeln.

Mehr über die Motivationsfrau erfahren Sie unter www.nicolafritze.de.

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