4 Fragen – 4 Antworten zu: Interim Management

Befristete Arbeitsverträge betreffen mehr und mehr Arbeitnehmer hierzulande. Dieses Phänomen findet sich auch im oberen Management Bereich. In diesem Zusammenhang ist häufig die Rede von Interim Management, welches in den vergangenen Jahren kontinuierlich stärker gefragt ist: von 2002 bis 2018 stieg das Honorarvolumen allein in Deutschland auf über 1,9 Milliarden Euro. Doch was ist Interim Management eigentlich? Und wann lohnt sich der Einsatz eines Interim Managers für ein Unternehmen?

1. Was ist Interim Management?

Der Begriff Interim Management stammt ursprünglich vom Lateinischen ad interim ab. Das lässt sich ins Deutsche mit zeitlich befristete Führung übersetzen. Anstelle von Interim Management wird häufig auch von Management auf Zeit, kurz MAZ, gesprochen. Diese beiden Bezeichnungen haben gemeinsam, dass sie nicht geschützt sind. Zwar gibt es die Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e.V. (DDIM), die bestimmte Kriterien mit der Berufsbezeichnung verknüpft. Demnach müssen Interim Manager zuvor als Führungskräfte auf der ersten oder zweiten Ebene gearbeitet haben. Generell gilt der Begriff jedoch auch für Angestellte, die in einer zeitlich befristeten Führungsposition für ein Unternehmen arbeiten.

2. Wann kommen Interim Manager zum Einsatz?

Häufig übernehmen Interim Manager Führungsverantwortung in einem Unternehmen, solange bis eine bestimmte Aufgabe oder ein explizites Problem gelöst wird. Beispiele für entsprechende Situationen sind

  • Gravierende personelle Engpässe
  • Einführung neuer Softwarelösungen
  • Neuaufstellung von Personalabteilungen
  • Optimierung von Prozessabläufen
  • Unternehmenssanierungen
  • Schließungen von Unternehmen

Im Kontext dieser Aufgaben erfolgt der Einsatz in der Regel sehr zeitnah – zwischen wenigen Tagen oder Wochen. Das erklärt, warum Interim Manager oft als „Feuerwehr“ bei der Unternehmensführung betrachtet werden.

3. Welche Qualifikationen müssen Interim Manager aufweisen?

Bei der Vielfalt der Aufgaben liegt eine Anforderung auf der Hand: tiefgreifende Erfahrung. Das erklärt, warum die Mehrzahl von Interim Manager zwischen 50 und 60 Jahren alt sind. Weil der Arbeitseinsatz daneben zeitlich stark variieren kann, gestaltet sich der Arbeitsalltag sehr vielfältig. Interim Manager sollten vor diesem Hintergrund sehr flexibel sowie geistig wie physisch fit sein, um sich in kürzester Zeit mit bestehenden Aufgaben auseinanderzusetzen. Außerdem ist Networking das A und O. Denn über die Hälfte der zukünftigen Einsätze generiert ein Interim Manager über Kontakte. Im Punkto Networking sind auch spezialisierte Online-Plattformen sinnvoll, die eine Vernetzung von Unternehmen und Interim Manager ermöglichen.

4. Welche Vorteile haben Unternehmen?

Der Einsatz von Interim Managern kann mehrere Vorteile für Unternehmen bieten, wie

  • Kostenersparnis: Interim Manager arbeiten auf Honorarbasis. Demzufolge müssen sie selbst für Versicherungsleistungen aufkommen und haben keinen Anspruch auf Urlaub von Seiten des Unternehmens.
  • Objektivität: Als externe Kräfte können Interim Manager Projekte oder Situationen unvoreingenommen analysieren und beurteilen. Das kann sich positiv auf die Lösung und die weitere Zukunft des Unternehmens auswirken.
  • Know-how-Transfer: Wegen der vielfältigen Projekterfahrung besitzen Interim Manager umfangreiches Wissen. Diese Kenntnisse können für die Behebung anderer Problematiken sinnvoll sein.
  • Geschwindigkeit: Der oft sehr zügige Einsatz von Interim Managern bildet einen weiteren Vorteil für Unternehmen. So ist es nicht notwendig, interne Kräfte kosten- und zeitintensiv weiterzubilden.

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