Fehler #1: Unklares Ausstiegsszenario
Bevor Sie sich Gedanken über den Verkaufsprozess machen, gilt es, sich umfangreiche Informationen zum Thema Unternehmensnachfolge einzuholen. Denn der Unternehmensverkauf ist nur eine von vielen Optionen, um die Nachfolge zu regeln. Weitere Formen sind etwa
- Familieninterne Unternehmensnachfolge
- Verpachtung des Unternehmens
- Vermietung des Betriebs
- Gründung einer Stiftung
- Umwandlung zu einer Aktiengesellschaft.
Jede Form des Ausstiegs bringt dabei spezifische Vor- und Nachteile mit sich. Und nicht jede Nachfolgeform ist für jedes Unternehmen geeignet. Planen Sie daher im Vorfeld genügend Zeit, um diese Entscheidung klar zu durchdenken und zu treffen.
Fehler #2: Fehlende Transparenz beim Unternehmensverkauf
Oft passiert besonders in der Vorbereitungszeit, dass Details bei der Datenverarbeitung vergessen oder absichtlich ausgespart werden. Doch selbst wenn manche Kleinigkeiten anfangs unwichtig erscheinen, können sie gravierende Konsequenzen auslösen. Etwa dann, wenn der Käufer eine lückenhaft geführte Inventarliste bei der kompletten Unternehmensanalyse (Due Diligence) entdeckt. Das kann den Kaufpreis verringern beziehungsweise im schlimmsten Fall zum Platzen des Geschäfts führen.
Fehler #3: Mangel an Nachfolgeexperten
Nicht selten unterschätzen Unternehmer auch den Faktor Zeit. Denn von der Vorbereitung bis zum Kaufvertragsabschluss erstreckt sich der Unternehmensverkaufsprozess typischerweise über mehrere Monate. Dabei müssen eine ganze Reihe von unterschiedlichen Phasen und entsprechende Stolpersteine berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich beim Thema Firma verkaufen, professionelle Unterstützung ins Boot zu holen. Spezialisierte Berater und Nachfolgeexperten verfügen hier über das notwendige Know-how und sind imstande, mögliche Fallstricke bei Verhandlungen oder bluffende Konzerne frühzeitig zu entlarven.
Fehler #4: Ungünstiger Zeitpunkt
Wann der Unternehmensnachfolge stattfindet, ist außerdem von zentraler Bedeutung. Denn gerade mittelständische Unternehmer können sich oft nicht von ihrer Macht verabschieden und schieben das Thema Nachfolge gerne in ferne Zukunft. Wartet man jedoch, bis man nicht mehr fähig ist den Betrieb zu leiten, ist es meist zu spät. Besser wäre es, sich an dem bekannten Sprichwort zu orientieren: „man sollte gehen, wenn es am Schönsten ist“. Dafür sprechen zwei Punkte:
- Ein frühzeitiger Unternehmensverkauf verbessert Ihre Verhandlungsposition, da Angebote und Möglichkeiten ausführlich durchdacht und abgeschätzt werden können.
- Schreibt Ihr Unternehmen schwarze Zahlen und hat eine positive Performance, verbessert das beim Unternehmensverkauf zusätzlich Ihre Verhandlungsposition und sorgt für einen potenziell höheren Verkaufspreis.
Fehler #5. Unrealistische Werteinschätzung
Ein Kernelement der Vorbereitung für den Unternehmensverkauf ist die Werteinschätzung. Im deutschsprachigen Raum wird dazu in der Regel das Ertragswertverfahren angewandt. Alternativ kann auch das Discounted Cash Flow Verfahren (DCF) verwendet werden, um den Marktwert eines Unternehmens zu ermitteln. Mithilfe dieser Methoden soll eine möglichst realistische Werteinschätzung erzielt werden. Denn Gründer von Firmen hängen häufig emotional an ihrem Betrieb. Das kann zu sehr subjektiven oder unrealistischen Einschätzungen führen. Außerdem stellt sich abzüglich von Altlasten, eventuellen Schulden, Steuern oder Garantien oft heraus, dass der Betrieb weniger wert ist, als anfangs gedacht. Um solche unangenehmen Überraschungen zu vermeiden, ist eine objektive Werteinschätzung das A und O.