Wenn der Verkauf der Firma ansteht: Tipps zum Vorgehen

Hinter einer eigenen Firma stecken häufig zahlreiche Jahre der Entbehrungen und Stress, und viel Geld, Arbeit und Leidenschaft sind in den Aufbau geflossen. Warum also überhaupt die eigene Firma verkaufen? Vielleicht möchten Sie sich zur Ruhe setzen und die eigene Firma verkaufen, oder Sie möchten Ihre ganze Aufmerksamkeit einem anderen Projekt widmen. Nun stellt sich natürlich die Frage: Wie verkaufen Sie Ihre Firma am besten? Wie gehen Sie vor und was sollten Sie beachten? Dieser Beitrag gibt einen allgemeinen Überblick zu den Antworten auf diese Fragen.

Inhaltsverzeichnis

Firmenverkauf: Vorbereitung ist alles

Die eigene Firma zu verkaufen sollte niemals als Entscheidung aus dem Bauch heraus getroffen werden: Vielmehr muss dieser Schritt im Vorfeld lange und detailliert geplant werden. Zudem muss klar sein, wo Sie Ihre Firma verkaufen können. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise über Firmenbörsen. Auch können Sie professionelle Unterstützung anfordern und den Vorgang mit auf den Firmenverkauf spezialisierten Unternehmen gemeinsam abwickeln. Sie sind bei diesem Prozess also keineswegs auf sich allein gestellt.

Selbstverständlich sollte sichergestellt sein, dass Sie die Firma auch weiterverkaufen „dürfen“. Es kommt sozusagen darauf an, ob Sie der/die alleinige Unternehmer*in sind oder ob Sie die Firma mit einer oder mehreren Personen gemeinsam leiten. Hier sollten Sie sich zunächst vergewissern, wie Sie genau vorgehen können.

In jedem Fall besteht ein erster Schritt darin, alle Unterlagen der Firma zusammenzutragen. Denn potenzielle Käufer*innen müssen beispielsweise den Preis als Kredit vor einer Bank rechtfertigen. Daher sollten Ihre Preisvorstellungen und Schätzungen auch Substanz besitzen.

Ein Exposé erstellen (lassen)

Um alle Zahlen, Daten und Fakten in einer Übersicht zu vereinen, ist es sinnvoll, ein sogenanntes Exposé der Firma zu erstellen. Es handelt sich gewissermaßen um eine Unternehmensbewertung. Mit ins Exposé gehören zum Beispiel

  • Bilanzen
  • Analyse der Produkte
  • die Kund*innen
  • wie Ihre Firma im (internationalen) Wettbewerb dasteht, et cetera.

Basierend auf all diesen Informationen wird ein Verkaufswert errechnet beziehungsweise der Wert Ihrer Firma beziffert. Das Exposé ist also essenziell wichtig und sollte – wenn Sie selbst es nicht selbst erstellen können – von professionellen Dienstleister*innen  erstellt werden. Auch dafür sind im Internet diverse Adressen und Ansprechpartner*innen zu finden.

Wenn Zeit und Geduld es erlauben, können Sie sich auch zwei oder drei Exposés erstellen lassen, um sich ein breit gefächertes Meinungsbild einzuholen. Der Aufwand lohnt sich, denn letztendlich handelt es sich beim Firmenexposé um die Visitenkarte Ihrer Firma. Dies dient auch dazu, Alleinstellungsmerkmale im Vergleich anderer zum Verkauf stehender Unternehmen herauszustellen.

Verkauf im „vertrauten“ Umfeld?

Sollten Sie Kinder haben, liegt es nahe, diese  als Nachfolger*innen in der Firma in Erwägung zu ziehen. In manchen Fällen möchten die Kinder die Firma allerdings nicht übernehmen; und dann sollten Sie auch nicht versuchen, sie dazu zu drängen oder zu überreden. Weiten Sie stattdessen Ihren Blick und überlegen, ob Sie eine Person kennen, der Sie Ihre Firma ohne Bedenken verkaufen würden.

Dafür ist es von Vorteil, sich in Ruhe mit der Familie oder Vertrauten zusammenzusetzen und eine Liste von geeigneten Käufer*innen zu erstellen. Treffen Sie jedoch auch diese Entscheidung nicht vorschnell und halten Sie an Ihren Preisvorstellungen im Exposé fest. Selbst wenn Sie Person X oder Y kennen, heißt das nicht, dass Sie etwas an Ihren Preisvorstellungen ändern müssen. Es geht immerhin um Ihre Firma, in die Sie vieles investiert haben.

Gleichzeitig sollten Sie dafür sorgen, dass nicht allzu viele Leute davon erfahren, dass Sie die Firma verkaufen möchten. Dies erzeugt zum einen Unruhe, zum anderen kann es sein, dass Konkurrent*innen ebenfalls auf den Plan treten oder weitere Personen den Vorgang unnötig verkomplizieren.

Holen Sie sich die nötige Unterstützung beim Verkauf der Firma

Gerade wenn es um Detailfragen geht, gibt sehr viel zu beachten, wenn Sie einen sauberen Trennungsstrich ziehen und Ihre Firma verkaufen möchten. Hier sind in der Regel Expert*innen aus der Unternehmensberatung die richtigen Ansprechpartner*innen, wenn es darum geht, den Verkauf der Firma zu organisieren und geordnet in die Wege zu leiten. Hören Sie sich (vorsichtig) in Ihrem Umfeld um. Gibt es vielleicht jemanden, der bereits gute Erfahrungen mit einem spezialisierten Kontakt gemacht hat? Holen Sie sich auch gern mehrere Angebote ein und führen Sie persönliche Gespräche, um die jeweilige Person kennenzulernen und sich einen fundierten Eindruck zu verschaffen.

Auch hier gilt, dass sich der zeitliche Aufwand lohnt, um einen reibungslosen Verkauf vorzubereiten, der Ihnen nach Möglichkeit einen vernünftigen und realistischen Gewinn einbringt. Zudem sollten Sie sich auch mit dem Gedanken beschäftigen, Ihre Firma mental loszulassen. Erfahrungsgemäß ist gerade diese Aufgabe alles andere als leicht, da die Zeit und Mühe, die Sie investiert haben, Sie natürlich an Ihr Unternehmen bindet.

Fazit

Mit dem Verkauf einer Firma entstehen vielseitige Aufgabenfelder und emotionale Herausforderungen, die es sowohl hilfreich als auch notwendig machen, sich professionelle Hilfe ins Boot zu holen. Das gilt ebenfalls für die vielen rechtlichen Angelegenheiten und Fallstricke beim Unternehmensverkauf, die beachtet werden müssen. Gleichzeitig möchten Sie auch einen vernünftigen Verkaufspreis erzielen und geeignete potenzielle Käufer*innen finden. Um alle Erwartungen und Anforderungen zu erfüllen, ist wiederum viel Zeit und Geduld notwendig. Denn gerade die eigene Firma zu verkaufen ist nicht nur ein langwieriger, sondern auch emotional schwieriger Prozess, auf den Sie sich einstellen sollten.

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