Aktien kaufen & CFD Trading mit GmbH: Das ist zu beachten

Die Anlage in Wertpapiere ist nicht nur für Privatpersonen interessant, sondern auch für GmbHs. Eine Alternative oder Ergänzung zur klassischen Investition in Aktien sind CFDs, bei denen Investoren auf positive oder negative Wertentwicklungen eines Basiswertes setzen. Seitdem 2021 die neue Verlustverrechnungsbeschränkung in Kraft trat, gilt es, beim Investieren mit der GmbH einiges zu beachten. Was das bedeutet und wann es Sinn ergibt, das Firmen- oder das Privatvermögen für Börsengeschäfte einzusetzen, wird nachfolgend genauer beleuchtet.

Die Voraussetzungen um als GmbH zu investieren und traden

Unter anderem durch die Verlustverrechnungsbeschränkung für Privatanleger hat die Attraktivität von GmbHs für den CFD- und Aktien-Handel an Bedeutung gewonnen. Voraussetzungen sind ein Depot, das auf die GmbH läuft sowie ein erfahrener CFD Broker, um den Handel zu realisieren.

Im Zeitalter der Neobroker sind es viele Anleger gar nicht mehr gewöhnt, hohe Gebühren für den Handel von Aktien, ETFs und Derivaten zu bezahlen. Das dürfte sich trotz der PFOF-Abschaffung mittelfristig nicht ändern. Doch bei der GmbH ist ein Vergleich der Konditionen besonders entscheidend, weil hier die Angebote der Broker noch stark auseinandergehen.

Obwohl beide Arten von Investitionen mit der GmbH funktionieren, gibt es erst einmal erhebliche Unterschiede zwischen den Anlageklassen zu bedenken:

  • Investition in Aktien: Die Aktie ist ein Wertpapier, mit dem eine Beteiligung an einem bestimmten Unternehmen erworben wird. Daher ist in der Finanzwelt auch von Geschäftsanteilen die Rede. Je nach Art der Investition kann die Aktie den Halter zu Stimmrechten und zum Erhalt von Dividenden berechnen. Die Art des Eigentums wird vom Wertpapier selbst bestimmt. Die GmbH wird dann wahlweise zum Anteilseigner oder zum Aktionär.
  • Investition in CFDs: Contracts for Difference sind Finanzinstrumente, bei denen der Anleger auf Preisbewegungen bestimmter Vermögenswerte spekuliert, ohne dabei selbst zum Anteilseigner zu werden. Da CFDs gehebelt sind, investiert der Anleger nur einen winzigen Teil des Gesamtwerts, die sogenannte Margin, die als Sicherheitsleistung dient. Durch die Hebelwirkung sind größere Gewinne möglich, es besteht aber auch ein höheres Verlustrisiko. Die Hebelwirkung basiert stets auf dem vollen Handelswert und betrifft nicht nur die Margin.

Natürlich kann mit einer GmbH auch in ganz andere Güter und Wertpapiere investiert werden, nicht zuletzt auch in abseits von der Börse gehandelte Firmenanteile oder Immobilien. Allerdings ist gerade das Investment in Aktien und Firmenanteile spannend, weil hier im Vergleich zu Privatanlegern eine erhebliche steuerliche Besserstellung gegeben ist.

Die Trading-GmbH als Steuervorteil für Kapitalanleger

Durch steuerliche Veränderungen sind bestimmte Anlagestrategien für Privatanleger nicht mehr so attraktiv und bergen Risiken. Vor allem die Verlustverrechnungsbeschränkung ist hier zu nennen, die in einer Trading GmbH nicht zum Einsatz kommt.

Es kommt hinzu, dass GmbHs eine 95%-ige Steuerfreiheit für ihre Veräußerungsgeschäfte bei Aktien und anderen Unternehmensanteilen nutzen können, was Privatanlegern verwehrt bleibt. Bei anderen Investmentformen zahlen Privatpersonen hingegen sogar weniger Steuern oder profitieren von Freibeträgen.

Jedoch wie sinnvoll ist es in der Praxis, eine Trading GmbH oder auch Spardosen GmbH zu gründen, um so steuerentlastender zu investieren? Wir blicken auf die Vor- und Nachteile.

Vorteile einer GmbH für Anlagegeschäfte mit Aktien und CFDs

  • Nur 5 % müssen versteuert werden: Bei Aktiengeschäften müssen nur 5 % der Gewinne versteuert werden. Das gilt jedoch nicht für CFD Trading. Hier zahlt die GmbH rund 30 % auf die Gewinne.
  • Keine Obergrenze bei Verlustverrechnung: Anders als Privatanleger unterliegen GmbHs beim CFD Handel jedoch keiner Beschränkung bei der Verlustverrechnung. Das bedeutet in der Praxis, dass die GmbH ihre Verluste mit Gewinnen grenzenlos verrechnen und damit die Steuerlast verringern kann.
  • Verlustvortrag: Je nach Steuerveranlagung können GmbHs nicht verrechnete Verluste in kommende Jahre übertragen und damit die Steuerlast vorausschauend senken. Das macht Sinn, wenn in den nächsten Jahren hohe Einnahmen zu vermuten sind. Die Steuerbelastung lässt sich auf diese Weise ausgleichen.
  • Professionellere Teilnahme am Markt: GmbHs haben professionelleren Zugang zum Markt, was im Hinblick auf die Verlustverrechnung als Betriebsausgabe interessant sein kann. Geht es um die Abzugsfähigkeit von spekulativen Geschäften (CFDs), steht die GmbH im Allgemeinen besser dar.

Nachteile einer GmbH für Anlagegeschäfte

  • Gewinnsteuern beim Trading: Die Trading GmbH zahlt Steuern auf ihre Gewinne. Inkludiert sind Körperschaft- und Gewerbesteuer. In Deutschland entspricht das etwa 30 % der Gesamtgewinne.
  • Behandlung von Dividenden: Bei der Ausschüttung von Dividenden von Aktien werden ebenfalls rund 30 % Steuern fällig, wenn die GmbH nicht mindestens 10 % an der jeweiligen Firma hält, was bei börsengehandelten Aktien unwahrscheinlich sein dürfte.
  • Steuern bei Ausschüttung ins Privatvermögen: Schüttet die GmbH den Reingewinn (nach Abzug der Steuern) an die Anleger aus, wird eine Ausschüttungssteuer fällig, die erneut rund 26,375 % beträgt.
  • Gesamtsteuerbelastung: Zusammenaddiert werden beinahe 50 % des Reingewinns durch Steuern aufgezehrt und das entspricht in etwa der doppelten Menge eines Privatanlegers. Dieser wäre lediglich zur Zahlung der Abgeltungssteuer verpflichtet.

Ob eine Trading GmbH Sinn macht, hängt von der Art geplanter Investitionen ab. Eine jährliche Vollausschüttung ist als Ziel nicht sinnvoll, da die Steuerlast zu hoch ist. Bei Reinvestitionen hingegen spekuliert die GmbH auf langfristige Gewinne und das kann sich rentieren.

Die Spardosen GmbH offenbart ihre Stärke bei langfristig geplanten Anlagen

Die Finanzen der GmbH zu verwalten, ist eine Herausforderung mit steuerlichen Vor- und Nachteilen. Eine Spardosen GmbH ist darauf ausgelegt, Gelder anzulegen und zu sparen. Der Begriff stellt klar, dass hier die Vermehrung von Geld im Fokus steht.

  • Vorteil: Verkauft die Spardosen GmbH Wertpapiere und erzielt Gewinne, sind 95 % davon steuerbefreit, die restlichen 5 % werden versteuert. Das klingt positiv, allerdings muss es sich um physische, reale Aktien handeln.
  • Nachteil: Der Handel mit Derivaten wie Futures, Optionen und CFDs ist über die Spardosen GmbH ebenfalls möglich, allerdings greift hier die Steuerbefreiung nicht. Der Gesamtgewinn muss über die GmbH versteuert werden. Gleiches gilt für Dividendenausschüttungen, auch diese bringen rund 30 % Steuerzahlungen mit sich.

Für Investoren mit Hauptfokus auf physische (oder auch digital verwahrte) Wertpapiere hat die Spardosen GmbH in gewissen Punkten steuerliche Vorteile. Sobald jedoch auch Derivate eine Rolle spielen, lohnt es sich genau zu vergleichen.

Da diese voll besteuert werden müssen, sind vor allem langfristige Anlagen von Bedeutung. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, physische Wertpapiere über die GmbH zu traden, CFDs aber mit dem Privatvermögen zu kaufen.

Wichtig zu wissen: Wird der GmbH Geld entnommen (durch Gewinne), muss die Abgeltungssteuer in Höhe von 26,375 % gezahlt werden. Auch hier lohnt es sich, einen exakten Vergleich zum Privatvermögen vorzunehmen.

Die GmbH-Gründung kann Vorteile für Börsengeschäfte haben, sollte jedoch genau überlegt werden!

Mit der Verlustverrechnungsbeschränkung wurden gewisse Anlagestrategien für Privatanleger erschwert. Maximal 20.000 Euro Verluste können Privatpersonen seither steuerlich zum Abzug bringen, wenn das Privatvermögen für Investitionen genutzt wird. Wer aktiv im Trading-Markt ist, riskiert somit hohe Steuernachzahlungen. Das kann so weit gehen, dass der eigentliche Gewinn überschritten wird und es zu einem Verlust kommt.

Das ist der Hauptgrund, warum aktive Trader die Gründung einer GmbH forcieren, da sich die Steuerlast hier deutlich senken lässt. Voraussetzung ist, dass die GmbH vermögensverwaltend genutzt wird. Dann besteht nach wie vor die Möglichkeit, eine vollständige Verlustverrechnung geltend zu machen.

Für unerfahrene Trader lohnt sich eine umfassende Beratung, wenn größere Summen investiert werden sollen. Physische Aktien sind heute nicht mehr die einzige Kapitalanlagemöglichkeit, auch CFDs sind aufgrund der möglichen hohen Gewinne von Bedeutung.

Sowohl für private Anleger als auch Anlagen über die GmbH gilt, dass die steuerliche Behandlung genau geprüft werden muss. Es kann nicht pauschal gesagt werden, dass ein Weg besser als der andere ist, auch wenn die GmbH in vielen Fällen steuerlich besser gestellt ist.

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