Anders als die deutsche Wirtschaft, die sich von den Problemen der Euro-Zone etwas entkoppeln konnte und sich auf hohem Niveau stabilisiert, bevor dann den Analysten zufolge der Frühjahrsaufschwung beginnt, hat die Euro-Zone als Ganzes weiterhin zu kämpfen. Die Arbeitslosigkeit legte im Januar 2012 gegenüber dem Vormonat um 0,1% auf 10,7% zu. Den gleichen Anstieg hatte zuvor allerdings auch saisonbedingt Deutschland vermeldet. Der Unterschied ist jedoch, dass der leichte Anstieg in Deutschland auf den niedrigsten Februarwert seit 21 Jahren erfolgte, die Euro-Zone jedoch an dem anderen Ende der Skala vor einem Negativrekord steht. Zugleich stieg auch die Inflationsrate erneut auf den Wert von 2,7% an (+0,1%) und liegt damit deutlich über der 2%-Schwelle, bis zu der die EZB die Preisstabilität gewahrt sieht. Die steigenden Preise verhindern traditionell noch billigere Zinsen, die zu einer Belebung der Euro-Konjunktur führen könnten. Die größten Preistreiber waren dabei erneut die Energieträger Heizöl und Sprit – die großen Mineralölkonzerne und die Ölhändler vermelden dementsprechend Rekordgewinne, da die Förderkosten nahezu unverändert blieben (Nettogewinn allein von ExxonMobil 2011: 42,2 Milliarden Dollar). Das Markit-Institut analysiert: „Infolge der Verteuerung von Kraftstoffen, Öl, Kunststoffen und Stahl sowie weiterer Rohstoffe beschleunigte sich der Kostenauftrieb so stark wie selten zuvor in der Umfragegeschichte.“
Die Arbeitslosigkeit in der EU:
Euro-Zone: 10,7% (+0,1%)
EU-27: 10,1% ((+0,1%)
Belgien: 7,4% (+0,1%)
Bulgarien: 11,5% (+0,3%)
Tschechische Republik: 6,9% (+0,1%)
Dänemark: 7,9% (+/- 0)
Deutschland: 5,8% (+0,1%) / nach Standards der Internationalen Arbeitsorganisation; nach deutschen Standards 7,4%
Estland: noch k.A. (11,7%)
Irland: 14,8% (+0,1%)
Griechenland: noch k.A. (19,9%)
Spanien: 23,3% (+0,2%)
Frankreich: 10,0% (+0,1%)
Italien: 9,2% (+0,3%)
Zypern: 9,6% (+0,1%)
Lettland: noch k.A. (14,7%)
Litauen: noch k.A. (14,3%)
Luxemburg: 5,1% (+/- 0)
Ungarn: 10,9% (+/- 0)
Malta: 6,5% (+/-0)
Niederlande: 5,0% (+0,1%)
Österreich: 4,0% (-0,2%)
Polen: 10,1% (+/-0)
Portugal: 14,8% (+0,2%)
Rumänien: 7,2% (-0,3%)
Slowenien: 8,2% (+/-0)
Slowakei: 13,3% (-0,1%)
Finnland: 7,5% (+/-0)
Schweden: 7,6% (+0,1%)
Vereinigtes Königreich: noch k.A. (8,4%)
Island: 6,6% (+/-0)
Kroatien: 13,9% (+0,8%)
(mb)