Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller hat die Prognose von Bundesumweltminister Peter Altmaier, die EEG-Umlage könnte schon bald an der Grenze zu 7 Cent pro Kilowattstunde kratzen, als vollkommen unrealistisch zurückgewiesen.
„Nachdem Peter Altmaier erst vor wenigen Tagen mögliche Investoren und die Bevölkerung mit angeblichen Horrorkosten für die Energiewende verunsichert hat, prognostiziert er nun eine EEG-Umlage in Höhe von 7 Cent pro Kilowattstunde. Auch diese Zahl entbehrt jeder sachlichen Grundlage“, sagte der baden-württembergische Umweltminister. Er forderte seinen Amtskollegen in Berlin auf, die Diskussion um Strompreise und EEG-Reform endlich wieder mit seriösen Argumenten auf dem Boden der Sachlichkeit zu führen: „Für mich belegen die aktuell verlautbarten Mondzahlen des Kollegen Altmaier höchstens, dass im Bundesumweltministerium im Wahljahr ganz offenbar der Rechenschieber verloren gegangen ist. Ich biete gerne an, Peter Altmaier beim Rechnen zu unterstützen.“
Selbst ein so großer Energieversorger wie die EnBW gehe davon aus, dass die EEG-Umlage im Jahr 2014 allenfalls moderat um 0,2 Cent auf dann rund 5,3 Cent ansteigen werde, sagte Untersteller. Das sei eine Größenordnung, die von Experten beispielsweise aus dem Umfeld der großen Netzbetreiber bestätigt werde. „Ich würde mir wünschen, dass der Kollege Altmaier sich die Erkenntnisse der Experten bei seinen eigenen Prognosen zu Nutze macht.“
Die Lektüre des Positionspapiers der EnBW könne er Peter Altmaier deshalb nur empfehlen, so Franz Untersteller weiter. Die EnBW weise etwa zu Recht darauf hin, dass die Diskussion um die Kosten und den Nutzen der Energiewende deutlich mehr beinhalten müsse als nur die isolierte Betrachtung der EEG-Umlage. „Ich begrüße es, dass sich die EnBW klar zum EEG als Kernelement der Energiewende bekannt hat“, sagte Minister Untersteller. Er selbst werde sich weiter für eine sinnvolle Weiterentwicklung des EEG und damit für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien zu bezahlbaren Kosten einsetzen.
(BW)