Der heute vom Statistischen Landesamt bekannt gegebene weitere Rückgang der Schülerzahl um gut 34.700 und damit um drei Prozent im Schuljahr 2012/2013 unterstreiche die Reformnotwendigkeit unseres Schulsystems, erklärte Kultusminister Andreas Stoch. „Wir werden bei der regionalen Schulentwicklung entschlossen handeln, um allen Schülerinnen und Schülern einen guten Schulabschluss zu gewährleisten. Auch unser Schulsystem muss weiterentwickelt werden, um für die künftigen Herausforderungen gerüstet zu sein.“ Der Rückgang der Schülerzahl schaffe zudem ausreichend Spielraum, um auch den Bildungsbereich an der Konsolidierung des Landeshaushalts zu beteiligen und gleichzeitig eine gute Qualität der Bildung zu gewährleisten.
Die Zahlen zeigen auch, dass die durchschnittliche Klassengröße an den Realschulen und den Gymnasien weiter leicht zurückgeht. Zwischen 2010/2011 und 2011/2012 verzeichneten die Realschulen auch durch die Senkung des Klassenteilers einen Rückgang von 26,4 auf 25,8 Schüler pro Klasse, im laufenden Schuljahr setzt sich eine Realschulklasse noch aus 25,6 Schülerinnen und Schülern zusammen. An den Gymnasien sank die Durchschnittszahl in den beiden vergangenen Schuljahren von 27,1 auf 26,5 Schülerinnen und Schüler pro Klasse, aktuell liegt sie bei 26,2.
Einer Lerngruppe an der Gemeinschaftsschule, die an dieser Schulart den Klassenverband ersetzt, gehören nach diesen aktuellen Angaben durchschnittlich 20,7 Schülerinnen und Schüler an. Damit ist eine Lerngruppe statistisch gesehen zwar kleiner als eine Realschul- oder Gymnasialklasse, aber größer als eine Klasse an der Werkrealschule. Die Gemeinschaftsschule weist damit stabile Klassenzahlen auf. Allerdings beruht diese Statistik lediglich auf den fünften Klassen in 41 Schulen, also auf sehr geringen Gesamtzahlen. Der Anstieg an den Werkrealschulen mit größeren Klassen trotz rückläufiger Schülerzahlen ist vor allem auf die Regelungen zur Vermeidung von Kleinklassen und den erleichterten Übergang in die zehnte Klasse zurückzuführen.
(BW)