Begeistern mit dem Flipchart – Tipps von Matthias Pöhm

PowerPoint – in Geschäftspräsentation, Jahresabschlusssitzungen, Pitches, Universitäten und weiß der Geier wo noch, gilt sie als unabdingbar. Referenten scheinen komplette Vorträge in Folienform an die Wand zu werfen. Der Rhetorik-Trainer Matthias Pöhm meint: Powerpoint sorgt dafür, dass Ihre Zuhörer schneller einschlafen können. Nicht unbedingt, was Sie bezwecken wollten, oder? Deshalb fordert Matthias Pöhm: Weg mit Powerpoint, her mit dem Flipchart!

Powerpoint tötet jede Spannung

Kommt Ihnen das bekannt vor: „Sprechen Sie während Ihrer Präsentation einen zusätzlichen Sinneskanal an. Dadurch erhöht sich die Behaltensquote und die Wirkung der Worte.“ Tatsache ist: Sie entwerten eine Aussage, wenn Sie noch einmal als Text zu sehen ist. Text auf Folie verhindert Gefühle. Text auf Folie tötet Spannung. Text auf Folie verhindert Wirkung. Das ist die Realität! Wenn Sie Powerpoint benutzen, sind die Augen des Publikums starr auf die Leinwand gerichtet, der Mensch unterliegt einem Lesezwang – Sie können den Redner wegräumen.

Interaktion mit Flipchart

Das Flipchart ist ein Hilfsmittel, das alle anderen um Längen schlägt, bei dem die meiste Energie fließt, mit dem Sie die beste Show inszenieren können.

Das Flipchart zu benutzen heißt, unplugged zu spielen. Der Redner ist allein, mit einem weißen Blatt Papier und einem einsamen Stift. Das Flipchart als Medium ist zehnmal wirksamer als PowerPoint.
Menschen überzeugen – nicht technische Hilfsmittel.

Ich werde Ihnen im Folgenden von mir entwickelte Tricks verraten, wie Sie am Flipchart ein David Copperfield werden und sich wohltuend von allen Sie umgebenden Dorfzauberern abheben können.

Lassen Sie etwas am Flipchart entstehen

Haben Sie schon einmal ein Fußballspiel im Fernsehen live miterlebt? Dann werden Sie wissen, dass die Wirkung des Live-Erlebnisses, wenn Sie das Ergebnis in seiner Dramaturgie entstehen sehen, mit der Wirkung der Meldung, die Sie in der Zeitung lesen, nicht annähernd vergleichbar ist.

Viele Menschen meinen, es sei das Ergebnis, das die Wirkung ausmacht: die letzten Umsatzzahlen, die aufgelisteten Strategieelemente oder das Funktionsdiagramm auf der fertigen Folie. Aber es ist nicht das Ergebnis, das Wirkung bringt, sondern der Akt des Erschaffens – der Akt des Erschaffens durch einen lebendigen Menschen. Das haben die wenigsten verstanden.

Wenn Sie etwas am Flipchart kreieren, entsteht vor den Augen der Zuschauer eine Information. Es ist nicht das fertige Ergebnis, das die Menschen im Herzen berührt, es ist das Entstehen, das sie miterleben, und es ist das Entstehen, das die Botschaft vom Kopf in den Bauch bringt.

Bauen Sie Spannung auf

Sie schreiben die ersten Buchstaben des Wortes schweigend hin und fangen erst in der Sekunde zu reden an, da die Zuschauer gerade noch nicht das Wort erkennen.

Der Profi sagt: „Die neue Maschine hat eine Neuerung, und zwar …“ er dreht sich zum Flipchart und schreibt langsam „Turbol“, und erst jetzt, in dieser Sekunde, beginnt er wieder zu sprechen: „… einen Turbolader!“ Die Zuschauer sind in der Zeit, in der er schweigend die sechs Buchstaben „Turbol“ schreibt, wie in einem Mini-Krimi gefangen. Sie wissen nicht, welches Wort dort gleich erscheint. Sie folgen dem Redner voller Neugier – Spannung ist entstanden.

Bei Ziffern machen Sie es genauso. Sie fangen erst in dem Moment an zu sprechen, da die Leute gerade noch nicht wissen, welche Zahl das wohl werden wird.

Durch diese Art des Schreibens entsteht Spannung in Ihrem Vortrag. Und zwar jedes Mal, wenn Sie etwas auf das Flipchart schreiben. Spannung ist eines der wichtigsten Elemente eines faszinierenden Vortrags. Wenn Sie Spannung erzeugen, ist auch Ihr Anliegen „spannend“.

Balkendiagramme von Hand

Verzichten Sie auf Überschriften und Achsenbeschriftungen und zeichnen Sie nur das nackte Diagramm auf den Flipchart. Lediglich auf der Y-Achse markieren Sie einen Wert als Referenzpunkt.

Stellen Sie sich folgendes vor. Ein Redner zeichnet wortlos auf das Flipchart ein Achsendiagramm – ohne jegliche Beschriftung. Nur an der vertikalen Achse macht er einen kleinen Strich in halber Höhe und schreibt: „10 Mio“.

Nun sagt er: „Unsere Umsatzentwicklung in den letzten drei Jahren.“ (Er zeichnet von der Bodenlinie beginnend einen Balken bis knapp über die Marke 10 Millionen.) „2004 hatten wir einen Umsatz von 10,5 Millionen Euro.“(er zeichnet daneben einen kleineren Balken und spricht:) „2005 hatten wir einen Umsatz von 8,8 Millionen Euro.“ (er zeichnet daneben noch einen kleineren Balken:) „2006 hatten wir einen Umsatz von 7,9 Millionen Euro.“ Er schaut vielsagend ins Publikum, und plötzlich zieht er energisch einen Strich durch die Spitzen der Balken von links oben nach rechts unten und verlängert ihn bis zur Nulllinie. „Erkennen Sie etwas? Wir müssen reagieren! Und zwar jetzt!“ Diagramme können Sie nicht nur selbst von Hand zeichnen – Sie müssen, wenn Sie Menschen bewegen wollen!

Rhetorik-Event der Superlative mit Matthias Pöhm

Matthias Pöhm veranstaltet am 09 ./10. Oktober 2015 in München ein Rhetorik-Event der Superlative – Nehmen Sie mit AGITANO zum Vorzugspreis teil!

Sie wollen zuschauen? AGITANO ist Medienpartner von Matthias Pöhm. Für unsere Leser haben wir deshalb vergünstigte Tickets im Angebot: Nehmen Sie am Rhetorik-Event der Superlative teil – für 250 Euro statt für 290 Euro (zzgl. Mehrwertsteuer)!

Sie wollen selbst trainieren? Für 5.600 Euro (zzgl. Mehrwertsteuer) sprechen Sie unter Realbedingungen vor 100 Leuten im Scheinwerferlicht!

Über Matthias Pöhm

Matthias Pöhm gilt als „der beste Rhetoriktrainer im deutschsprachigen Raum“ (Nordwest Zeitung) und er ist der „Star unter den Schlagfertigkeitstrainern“ (Capital). Er coacht Spitzenleute aus Politik und Wirtschaft für deren öffentlichen Auftritte. Matthias Pöhm ist ein harter Trainer, der unerbittlich eingreift, wenn die Wirkung seiner Teilnehmer nicht optimal ist.

Matthias Pöhm ist Autor des Bestsellers „Nicht auf den Mund gefallen!“. Dieses Buch ist bereits in der zehnten Auflage erschienen und ist mit einer Gesamtauflage von mehr als 170.000 Exemplaren das am meisten verkaufte Buch zum Thema Schlagfertigkeit im deutschsprachigen Raum. Es ist die Referenz für alle, die sich je mit dem Thema Schlagfertigkeit beschäftigen.

Weiterhin veröffentlichte er die Bücher „Vergessen Sie alles über Rhetorik“, Rhetorik als Entertainment statt Langeweile, „Das NonPlusUltra der Schlagfertigkeit“ und neu „Präsentieren Sie noch oder faszinieren Sie schon. Der Irrtum Powerpoint“.

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?