BGM Best Practice (Teil 3): VKB Betriebsgastronomie – Interview mit Christian Feist

Welche Besonderheiten bestehen in der VKB hinsichtlich der Anforderungen an die Mitarbeiter im Arbeitsablauf und welche Rolle spielt hierbei die Ernährung?

Ich denke, dass diese Frage für jeden Betriebsgastronomen gleich ist. Es geht zunächst um das schlichte Decken des Energiebedarfs. Dabei sollten Gesundheit, Genuss und Wirtschaftlichkeit wiederum Hand in Hand gehen. Essen muss satt und zufrieden machen, dabei aber so beschaffen sein, dass es die Leistungsfähigkeit kurz- sowie langfristig unterstützt. Zwar bestehen zwischen Industrie- und Verwaltungsbetrieb unterschiedliche Herausforderungen, jedoch ist die Aufgabe theoretisch immer gleich.

Wo liegen häufig die Probleme in der Umsetzung einer gesunden Ernährung im Berufsalltag und wie kann dem entgegenwirkt werden?

Die Gewohnheit bzw. die Ernährungssozialisation ist das Problem. Der Kunde, der zu uns kommt, will einfach nur Pause machen. Die Pause soll ihn entspannen und nicht stressen. Alles, was gegen die Gewohnheit ist, ist aber Stress. Deswegen mögen die Kunden zu starke Eingriffe nicht. Keiner hört gerne, dass er das, was er im Laufe seines Lebens sehr lieb gewonnen hat, vielleicht nicht mehr so oft tun sollte. Deswegen ist eine kontroverse Diskussion bei der Umstellung zu einer gesundheitsorientierten Betriebsgastronomie unvermeidbar. Eine solche Gesundheitsorientierung muss sehr sensibel kommuniziert und nach und nach implementiert werden. Dem Kunden muss klar werden, dass die Entscheidung hin zu einer solchen Entwicklung nicht gegen ihn, sondern für ihn und letzten Endes im Sinne des Unternehmens getroffen wird.

Welches Konzept verfolgen Sie bei der Erstellung eines gesunden Ernährungsplanes für die Angestellten?

Wir haben einen 6-Wochenspeiseplan, der zu 50 Prozent vorgegeben ist. Damit stellen wir sicher, dass es die einen Gerichte nicht so oft und die anderen garantiert wieder gibt. Die andern 50 Prozent füllen wir je nach Saison und gerade laufender Aktion unterschiedlich.

Wir arbeiten mit einem Klassifizierungssystem der Hochschule Niederrhein, welches die Gerichte gemäß den Empfehlungen der DGE ernährungsphysiologisch voneinander abgrenzt und einstuft. Wer es darüber hinaus genauer wissen will, ob er sich denn wirklich richtig ernährt, kann sich eine Datei herunterladen, in welcher er seine Ernährung dokumentieren und bewerten lassen kann.


Erfahren Sie auf Seite 4 wie stark ist das Bewusstsein für gesunde Ernährung bei den Mitarbeitern der VKB inzwischen ausgeprägt ist.

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