Osmosewasser – das reinste Trinkwasser?

Trinkwasser wird als das wichtigste Lebensmittel bezeichnet, dass den Menschen zur Verfügung steht. Allerdings wird es aufgrund der stetig steigenden Weltbevölkerung immer knapper. Zusätzlich trägt der sorglose Umgang mit dem lebensspendenden Nass dazu bei, dass es in vielen Regionen dieser Erde immer kärglicher sprudelt. Eine Option bietet das Verfahren der Osmose mithilfe entsprechender Filteranlagen. Dieser Beitrag fasst wissenswerte Punkte zum Thema zusammen.

Zunächst zur Methodik

Schon vor einigen Jahrzehnten kamen vornehmlich Wissenschaftler:innen aus trockenen Regionen auf die Idee, dem Meerwasser mittels der Technologie der Umkehrosmose das Salz und sonstige Mineralien zu entziehen, um reinstes Trinkwasser zu gewinnen. Die Methode wurde inzwischen weiterentwickelt und dahin gehend optimiert, dass sie in Haushalten für den täglichen Bedarf genutzt werden kann. Dafür muss man nur einen geeigneten Filter mit einem entsprechenden Trinkwassertank kaufen, damit täglich reines Wasser zur Verfügung steht.

Was ist Osmosewasser?

Inzwischen gilt Osmosewasser als Trendprodukt mit hohem Lifestyle-Faktor, setzen doch immer mehr Menschen in Deutschland auf zusätzliche Filter, um die Qualität ihres Wassers zu verbessern. Zwar hat Leitungswasser hierzulande den Ruf, in Lebensmittelqualität aus dem Hahn zu kommen. Doch ob der jahrzehntelangen Überdüngung der Böden und des mancherorts hohen Nitratgehalts des Grundwassers wird darauf seit geraumer Zeit nicht mehr unvoreingenommen vertraut.

Reines Trinkwasser dank Umkehrosmose

Die Technologie der Umkehrosmose basiert auf der Verwendung einer semipermeablen Membran. So wird eine Trennwand genannt, die nur in eine Richtung durchlässig ist. Durch diese wird normales Leitungswasser mit einem Druck von mindestens drei bar gepresst. Die Membran lässt nur kleinste Moleküle wie die des Wassers durch. Der größte Teil der anderen Stoffe, wie

  • Nitrate,
  • Schwermetalle oder
  • Phosphate

werden von der Trennwand zurückgehalten, da sie zu groß sind, um ein Durchkommen zu finden.

Manche Umkehrosmose-Systeme arbeiten mit einem Aktivkohle-Nachfilter zur Geschmacksoptimierung. Das Verfahren hat sich zum Beispiel bei der Behandlung von Wasser mit Arsengehalt als nützlich erwiesen (Umweltbundesamt, siehe PDF Seite 97). Auch etwa Fluorid wird mit dieser Methode nachhaltig entfernt.

Muss das deutsche Leitungswasser gefiltert werden?

In der Regel können wir uns auf die Vorgaben der Trinkwasserverordnung verlassen. Diese regelt die Bedingungen, unter denen das Wasser aus den Hähnen kommen darf. Sie gibt die regelmäßigen Untersuchungen vor, nach denen das Grundwasser unter anderem auf

  • Blei,
  • Arsen,
  • Quecksilber,
  • Uran,
  • Pestizide und
  • Nitrate

untersucht wird. Insofern können wir davon ausgehen, dass das Leitungswasser bedenkenlos getrunken werden kann.

Trotzdem ist es möglich, dass das Leitungswasser Belastungen ausgesetzt ist. Denn die Trinkwasserverordnung legt bei Weitem nicht für alle gesundheitlich bedenklichen Stoffe Grenzwerte fest. So fällt zum Beispiel Bisphenol A, ein chemischer Grundstoff im Plastik, sozusagen durch das Raster der Verordnung. Zudem kann das Wasser im hauseigenen Wassernetz verunreinigt werden, wenn noch alte Rohre aus Blei vorhanden sind. Im Sommer besteht zudem ein höheres Risiko der Legionellenbildung. Nach neueren Erkenntnissen bedroht auch Mikroplastik zunehmend unsere Wasserqualität. Wer sichergehen will, kann das eigene Leitungswasser entweder von einem Labor testen lassen. Eine weitere Möglichkeit ist, mithilfe eines Umkehrosmosefilters dafür zu sorgen, dass dem Haushalt reinstes Trinkwasser zur Verfügung steht.

Die Mär vom Mineralstoffmangel

Immer wieder wird von verschiedenen Seiten moniert, dass Osmosewasser zu wenig Nährstoffe enthält, da diese durch die Filterprozesse ausgefällt würden. So rät die Verbraucherzentrale Hamburg in dieser Stellungnahme davon ab, regelmäßig Osmosewasser zu konsumieren, weil sonst der menschliche Nährstoffhaushalt unterversorgt sei. Allerdings gibt es ebenso eine fundierte Stellungnahmen des US-amerikanischen Trinkwasserkomitees und der United States Environmental Protection Agency (epa.gov: PDF, Seite 110), die sich ebenfalls ausführlich mit den konkreten Wirkungsweisen auseinandersetzen. Was das Decken des täglichen Nährstoffbedarfs betrifft, ist es gängige Meinung, dass dafür vor allem eine normale, ausgewogene Ernährung entscheidend ist.

Vor- und Nachteile von Umkehrosmose-Filtern

Wenn der Filter täglich genutzt wird, darf man davon ausgehen, dass überaus reines Wasser zu sich genommen wird. Bei nur gelegentlicher Nutzung, wenn das Wasser also einige Tage im Filter steht, kann es je nach Standort zu einer unerwünschten Keimbildung kommen. Deshalb wird empfohlen, die Filter und die Membran turnusmäßig alle zwölf bis 24 Monate zu wechseln.

Hinsichtlich des ökologischen Blickwinkels ist es an den Herstellern, noch einige Defizite aufzuarbeiten. Die meisten Filter bestehen aus nicht sortenreinen Kunststoffen, die nicht recycelbar sind. Zudem ist die Ergiebigkeit ein Thema: So sind für einen Liter Osmosewasser etwa drei Liter Leitungswasser zu filtern. Wer dieses Restwasser allerdings zum Duschen, Wäschewaschen oder zum Bewässern des Gartens im Eigenheim benutzt, kann auf diese Weise wiederum Wasser sparen.

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