Was ist ein Immobilienfachwirt und warum lohnt es sich, einer zu werden?
Die Weiterbildung als Immobilienfachwirt zielt, neben dem Erlernen der kompetenten Beratung von Kunden, auch auf die Vertiefung von wirtschaftlichem und kaufmännischem Wissen ab – speziell auf die Immobilienbranche zugeschnitten. Das praktische Tätigkeitsfeld dieser Weiterbildung ist vielfältig und umfasst neben klassischer Büroarbeit auch auswärtige Kundentermine. Grob zusammengefasst stehen also im Fokus dieses Berufsfeldes die Präsentation und die Vermittlung von Immobilien. Zudem gehören unter anderem
- die Erstellung von Mietverträgen
- die Erstellung von Betriebskostenaufstellungen
- die Kommunikation mit Bauingenieuren und Architekten
zu den praktischen Aufgaben. Diese setzen wiederum fundierte Kenntnisse in einigen weiteren Bereichen voraus, wie etwa:
- Finanzen
- Marketing
- Vertrieb
- Beratung.
Als abwechslungsreicher Weiterbildungsberuf ermöglicht der Immobilienfachwirt also einen variablen Einsatz Ihrer Fähigkeiten in verschiedensten Unternehmen.
Die verschiedenen Wege zur Weiterbildung
Beim Immobilienfachwirt handelt es sich um eine fachspezifische Weiterbildung. Das bedeutet: Idealerweise sollten Sie bereits praktische Berufserfahrung haben – wie etwa durch die Tätigkeit in einer Bank oder Versicherung oder in einem Immobilienmaklerbüro. Der Zugang zur Weiterbildungsprüfung erfolgt entweder direkt über eine Ausbildung der Immobilienwirtschaft oder über externe Institutionen, wie beispielsweise Fernschulen. Damit die Weiterbildung zielführend verläuft, sollten gute Kenntnisse in den Fachbereichen Recht, Wirtschaft und Mathematik gegeben sein. Die Dauer der Weiterbildung variiert je nach Format, in der Regel:
- im Fernunterricht sieben bis 20 Monate
- in Teilzeit zehn Monate bis zwei Jahre
- in Vollzeit drei bis neun Monate.
Nach bestandener Prüfung erhält man den öffentlich-rechtlich anerkannten Abschluss: Geprüfter Immobilienfachwirt IHK.
Wie ganz allgemein im Beruf sprechen auch in diesem Bereich zahlreiche Gründe für eine Weiterbildung. Auf dem Weg zum Immobilienfachwirt sollten Sie sich allerdings auch zum Thema Finanzierung Gedanken machen. Ganz grundlegend stehen Ihnen hier zwei Möglichkeiten offen: Sie können entweder die Kosten selbst tragen, oder bei der Agentur für Arbeit einen Zuschuss beantragen. Sofern die Agentur einen zielführenden Grund in Ihrer Weiterbildung sieht, kann sie diese fördern. Sollten diese Optionen für Sie nicht infrage kommen, können Sie die Weiterbildung jedoch auch neben Ihrem derzeitigen Job absolvieren. Der Vorteil hierbei ist: Sie können weiterhin Ihr derzeitiges Gehalt beziehen und geraten in keinen finanziellen Engpass. Allerdings sollten Sie sich des zusätzlichen Zeit- und Arbeitsaufwandes bewusst sein.
Vielfältige Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten
Die erfolgreich abgeschlossene Weiterbildung ermöglicht Ihnen die Ausübung Ihrer Tätigkeit in verschiedenen Einrichtungen, wie zum Beispiel
- Fondverwaltungen
- Banken
- Versicherungen
- Bausparkassen
- Wohnungsbaugenossenschaften
- Wohnungsbaugesellschaften
- Miet- und Eigentumsverwaltungen.
Die Tätigkeiten eines Immobilienfachwirts umfasst dementsprechend verschiedene Aspekte der Häuser-, Wohnungs- und Gewerbeobjektverwaltung. Hier hinein fallen neben den bereits genannten Aufgaben des Erstellens von Mietverträgen und die Aufstellung von Betriebskosten auch die Entwicklung und Realisierung von Immobilienprojekten. Hierzu gehören unter anderem Standortanalysen, Finanzierungspläne und die Prüfung von Baurechnungen. Ebenso werden Immobilien akquiriert, vermittelt und verkauft, Finanzierungsangelegenheiten werden mit den Kunden abgewickelt und es fallen Management- und Führungsaufgaben an.
Die Weiterbildung ermöglicht Ihnen zudem bessere Aufstiegschancen – bis in hohe Führungspositionen. Wie in allen Bereichen ist Ihre Karriere jedoch auch hier abhängig von der investierten Zeit und der eigenen fachlichen Expertise.
Lohnt sich die Weiterbildung? Das sind Ihre Chancen
Generell orientiert sich Ihr Gehalt dabei an Ihrer eigenen Stellung in einem Unternehmen und dem dort angewandten Abrechnungsformat. Im Schnitt lässt sich jedoch sagen, dass die Summe bei etwa 3.300 Euro brutto beginnt, während nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Wer möchte, kann auch den Schritt der Existenzgründung wagen und als Immobilienmakler oder Finanzierungsberater eine Selbständigkeit anmelden. Franchisenehmer sind in der Immobilienbranche ebenfalls gerne gesehen. Hier kann es sich ebenfalls lohnen, ein Beratungsgespräch mit der Arbeitsagentur zu führen.