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Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum unsere Vorbild-Politiker nicht einen, sagen wir mal, VW Lupo fahren? Oh nein, beeilt sich das Bundeskriminalamt (dem Innenministerium unterstellt und von der Automobilindustrie beraten) zu sagen, das geht nicht, weil dann der Personenschutz nicht mehr ausreichend gegeben sei. Braucht der Bürgermeister von Windach Personenschutz? Nein! Er hat aber auch nicht die Mehrwertsteuerregelung für deutsche  Hoteliers unterschrieben, oder die deutsche Industrie großflächig von den Auflagen des EEG befreit. Als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger stundet er höchstens mal freundlich und fair die Steuer von hart arbeitenden Gewerbetreibenden.

Wir lernen: weil Bundes-Politiker viele Entscheidungen treffen, die normale Bürger nicht nachvollziehen können, müssen Politiker vor diesen Bürgern in gepanzerten Limousinen geschützt werden, die deswegen überproportional viel CO2 ausstoßen.

Würden Politiker ausschließlich dem Volk dienen, hätten wir wahrscheinlich überhaupt kein Klimaproblem.

Unser Gesundheitssystem ist ja auch krank. Jeder dahergelaufene Ober-Fuzzi einer regionalen AOK verdient mehr als die Bundeskanzlerin. Medikamente kosten in Deutschland mehr, als irgendwo sonst auf der Welt. Das Problem versucht man jetzt in den Griff zu bekommen, indem man die Privaten Krankenkassen (und deren Rücklagen) auflöst. Das Solidaritätsprinzip, welches regelt, das schlecht wirtschaftende Kassen, von gut wirtschaftenden Kassen, einen finanziellen Ausgleich erhalten,  will man aber sicherlich beibehalten. Sorgt es doch für einen gesunden Puffer von lukrativen Vorstandsposten für „die Zeit danach“.  – In meinen Augen wäre es allerdings besser, wenn man die eine oder andere AOK dicht machen würde und deren Vorstände das harte Brot von Hartz4-Empfängern teilen müssten.

Hätten wir also ein Personenwahlrecht, die Strafbarkeit von Korruption im Amt und die Wiederwahl von politischen Spitzenämtern limitiert, könnte man sich auch den Fraktionszwang sparen.

Jeder Politiker wäre nur noch seinem Gewissen, seinem Wahlkreis und seinem Ehepartner gegenüber verantwortlich. Dann würden sich unsere Politiker auch endlich an ihre Wahlversprechen halten und sich an deren Erfolg oder Misserfolg messen lassen. Es würden fast nur noch vernünftige Entscheidungen getroffen werden und die Politiker könnten endlich gemütlich und ohne Chauffeur und Personenschützer in einem Smart oder Opel Adam, mit 110 km/h vorbildlich die Autobahn nutzen. Oder noch besser die kostenlose Bahncard 100. Da wären sie nah beim Volk.

In kürzester Zeit wäre die Bürokratie abgebaut. Wir hätten reine Luft, keine Staatsschulden, sondern würden in paradiesischen Zuständen leben. Unsere Kinder und Enkelkinder könnten mit exklusiven Modellautos vom Herrn Dr. Haderthauer spielen. Aber die Geschichte hatten wir ja schon mal.

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Über den Autor:

Claus-Peter Schaffhauser Claus-Peter Schaffhauserwar in mehreren Unternehmen verschiedener Branchen (Elektronik – Siemens, Informationstechnologie – HP, Befestigungstechnik – HILTI) in unterschiedlichen Führungspositionen tätig (u.a. EDV, Logistik, Vertrieb, Revision). Er berät seit 17 Jahren Kunden verschiedener Branchen in der Optimierung von Logistikprozessen (Lieferantenanbindung, Aufbau- und Ablauforganisation, Reklamationsmanagement) und in der Baustellenlogistik (Optimierung letzte Meile). In seiner Freizeit schreibt er Kolumnen und arbeitet als Künstler.

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