Das Internet ist nicht nur Hort für sämtliches nützes und unnützes Wissen. Darüber hinaus hat es sich schon oft als idealer Nährboden für die Entstehung ganz neuer Dienstleistungen erwiesen. Eine davon ist das so genannte Content Marketing. Doch was ist das eigentlich? Die Revolution im Online-Marketing oder doch nur der selbe Käse, verpackt in einer anderen Schachtel? Im Folgenden klärt Oliver Foitzik – Geschäftsführer der FOMACO GmbH und Experte für Neue Medien, Content-Marketing und Kommunikation – im Rahmen seiner Fachserie „Content, Stories & More – Neue Wege im Content Marketing Management“ auf, was diesen speziellen Dienstleistungsbereich auszeichnet und worauf es bei einer Content-Strategie alles ankommt.
Inhalte haben oberste Priorität
Für den Verkäufer ist der Kunde der König. Ähnliches gilt für Content Manager in Bezug auf Inhalte (engl. Content). Diese Berufsgruppe zeichnet sich, laut Bundesagentur für Arbeit, für die Konzipierung und Optimierung der Inhaltsorganisation ganzer Webseiten, Internetportalen beziehungsweise firmeninternen Netzen verantwortlich.
Schon diese Definition macht deutlich, dass es beim Content Marketing beziehungsweise Management auf mehr ankommt, als das reine Onlinestellen von Inhalten. Gerade in Zeiten von sozialen Netzwerken und Web-2.0-Plattformen ist das alt bekannte Internetmotto „Content is King!“ aktueller denn je. Hinzu kommen die Aktualisierungen im Algorithmus des Suchmaschinenriesen Google. Spätestens seitdem müssen für Online Marketing-Dienstleister – und deren Kunden – aktuelle, qualitativ hochwertige Inhalte oberste Priorität sein!
Content Marketing-Strategie – darauf kommt es an
Dahin gesagt beziehungsweise niedergeschrieben ist das schnell. Die Umsetzung ist eine ganz andere Geschichte! Schließlich geht es beim Content Marketing nicht darum, dann etwas themenrelevantes zu schreiben, sobald einem etwas dazu einfällt. Beim Content Marketing kommt es für Unternehmen darauf an, mithilfe einer zielgruppenorientierten Content-Strategie ihre Kunden mit den von ihnen gewünschten Inhalten kontinuierlich zu versorgen, informativ und unterhaltend zu sein, Mehrwert zu liefern und dabei gleichzeitig dezent auf neue Produkte und Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Ein nicht ganz einfache Aufgabe, gerade diesen Spagat erfolgreich zu meistern.
In der Praxis hat sich eine stufenweise Vorgehensweise als nützlich bewährt, die wie folgt aussehen kann beziehungsweise sollte:
Stufe 1: Zielgruppen-Analyse: Welche Wünsche und Interessen hat ihre Zielgruppe? Daraus leitet sich ab, welche Informationen diese wirklich benötigt und was diese interessiert.
Stufe 2: Content-Audit: Aufbauend auf der Stufe 1 erfolgt eine Evaluierung der bereits veröffentlichten Beiträge. Dabei wird hinterfragt, wie brauchbar diese sind, wie diese bei der Leserschaft ankamen, welche Inhalte noch fehlen und wie zukünftig die Inhalte noch zielgruppengenauer erstellt und publiziert werden sollten, um eine möglichst positive Wirkung bei der Zielgruppe zu hinterlassen.
Stufe 3: Content-Planung: In diesem Schritt ist festzulegen, welche Inhalte, in welcher Form und zu welchem Zeitpunkt – bezogen auf die im Content-Konzept definierten Ziele, abgeleitet aus der Geschäftsstrategie – veröffentlicht werden sollen. Auch erste Überlegungen über die Content-Produzenten fließen hier mit ein. Zusätzlich wird ein Plan B aufgestellt, falls Teile der Content-Planung zum festgelegten Zeitpunkt sich nicht umsetzen lassen.
Stufe 4: Content-Produktion: In dieser Stufe werden alle Fragen zur Erstellung der Inhalte definiert. Dabei gilt es, einige Fragen zentral zu klären, wie „Wer erstellt die Inhalte?“, „Müssen externe hinzugezogen werden?“, „Wer ist für die Qualitätssicherung zuständig?“, „Ist die Zeitplanung für die Erstellung realistisch und machbar?“, „Welche Kosten fallen an?“, „Müssen Anpassungen in dier Content-Planung vorgenommen werden?“ und vieles mehr.
Stufe 5: Content-Management: Auf Basis der ersten vier Stufen erfolgt hier dann das tägliche Handling hochwertiger Inhalte im Geschäftsalltag und die Sicherstellung der Reichweitengenerierung.
Doch der gleiche Käse?
Das Vermarkten von Inhalten für eine bestimmte Zielgruppe ist sicher nicht Neues. Was man heute Content Marketing nennt, ist im Grunde genommen nichts anderes als Corporate Publishing, Pressearbeit, Unternehmenskommunikation oder … oder …. Also doch der gleiche Marketing-Käse? Nein, nicht wirklich, denn vor allem die sozialen Netzwerke und das Web 2.0 haben Dienstleister bis dato ungeahnte Möglichkeiten eröffnet, um aus heute noch Fremde zu Interessierten und Fans und dann letztendlich Kunden zu machen. Dafür bedarf es allerdings einer hoch komplexen Content-Strategie, statt – wie bislang – es dem Zufallsprinzip zu überlassen.
Über den Autor
Oliver Foitzik ist Geschäftsführer des Medienunternehmens FOMACO GmbH und Herausgeber diverser Online-Magazine. Er hat sich auf das Thema Content Marketing spezialisiert. Für Kunden entwickelt er neuartige Content-Konzepte, berät hinsichtlich individueller Content-Strategien und setzt diese mit seinem Team um. Seine langjährige Erfahrung in diesem Umfeld – gewonnen durch eigene und Kunden-Projekte -, macht ihn zu einem validen Ansprechpartner für Unternehmen unterschiedlicher Art im Bereich Content und Content Marketing.