Deutsche Wirtschaft: Schwach angefangen, stark zugenommmen

Nach schwachem Jahresbeginn gewinnt die deutsche Wirtschaft an Dynamik: Wie bereits vergangene Woche berichtet, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2013 um 0,7 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Positive Impulse kamen in diesem Jahr vor allem aus dem Inland. Auch die Erwerbstätigenzahl stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wieder leicht an.

Eiszeit dank extremen Winter

Für den schwachen Start ins Wirtschaftsjahr 2013 dürfte vor allem die extrem winterliche Witterung verantwortlich sein: Den neuesten Berechnungen zufolge hatte die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2013 stagniert, im Schlussquartal 2012 war das BIP um ein halbes Prozent zurückgegangen.

Positive Impulse aus dem Inland

 Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) vor allem aus dem Inland: Im zweiten Quartal 2013 waren sowohl die privaten (+ 0,5 Prozent) als auch die staatlichen Konsumausgaben (+ 0,6 Prozent) höher als im ersten Quartal 2013. Außerdem zogen die Investitionen deutlich an: In Ausrüstungen – darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge – wurde 0,9 Prozent mehr investiert als im Vorquartal.

Baubranche holt kräftig auf

Auch die Baubranche hat sich vom ungewöhnlich kalten und langen Winter erholt. Witterungsbedingte Nachholeffekte werden für die außergewöhnlich hohen Bauinvestitionen verantwortlich gemacht. Diese stiegen um satte 2,6 Prozent.

Von den Entwicklungen am Weltmarkt profitiert

Auch die Entwicklungen am Weltmarkt wirkten sich positiv auf die deutsche Wirtschaft aus. So wurden im zweiten Quartal 2013 mehr Waren und Dienstleistungen exportiert (+ 2,2 Prozent) als in den ersten drei Monaten des Jahres. Im selben Zeitraum stiegen die Importe mit + 2,0 Prozent etwas weniger stark. Dadurch stützte der Außenbeitrag – also die Differenz aus Exporten und Importen – das Bruttoinlandsprodukt mit einem rechnerischen Wachstumsbeitrag von 0,2 Prozentpunkten.

0,6 Prozent mehr Erwerbstätige als im Vorjahr

Die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2013 wurde nach vorläufigen Berechnungen von 41,8 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 242 000 Personen oder 0,6 % mehr als ein Jahr zuvor. Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes BIP je Erwerbstätigen, ist im zweiten Quartal 2013 um 0,3 % gestiegen, nachdem sie zuletzt vier Quartale in Folge rückläufig gewesen war.

Je Erwerbstätigenstunde gemessen war es nach ersten vorläufigen Berechnungen genau andersherum: Die Arbeitsproduktivität ging erstmals seit 2009 zurück (– 0,3 Prozent), da je Erwerbstätigen im Durchschnitt um 0,6 % mehr gearbeitet wurde als im Vorjahr. Hauptursache hierfür war, dass es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Arbeitstag mehr gab.

(cs mit Informationsmaterial des Statistischen Bundesamts)

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