Deutschland – das Land der Pendler

In keinem anderen Land werden so lange Arbeitswege aufgenommen wie in Deutschland. 43 Millionen Erwerbstätige verlassen tagtäglich ihr Zuhause, um sich auf den Weg in die Arbeit zu machen. Dabei hat aber nicht jeder den Vorteil im Heimatort zu bleiben. Stattdessen hat es sich eingebürgert, in den Vororten zu leben, früh aufzustehen und einen langen Arbeitsweg in die Firma in Kauf zu nehmen. Doch wohin zieht es die Pendler auf dem Weg in den Job?

Pendler mögen das Ländle

Die neue Arbeitswelt verlangt vom Arbeitnehmer ständig mobil und flexibel zu sein, dass hierbei allerdings die Gesundheit auf eine harte Probe gestellt wird, wird leider ignoriert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund stellte fest, dass im Jahr 2014 mehr als 3,1 Millionen Berufstätige zwischen den Bundesländern pendeln. Vor 10 Jahren waren es noch 30 Prozent weniger Pendler, die lange Strecken für ihren Job zurücklegten. Laut statista.com zieht es die meisten Menschen nach Baden-Württemberg. Fast 370.000 Menschen nehmen eine bis zu einer Stunde langen Zug- oder Autofahrt auf sich, um zu ihren Arbeitgebern in die Ballungszentren zu gelangen.

Die Infograifk zeigt die Anzahl der sozialversichert Beschäftigten mit Wohnsitz in einem anderen Bundesland. (Quelle: statista.com / CC BY-ND 3.0)
Die Infograifk zeigt die Anzahl der sozialversichert Beschäftigten mit Wohnsitz in einem anderen Bundesland. (Quelle: statista.com / CC BY-ND 3.0)

Warum ist das Pendeln so alltäglich geworden?

Die Zahlen sind erschreckend. Von den Gesamtberufstätigen haben 8,5 Millionen Menschen einen Arbeitsweg von mehr als einer Stunde. Gründe hierfür sind, dass es die Bürger wieder zurück aufs Land und in die Vorstadt zieht – für ein gemütliches Leben mit der Familie. Große Firmen konzentrieren sich auf die Ballungszentren, um Arbeitnehmer anzulocken. Täglich fahren 77,5 Prozent der Pendler nach München, denn die Mieten in der Stadt sind zu hoch, um sich eine passende Wohnung zu leisten. In Berlin sieht es dagegen anders aus. Nur 21 Prozent der Berufstätigen „reisen“ aus einem anderen Ort an. Hier kann man sich ein Leben in der Stadt, mit der Familie, leisten, trotz steigender Mietpreisen.

Pendler leiden unter Stress

Es gibt zwei Meinungen über das Pendeln: Die einen lieben es, die anderen hassen es. Die Arbeitnehmer, die davon überzeugt sind, argumentieren damit, dass man sich auf dem Nachhauseweg im Zug entspannen kann und es deshalb gar nicht schlimm ist. Das frühe Aufstehen wird mit einem Nickerchen in der Bahn wieder ausgeglichen. Auf der anderen Seite, geht es um die Gesundheit. Man ist ständig unterwegs, hat abends nur wenige Stunden mit der Familie und Zeit mit Freunden ist eine Seltenheit geworden. Psychische Beschwerden sind deshalb nicht ausgeschlossen und vermehrt die Folge von dauerhaftem Pendeln.

Bevor man einen Job im Nachbarort oder noch weiter weg annimmt, sollte man definitiv abwägen, ob sich der Aufwand und der damit verbundene Stress tatsächlich lohnt. Wenn Sie ebenfalls ein Pendler sind und darunter leidern, schauen Sie sich doch auf unserem Stellenmarkt um und finden Sie einen attraktiven Arbeitgebern in Ihrer Nähe.

 

 

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