Die Führungskraft und seine Arbeit als Stimmer

… aus der wöchentlichen Themenserie „Ihr guter Ton“ vom Kommunikationsexperten und Businesscoch Manuel Stöbel. Nachdem es mit „Liebe dein Verhalten wie das deines Chefs“ regelrecht biblisch wurde, erfahren Sie heute was Führungskräfte durch die Arbeit eines Klavierstimmers für ihren Berufsalltag lernen können.

Da dreht sich einem der Magen um

Kreislauf der Werte, Stöbel
Um die richtige Stimmung im Unternehmen zu finden, muss die Führungskraft manchmal handwerklich grob zur Sache gehen. (Bild: © Manuel Stöbel)

Wer ein Klavier zu Hause hat, sollte es ein bis zwei Mal im Jahr Stimmen lassen, damit ihm lauter gute Töne entlockt werden können. Doch wer die Arbeit des Klavierstimmers mal verfolgt hat, der wird ernsthaft daran zweifeln, dass sich durch dieses Gewerke, Geschraube und Geklimpere aus dem Klavier jemals so schöne Musik wie zuvor entlocken lässt.

Als Erstes zerlegt der Stimmer das Klavier, um an die Hintergründe der Klaviatur zu kommen, auf denen die Führungskraft des Instrumentes – eben der Klavierspieler oder Pianist – dann wieder spielen soll. Dann werden Zangen und Stimmschlüssel in vielen Größen ausgepackt und an dieses wunderbare Instrument angelegt. Werkzeuge, die so gar nicht zu der wunderbaren Kunst passen, die man darauf zaubern kann. Noch weniger passen die Geräusche, die der Stimmprozess danach verursacht: es tritt, es zirbt, zupft und schlägt unsanft auf die Tasten und Saiten ein. Es verursacht dem Künstler Magendruck, wenn er dabei zuhört.

Nicht schön, aber notwendig

Fakt ist jedoch, dass nach diesem geräuschvollen Prozess die Klaviatur von der pianistischen Führungskraft wieder viel klangvoller bedient werden kann. Es kommen nicht nur einzelne wunderbare Töne heraus – Nein, es sind große Akkorde (Zusammenklänge), die harmonisch und effizient Töne miteinander verbinden! Der Diskant (die Tasten ganz oben) und der Bass (die Tasten ganz unten) sind aufeinander abgestimmt und ergänzen sich wie Führung und Produktion. So können nicht nur einfachste Volkslieder sauber auf der Klaviatur gespielt werden, sondern ganze Sinfonien als Großprojekt für die pianistische Führungskraft werden klar und sauber geplant, durchgeführt und fulminant beendet.

Das Stimmen der Klaviatur ist kein besonders schöner Prozess, weil sie ein grobes handwerkliches Verhalten an den Tag legt. Das Gleiche gilt für den dritten Schritt im Prozess des guten Tones für Unternehmen – die Stimmung zu finden (s.o. Bild „Wertekreislauf„“). Wenn nicht ganz handwerklich und teilweise auch grob im dritten Schritt das Verhalten von Vorstand, Führung und Mitarbeiter im positiven Unternehmenssinn geändert wird, kann es keine durchweg förderliche Stimmung im Unternehmen geben.

Maßnahmen der Führungskraft dürfen auch einmal wehtun

Und genau dieses faszinierende Thema der Stimmung in einem Unternehmen wird uns ab der kommenden Woche prägend beschäftigen. Wie gesagt: die Einschnitte in die Vehaltensänderung dürfen auch hart sein und wehtun – umso schöner und individueller wird die Stimmung anschließend sein. Eben wie der unrissene Stimmprozess.

Ihr guter Ton, Unternehmenskommunikation
(Foto ©: Manuel Stöbel)

Über Manuel Stöbel:

Manuel Stöbel ist der gute Ton Ihres Unternehmens. Die signifikanten Ergebnisse seines Engagements sind wertschöpfende Kommunikation für Branding, Leadership, Softskills und Personality. Sein persönlicher Background die Opernbühne und zwei Dekaden Trainingserfahrung lassen bekannte Themen in neuen Blickwinkeln deutlich werden und schaffen stets eine Atmosphäre kreativer Effizienz.

Mehr über Manuel Stöbel finden Sie unter: www.manuel-stoebel.de.

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