Nach schwachem Jahresbeginn steigt das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland wieder. Für 2014 erwarten Konjunkturforscher des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) gar einen deutlichen Zuwachs. Vor allem in der Binnenwirtschaft sehen sie hierfür als einen wichtigen Faktor an. Besonders profitieren dürften die Öffentlichen Haushalte.
Die deutsche Wirtschaft hat den schwachen Jahresauftakt überwunden und wieder einen moderaten Aufwärtskurs eingeschlagen. Zwar wird das Bruttoinlandsprodukt im Durchschnitt dieses Jahres nur um 0,4 Prozent steigen, für das Jahr 2014 liegt das Wachstum mit 1,7 Prozent aber wieder deutlich höher. Das prognostizieren die Konjunkturforscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in ihren Herbstgrundlinien 2013. Es sind in erster Linie die zunehmenden Konsumausgaben, aber auch die sich langsam belebenden Investitionen, die die wirtschaftliche Entwicklung anschieben. Hinzu kommen allmählich anziehende Exporte, denn die konjunkturelle Entwicklung auf wichtigen Absatzmärkten wie den USA hat zuletzt an Dynamik gewonnen und der Euroraum dürfte die Rezession überwunden haben. Die öffentlichen Haushalte werden in diesem und im nächsten Jahr mit Überschüssen abschließen. Nach Ansicht der DIW-Ökonomen sollten diese vor allem investiert werden, um das potentielle Wirtschaftswachstum zu erhöhen.
Euroraum findet Weg aus der Rezession
Die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum hat die Talsohle erreicht: Im zweiten Quartal des Jahres 2013 gab es zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren wieder ein Wachstum (0,3 Prozent). Dafür war zwar vorwiegend die hohe konjunkturelle Dynamik in Deutschland (0,7 Prozent) sowie die überraschend kräftige wirtschaftliche Entwicklung in Frankreich (0,5 Prozent) verantwortlich, während Spanien und Italien weiter in der Rezession stecken. Es mehren sich jedoch die Zeichen, dass es ab der zweiten Jahreshälfte auch in den Krisenländern wieder aufwärts geht. Insgesamt wird die Wirtschaftsleistung des Euroraums im Jahresdurchschnitt 2013 um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken und im kommenden Jahr um ein Prozent steigen.
Weltwirtschaft im Aufwind
Auch das Expansionstempo der weltwirtschaftlichen Entwicklung dürfte in den kommenden Quartalen weiter zunehmen – vor allem in den Industrieländern, in denen eine allmählich bessere Arbeitsmarktsituation bei geringer Preissteigerung die real verfügbaren Einkommen und damit den privaten Konsum expandieren lässt. In den Schwellenländern hat sich die Dynamik hingegen leicht abgeschwächt. Dazu hat die schwache Entwicklung wichtiger Absatzmärkte – wie etwa des Euroraums – beigetragen; dies wird künftig aber weniger belasten. Zudem haben Turbulenzen auf den Devisenmärkten die Investoren verunsichert. Der daraus resultierende Anstieg der Zinsen engt auch die finanzpolitischen Spielräume der Schwellenländer ein. Zudem müssen auch viele dieser Länder strukturelle Reformen ihrer Volkswirtschaften und Finanzsysteme entschiedener angehen.
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