Energieverbrauch des Sektors Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD) in Deutschland: Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Kooperation mit der der Technischen Universität München (IfE), der GfK Retail and Technology GmbH (Nürnberg), der IREES GmbH (Karlsruhe) und der BASE-ING. GmbH (München) die Energieverbrauchsstrukturen von öffentlichen und privaten Unternehmen im GHD-Sektor untersucht. Die Studie zeigt: Zwar ist der Energieverbrauch seit 2006 deutlich gesunken, aber es gibt noch Einsparpotenziale – vor allem bei der Beleuchtung.
Aufgabenstellung
Im Jahr 2011 entfielen auf den Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD) knapp 16 % des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland. Die unzureichende Erfassung dieses Sektors im Rahmen der amtlichen Energiestatistik erschwert die energiewirtschaftliche und umweltpolitische Berichterstattung an internationale Organisationen und schränkt die Basis für energiewirtschaftliche Bewertungen und Prognosen sowie für energiepolitische Entscheidungen ein. In Deutschland gibt es seit zehn Jahren regelmäßige Erhebungen des Energieverbrauchs im GHD-Sektor. Damit sollen die statistischen Grundlagen für diesen Verbrauchssektor weiter verbessert und energiewirtschaftlichen Informationsbedürfnissen Rechnung getragen werden. In der aktuellen Studie werden die Erhebungsergebnisse für die Jahre 2006 bis 2011 dargestellt.
Ergebnisse
Die Hochrechnung der Befragungsergebnisse erfolgt für 14 Gruppen des GHD-Sektors nach Energieträgern (Strom und einzelne Brennstoffe) und Anwendungsbereichen (Raumheizung, Prozesswärme, Prozesskälte, Klimakälte, mechanische Energie, Beleuchtung, IuK). Darüber hinaus enthält die Studie viele Detailinformationen zur Energienutzung in den unterschiedlichen Bereichen des GHD-Sektors. In einem Sonderbericht werden außerdem Hochrechnungsergebnisse zur Nutzung erneuerbarer Energien im GHD-Sektor im Jahr 2010 dargestellt.
Einsparpotenziale
Im Schnitt entfallen mehr als 40% des Stromverbrauchs in dem GHD-Sektor allein auf die Beleuchtung. Hier rentieren sich Investitionen in eine effizientere Beleuchtung häufig schon nach drei Jahren. Weitere 20% des eingesetzten Stroms werden im Durchschnitt für motorische Antriebe aufgewendet. In diesem Bereich ließe sich vor allem durch Systemoptimierungen Energie einsparen. Rund 70% der Brennstoffe wiederum werden für die Raumheizung verwendet, so dass hier erhebliche Einsparmöglichkeiten durch die energetische Gebäudesanierung und die Erneuerung der Heizungssysteme bestehen.
Downloads
(mb / mit Informationen des Fraunhofer ISI)
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Weiterführende Artikel und Links:
– Energetische Gebäudesanierung wird mit “Sanierungskonfigurator” erleichtert
– Erneuerbare Energieautarkie: Wie Unternehmen und die Volkswirtschaft von der Energiewende gewinnen
– Wegweiser zur Unternehmensförderung im Energiebereich (Broschüre des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie)
– Leitfaden mit Fördermöglichkeiten für die Umsetzung der Energiewende (vom Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft gemeinsam mit der Unternehmensberatung Ernst & Young)
– Praxisbeispiel für Energieautarkie in mittelständischen Betrieben: Framus & Warwick Music Equipment
– Energy Efficiency Award 2013: Unternehmen können sich noch bis zum 30. Juni bewerben
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