Die Erfahrung zeigt, dass die fossil-atomaren Energieträger immer teurer und die Erneuerbaren Energien immer preiswerter werden. Die Kilowattstunde Solarstrom kostete 1990 noch einen Euro, heute zwischen neun und 15 Cent, in sonnenreicheren Ländern bereits unter vier Cent. In zehn bis 15 Jahren können wir hierzulande bei fünf Cent pro Kilowattstunde Ökostrom sein.
Eine finanziell abgeschriebene Fotovoltaik-Anlage wird dann Strom zu einem Cent pro Kilowattstunde erzeugen. Das alles wird nicht mit berechnet. Dass ausgerechnet der Umweltminister nicht ökologisch rechnet, überrascht sehr.
Die Energiewende-Planer der schwarz-gelben Bundesregierung hatten freilich eine soziale Schieflage in ihre Energiewende-Politik eingebaut. Private Verbraucher müssen nämlich die Ökostromabgabe für die Großindustrie mitfinanzieren. Es gibt noch immer zu viele Befreiungen von der Umlage des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG). Das ist ungerecht und sollte rasch geändert werden. Dann erhält die nötige Wende eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz.
Die Energiewende muss solidarischer gestaltet werden. Und sozial Schwache sollten und könnten von zusätzlicher Belastung befreit werden. Wer hindert die neue Bundesregierung daran, jedem Hartz-IV-Empfänger zehn Euro mehr im Monat als Ausgleich für höhere Strompreise zu überweisen?
Die Energiewende ist keine Last, sondern die größte ökonomische, ökologische und soziale Chance für den Industriestandort Deutschland. Das EEG ist und bleibt auf der ganzen Welt das erfolgreichste Kostensenkungsinstrument für bezahlbare Energie.