… aus dem wöchentlichen Kommentar von Dr. Franz Alt. Nach „Kohle statt Atom – das neue Feindbild“ folgt heute: „Klimaschutz beginnt auf dem Teller“.
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Die Menschheit hat einen Mordshunger auf Fleisch. Weltweit werden bereits 70 Prozent der Ackerfläche für Tierfutter beansprucht. Also nicht das bisschen Biogas ist die Ursache für den Welthunger wie oft in Umweltkreisen behauptet wird, sondern unser viel zu hoher Fleischkonsum. Und dieser wird bis 2050 nochmal um 57 Prozent wachsen – auf 470 Millionen Tonnen pro Jahr.
In Deutschland werden pro Jahr 3,2 Millionen Rinder, 58 Millionen Schweine, 627 Millionen Hühner, 25 Millionen Enten und 37 Millionen Puten geschlachtet. Milliarden Fische und andere Tiere kommen dazu. Der jetzt veröffentlichte „Fleischatlas 2014“ zeigt außerdem, dass der Fleischkonsum in Industrieländern wie Deutschland oder den USA zwar leicht sinkt, aber in Schwellenländern wie Indien und China stark steigt.
Vegetarismus-Trend nützt wenig
In Deutschland sank der Fleischkonsum 2012 um zwei Kilogramm pro Kopf gegenüber dem Vorjahr. Es gibt hierzulande nach wie vor einen leichten Trend zum Vegetarismus. Den Tieren und der Umwelt nützt dieser Trend jedoch wenig, denn aus Deutschland wird immer mehr Fleisch exportiert. In Deutschland isst ein Mensch im Schnitt jedes Jahr 60 Kilogramm Fleisch.
Fleischproduktion belastet das Klima, das Grundwasser und die Umwelt. Nach dem „Fleischatlas“ essen Männer doppelt so viel Fleisch wie Frauen. Das ist auch um das Doppelte mehr als ihnen gesundheitlich gut tut, sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Aber auch Frauen liegen demnach an der oberen Grenze.