Geopolitik und Anleger: Ein unterschätzter Einfluss

Wenn die Zahlen für sich sprechen, spielen doch auch für die Börse und gerade für risikoreiche Varianten, beispielsweise für CFDs, auch geopolitische Entwicklungen eine brisante Rolle. Interessanterweise erreichen gerade die globalen Finanzmärkte neue Höhen, während in den Medien von massiven Konflikten in den unterschiedlichsten Ländern berichtet wird. Dabei bleibt festzustellen, dass die Märkte über die geopolitischen Risiken augenscheinlich hinwegzusehen scheinen. Dennoch sind die unmittelbaren Zusammenhänge nicht von der Hand zu weisen.

Die Märkte ignorieren geopolitische Risiken

Während sich auf geopolitischer Ebene die Ereignisse zu überschlagen scheinen, bleiben marktwirtschaftliche Reaktionen bislang aus: Bislang „warten“ wir vergeblich auch Ölschocks oder ein entsprechendes Embargo. Indes stieg vielmehr das Angebot preiswerter Energie in den Staaten, trotz der amerikanischen Schiefergasrevolution beispielsweise. Für diese Beobachtung ist allerdings ausschlaggebend, dass die Erschütterungen, die durch die geopolitischen Entwicklungen ausgelöst werden, derzeit zumeist lokal geblieben sind.

Sieht man sich den Finanzmarkt genauer an, ist zudem anzunehmen, dass sich Anleger auf Erfahrungswerte verlassen. Dabei sehen sie womöglich zunächst die Politik in der Pflicht, auf geopolitische Ereignisse zu reagieren und für Stabilität am Finanzmarkt zu sorgen. Ein Mittel, das der Politik in dieser Hinsicht tatsächlich zur Verfügung steht, besteht darin, Geld- und Fiskalpolitik zu lockern. Auf diese Weise stützte sie Wirtschaft und Finanzmärkte zum Beispiel in der Folge der Anschläge vom 11. September 2001: Es ergaben sich Kaufgelegenheiten aus diesen Marktkorrekturen. Zuvor zurückgegangene Vermögenspreise wurden so zügig aufgeholt.

Geopolitische Risiken für den Finanzmarkt: Nicht von der Hand zu weisen

Dem gegenüber steht die Frage, ob die Märkte die Ereignisse auf geopolitischer Ebene nicht zu leichtfertig beiseite wischen. Letztlich sind die Zusammenhänge zwischen Geopolitik und Finanzmarkt recht eng, was bei Ausbruch einer akuten Krise erst wirklich deutlich wird. Folgende Szenarien würden eine Krise in Wechselwirkung von geopolitischer und finanzmarktspezifischer Ebene verschärfen:

  • Eine Supermacht greift ein: Das Konfliktpotenzial wächst, das Verbrauchervertrauen im Gegenzug sinkt.
  • Der Ölpreis ist gefährdet: Der Verbrauch in der Industrie steigt, die Kaufkraft der Konsumenten fällt ab.
  • Das globale Finanzsystem wackelt: Wegen Kürzungen bei der Kreditvergabe lässt auch die Konjunktur nach.

Sofern diese Faktoren nicht eintreten, ebbt eine Krise meist recht schnell wieder ab. Dennoch lässt sich ein allgemeines Muster beobachten, wie sich die Märkte verhalten: Einerseits finden die ersten sichtbaren Hinweise auf eine Krise kaum Beachtung und werden unterbewertet. Andererseits werden die Anzeichen, dass eine Krise endet, überbewertet.

Generell lohnt sich also durchaus der Blick über den Tellerrand: Wer beispielsweise erfolgreich CFD und Forex handeln möchte, behält auch die großen Zusammenhänge im Auge.

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