Hemden-Knigge: Das sollten Sie wissen

Kennen Sie den Unterschied zwischen „Knigge“, „Stil“ und „Etikette“? Die Etikette entlehnt sich der höfischen Gesellschaft und hat historisch betrachtet die Funktion soziale Ordnungen zu wahren. Sie trifft klare Aussagen darüber, wann sich welche Person, auf welche Art zu verhalten hat. Stil hingegen bezeichnet den individuellen und unverkennbaren Persönlichkeitsausdruck eines Menschen beispielsweise über seine Kleidung. Er ist gewissermaßen die persönliche Visitenkarte und entscheidend wie die Etikette darüber, wie jemand durch ihr*sein Umfeld wahrgenommen wird. Was wir heute als Knigge bezeichnen geht auf Adolph Freiherr von Knigges Buch „Über den Umgang mit Menschen“ zurück, mit dem er soziale Verhaltensformen allen Teilen der Bevölkerung zugänglich machen wollte. Trotz vieler Lockerungen gibt es auch in der heutigen Zeit bei der Wahl des richtigen Business-Outfits ein paar wesentliche Aspekte zu beachten. Hier erfahren Sie, worauf es bei der Wahl des Hemdes ankommt.

Alternativen zum Bügeln – mit dem richtigen Stoff

Ein nicht unwesentliches Kriterium bei der Auswahl des passenden Hemdes stellt der Stoff dar. Für das perfekte Kleidungsstück sollte weder zu Materialien wie Seide, welche der Freizeit vorbehalten ist, noch Kunststoffen wie Polyester gegriffen werden. Passend hingegen sind Gewebe mit hohem Baumwollanteil, der das Kleidungsstück robust wie auch pflegeleicht macht. Baumwolle zählt nicht nur zu den besonders hygienischen Stoffen, sondern besitzt einen angenehmen Tragkomfort und hat einen kühlenden Effekt bei heißen Außentemperaturen.

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich sogenannte bügelfreie Hemden, welche Ihren Auftritt, wie der Name bereits verrät, mit wenig Aufwand elegant wirken lassen. Doch auch bei herkömmlichen Stoffen gibt es Alternativen zum Bügeln. Mit ein paar einfachen Tricks bekommen Sie in nur kurzer Zeit ein faltenfreies und gepflegt wirkendes Business-Hemd, mit dem Sie bei Ihren Geschäftspartner*innen einen guten Eindruck hinterlassen.

Kurzarmhemden sind ein absolutes No-Go

Kurzarmhemden kommen ursprünglich aus dem Sportbereich, wo sie mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen sollten. Dem üblichen Büro-Dresscode entspricht die praktische Variante des klassischen Hemdes jedoch in keinem Fall. Vor allem wenn man bedenkt, dass es sich beim Hemd kleidungsgeschichtlich betrachtet um ein ‚Unterhemd‘ handelt. Denn hierüber wurde stilecht ein Sakko getragen. Auch heutzutage entspricht diese Kombination dem gängigen Business-Knigge. Beim Dresscode für das Sakko gilt: Die Hemdmanschetten sehen etwas unter dem Ärmel hervor, welcher nicht ganz bis zum Handrücken reicht. Bei einer Einladung zu einem offiziellen Anlassen sollten Sie sich vorab rechtzeitig über den gewünschten Dresscode wie

  • Casual
  • Smart Casual
  • Informal
  • White oder Black Tie
  • Cocktail

informieren und sich entsprechend (ein)kleiden. Ein unpassender Auftritt kann nicht nur kurz- sondern auch langfristig unangenehm sein.

Accessoires schaffen einen individuellen Stil

Neben den allgemein bekannten Knigge-Kriterien wie gewaschene und faltenfreie Kleidung – egal ob durch klassische Handarbeit oder mit Alternativen zum Bügeln – ergänzen vor allem kleine Details das perfekte Outfit. Durch die Wahl des richtigen Einstecktuchs beispielsweise beweisen Sie nicht nur, dass Sie sich sicher auf dem gesellschaftlichen Parkett bewegen, sondern geben Ihrem Auftritt eine individuelle Note. Achten Sie vor allem auf vermeintliche Kleinigkeiten wie die richtige Länge der Krawatte (exakt bis zur Gürtelschnalle) oder die Farbe Ihres Hemdes. Bei der Farbwahl treffen Sie mit hellen, natürlichen Tönen immer eine gute Entscheidung. Achten Sie auch auf die ideale Passform für Ihren individuellen Körperbau. Ein Hemd sitzt dann richtig wenn

  • Zwei Finger zwischen den geknöpften Kragen und den Hals passen
  • Es nicht über der Brust spannt oder zu locker sitzt
  • Sich die Schulternähte dort befinden, wo die Schulten zu den Armen übergehen

Lassen Sie sich in puncto Schnitt am besten ausführlich und kompetent von einer*r Fachhändler*in beraten. Nehmen Sie sich Zeit für die Anprobe und die endgültige Entscheidung!

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