„Human Capital Care“ ist eine neue Fachmesse im Bereich des Gesundheitsmanagments von Unternehmen, die sich als Gemeinschaftsprojekt für gesunde Unternehmen versteht, von dem die Beschäftigen ebenso profitieren wie die Chefs:
Die Zahl der Fehltage in den Unternehmen nimmt parallel zur steigenden Belastung für die Beschäftigen weiter zu – von aktuell 11,2 auf prognostizierte 11,9 Tage in den nächsten fünf Jahren. Das ist für beide Seiten ein unerfreuliches Minusgeschäft. Dabei drohe der berufliche Stress laut der IG Metall zu einer der „größten gesundheitlichen Gefahren des 21. Jahrhunderts“ zu werden. „Hier tickt nichts Geringeres als eine gesellschaftliche Zeitbombe.“
86% der befragten Betriebsräte gaben an, dass allein die psychischen und stressbedingten Erkrankungen in ihrem Unternehmen zugenommen haben. Allerdings bemängelten zugleich 69% der Betriebsräte, dass es in ihren Unternehmen keine entsprechenden Hilfs- und Präventionsangebote gebe. Und weitere 26% sind der Ansicht, die vorhandenen Angebote würden nicht ausreichen. Angesichts dieser Zahlen forderte auch IG-Metall-Vorstandsmitglied Urban kürzlich: „Die Gesundheit darf nicht hinter betriebswirtschaftlichen Erfolgszahlen und Wettbewerbsfähigkeit zurückstehen.“ Denn dies wäre eine viel zu kurz greifende Milchmädchenrechnung:
Allein die Fälle von Burnout haben seit 2004 um das Zehnfache zugenommen. Das belastet sowohl die Betroffenen sehr stark, als auch finanziell die Unternehmen und die Volkswirtschaft im Ganzen: Dem Statistischen Bundesamt zufolge verursachen allein die psychischen Erkrankungen Behandlungskosten von 27 Milliarden Euro jährlich. Die Kosten für den dadurch hervorgerufenen Produktionsausfall summieren sich für die Volkswirtschaft auf weitere 26 Milliarden Euro. Jede zehnte Erkrankung hat inzwischen psychische Ursachen, laut dem jüngsten Gesundheitsreport der Techniker Krankenkassen (TK) sind es sogar 15%. Nach Angaben der AOK waren 2010 knapp 100.000 Menschen wegen Burnout krankgeschrieben, was sich zu insgesamt 1,8 Millionen Fehltagen summiert hat. Zu den immer stärker in den Vordergrund rückenden Burnout-Ausfällen kommen jedoch auch noch die „Klassischen“ hinzu, die immer noch 90% der Ausfälle ausmachen, beispielsweise aufgrund schädigender Körperhaltungen durch mangelhafte oder falsch eingerichtete Arbeitsplätze und ähnliches. Das Kostenrisiko für Unternehmen bei einer Unterschätzung des Gesundheitsthemas bei ihren Angestellten ist also entsprechend groß.
Fachmesse für Gesundheitsmanagement in Unternehmen
Umfassende Informationen und Lösungen zu der Problematik werden auf der Messe HUMAN CAPITAL CARE angeboten. Die Messe findet erstmals am 17. und 18. Oktober 2012 in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart statt. Mit 150 Ausstellern und mehr als 1.500 erwarteten Fachbesuchern ist die Veranstaltung Baden-Württembergs größte regionale Fachmesse zum Thema Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung im Unternehmen.
Angebot der Fachmesse
Im Mittelpunkt steht die Aufklärung darüber, was kleine und mittelständische Unternehmen leisten können, um sich ihr wichtigstes Kapital zu erhalten: den gesunden Mitarbeiter. Die Messe bietet dabei Unternehmen einerseits die Möglichkeit, sich umfassend über das Thema Gesundheitsmanagement für die Mitarbeiter zu informieren und damit die krankheitsbezogenen Kosten zu reduzieren. Unternehmen der Branche wiederum bekommen die Möglichkeit, ihre Dienstleistungen und Produkte zielgerichtet dem interessierten Fachpublikum zu präsentieren.
Im Vorfeld der Veranstaltung wählt der Messebeirat eine besonders wertvolle BGM-Initiative aus, die anschließend mit Einnahmen aus der Veranstaltung unterstützt wird. Auch zahlreiche engagierte Non-Profit-Organisationen wie der Bundesverband für betriebliches Gesundheitsmanagement und Bund der Selbstständigen unterstützen die Initiative und werden sich mit ihren Ideen auf der Messe präsentieren.
(mb)