Kommentar anlässlich eines Interviews mit Dennis Meadows zu „Die Grenzen des Wachstums“

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Kommentar zu einem Interview des "Formats" mit Dennis Meadows, dem Co-Autor von "Die Grenzen des Wachstums" (1972) und dem Nachfolgewerk "2052" (2012). Das Interview finden Sie hier in voller Länge.

1972 rüttelte der Club of Rome mit seiner Studie "Die Grenzen des Wachstums" einen im Dauerboom und im unbegrenztem Wachstumswahn schwelgenden Westen auf. Der kürzlich erschienene Folgereport "2052" rückte die Wachstumsproblematik des turbokapitalistischen Wirtschaftssystems erneut in den Vordergrund, das uns ungebremst gegen eine Mauer fahren lässt.

Dennis Meadows, Mit-Autor von "Die Grenzen des Wachstums" und des Nachfolgewerks „2052“, wurde nun von der Redaktion des österreichischen „Formats“über die erschütternde Lage des Planeten interviewt. Die Aussagen des Ökonomen und mehrfachen Direktors des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) sind zutiefst pessimistisch und treffen den nachdenklichen Menschen mitten ins Mark – wahrscheinlich jedoch nicht die Machtelite, die in der verbleibenden Zeit der gegenwärtigen Phase des Systems noch möglichst viel in die eigenen Taschen schaufeln will, bevor dem ein Ende gesetz wird und werden muss.

Laut dem Club of Rome sind wir derzeit mit einer Krise der Arbeitslosigkeit, einer Krise der Nahrungsmittel, einer globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sowie einer weltweiten ökologischen Krise konfrontiert. Jede einzelne hat dabei die Kraft, unser fragiles System zu überfordern und in eine tiefe Krise zu stürzen. Sie tauchen jedoch gemeinsam auf und stellen die Menschheit vor ein schier unlösbares Problem – besonders auch wegen der mächtigen Widerstände, das derzeitige Selbstbedienungsbuffet für die Finanz- und Machtelite, das auf Kosten der Realwirtschaft, des Mittelstands und der Steuerzahler geht, zu schließen.

Meadows selbst in der Ansicht: "Da ist nichts, was wir tun könnten". Er sieht zudem politisch zwei Tendenzen: Einerseits das Aufbrechen von Staaten in kleinere Einheiten, etwa Regionen wie Katalonien. Und andererseits das Schreckensbild einer starken, zentralisierten Supermacht. "Keinen Staat, sondern eine faschistische Kombination aus Industrie, Polizei und Militär.“

Aber vielleicht zeigen die zunehmenden Warn- und Weckrufe renommierter Ökonomen weltweit noch rechtzeitig Wirkung (siehe u.a. die Beiträge im Anhang). Der Wandel wird jedoch vermutlich nicht von "oben", der Politik kommen, sondern von der Einstellung und der Moral Millionen und Milliarden von Bürgern getragen werden müssen, die in ihrem sozialen Umfeld klar stellen: So geht es nicht weiter! Und dies auch klar jenen Verwandten und Bekannten sagen, die sich derzeit noch mit beiden Händen auf Kosten der Geimeinschaft und der Schwächsten bedienen – mit dem Hinweis, wenn sie es nicht machen, würde es ein anderer tun. Die Ausrede darf nicht zählen und darf deren Gewissen nicht beruhigen. Dafür muss gesorgt werden. Soziale Ausgrenzung und stetige Zurechtweisung im eigenen Umfeld kann ein Weg sein, auf die Pflichten eines jeden Mitglieds des sozialen Systems hinzuweisen und zu pochen.

(mb)

 

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