Als das „papierlose Büro“ 1975 in der „Busisness Week“ vorgestellt wurde, war es noch reine Science-Fiction. Doch spätestens mit der Einführung des rechtsgültigen E-Postbriefs wurde eine der letzten großen Hürden beseitigt, die die Umsetzung dieser Vision noch lange behindert hatte: Nämlich die mangelnde Rechtssicherheit der E-Post, die nun durch verschiedene Vorkehrungen gewährleistet wird.
Mit der E-Post wird die moderne Kommunikation rechtssicher
Schon allein aus Zeitgründen werden viele Absprachen in der Wirtschaft heute über E-Mails getroffen. Dabei werden Nachteile wie die mangelhafte Sicherheit oft übersehen oder schlimmstenfalls bewusst in Kauf genommen. Doch das System war niemals als Massenmedium entwickelt worden und konnte nachträglich auch nur notdürftig gegen die schlimmsten Missbräuche geschützt werden. Die einzige sichere Alternative war bis zum Angebot der Deutschen Post der Brief. Erst der E-Postbrief hat die theoretischen Möglichkeiten eines digitalen Versands umgesetzt und dabei wichtige Eigenschaften wie sichere Identifizierung des Absenders, Schutz vor fremden Zugriffen und garantierte Zustellung in den Mittelpunkt gestellt. Diese erfolgt je nach Empfänger über den elektronischen Briefkasten oder wie bisher als Papierbrief und erlaubt es so, das System für den gesamten ausgehenden Schriftverkehr zu nutzen.
Absender und Empfänger sind eindeutig nachweisbar
Für die Verwendung der E-Post muss sich der Absender nachweislich mit seiner eigenen Anschrift als Person identifizieren. Dies geschieht durch die Vorlage eines amtlichen Dokumentes – z. B. des Ausweises – in einer beliebigen Filiale der Deutschen Post oder direkt beim Briefträger. Anschließend hat dieser die Möglichkeit, Briefe elektronisch aufzugeben und auch zu erhalten. Besitzt ein Empfänger keinen Zugang zur E-Post, werden diese ausgedruckt und über die reguläre Post zugestellt. Externe Anbieter bieten dabei seit einiger Zeit auch Rabatte oder vereinfachte Verfahren zur Zustellung, wie z.B. der E-Post Dienstleister LetterXpress. Diese profitieren als Großkunden von entsprechenden Privilegien wie Preisvergünstigungen, die sie an ihre Auftraggeber weiterreichen. Über eigene Oberflächen beseitigen diese Unternehmen auch Nachteile wie das oft als umständlich und unübersichtlich kritisiertes Interface der Deutschen Post.
Einfacher Briefverkehr für Unternehmen jeder Größe
Obwohl die Erleichterungen prinzipiell der gesamten Wirtschaft zugutekommen, profitieren insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen stark von dem E-Postbrief und den daran angeschlossenen Dienstleistern. Zu den Vorteilen gehört in erster Linie eine deutliche Zeiteinsparung durch den geringeren Arbeitsaufwand und die schnellere Zustellung, die selbst Papierbriefe betrifft. Diese werden nämlich elektronisch direkt an entsprechende Verteilerzentren geleitet, wodurch ein großer Teil des Transports entfällt. Entscheidend ist für viele zudem die Archivierung, die insbesondere bei rechtsgültigen oder vom Gesetzgeber zu einer langfristigen Aufbewahrung vorgeschriebenen Dokumenten eine unkomplizierte und gleichzeitig platzsparende, digitale Lagerung erlaubt. Dies gilt selbst für eingehende Schriftstücke, sofern sie ebenfalls als E-Post versandt werden. Darüber hinaus werden auch die Kosten etwa für Büromaterial und Ausdrucke deutlich verringert und können bei einem entsprechenden Umfang der Kommunikation drastisch reduziert werden.
Die E-Post diversifiziert sich und gewinnt an Bedeutung
Seit ihrer Einführung haben bereits zahlreiche Betriebe auf das neue Verfahren umgestellt und der Zuspruch wächst stetig an. Die Entwicklungen entsprechen insgesamt weitgehend den Prognosen, nach denen Privatpersonen dem Angebot eher zurückhaltend gegenüberstehen, während sich die Wirtschaft eindeutig Vorteile versprechen kann. Dienstleister, mit deren Hilfe sich die eher hochpreisigen Angebote der Deutschen Post umgehen lassen, haben dabei in der Vergangenheit immer wieder für einen sprunghaften Anstieg der Teilnehmerzahlen gesorgt.