Messenger-Apps: Der Tod für die SMS?

Mit Facebook zurück in die Zukunft. Das trifft auch für WhatsApp zu. Im Herbst 2014 sorgte das einst gefeierte Internet-Startup mit seinen Quartalszahlen für Unmut unter seinen Anlegern. Die 22 Milliarden US-Dollar, die das derzeit weltweit meist genutzte soziale Netzwerk für die Übernahme des Messenger-Dienstes hinblätterte, galten schon als zum Fenster hinaus geschmissen. Mit seinen über eine Milliarden Nutzern gehört es allerdings inzwischen zu den meist genutzten Messenger-Apps der Welt – und verdrängt ganz nebenbei die SMS vom Markt.

Auslaufmodell SMS?

Einst war die SMS ein regelrechter Geldsegen für die Mobilfunkbetreiber. Man konnte dem Kunden hohe Summen für das Versenden der Nachrichten abtrotzen (im Vergleich zu den Kosten, welche die Mobilfunkanbieter für das Bereitstellen dieser Versandoptionen aufzubringen hatten). Doch das wird in absehbarer Zeit nicht mehr der Fall sein. WhatsApp rocks and will kill SMS prophezeite der Blogger Roger Hislop vor gut fünf Jahren. Und das scheint sich zumindest für Deutschland zu bewahrheiten, wie aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen.

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Die SMS, ein Auslaufmodell? Oben eingefügte Infografik zeigt die Anzahl der in Deutschland pro Jahr verschickten Kurznachrichten. (Quelle: de.statista.com / CC BY-ND 3.0)

16,6 Milliarden SMS haben die Deutschen laut Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr verschickt. Zum Vergleich: 2012 waren es mit 59,8 Milliarden noch mehr als dreimal so viele. Summa summarum entspricht diese Entwicklung einem Rückgang von rund 26 Prozent. Das Kurznachrichtenvolumen ist damit das dritte Jahr in Folge stark eingebrochen. Branchenexperten erklären deutliche Rückgang vor allem mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und der damit einhergehenden Nutzung von Messenger-Apps wie WhatsApp.

Warum Messenger-Apps für die Internetriesen so wertvoll sind

Eine Antwort auf diese Frage bietet die folgende Infografik der OMS AG. Sie zeigt die Entwicklung der Nutzer- und Umsatzzahlen bei Facebook. Durch WhatsApp kann der Social Media-Gigant nun mit eine Milliarde Nutzern in Verbindung treten. Entweder um sie auf neue hauseigene Dienste aufmerksam zu machen oder andere Arten von Informationen an sie weiterzuleiten. Die Zahl der hinzugewonnenen Nutzer machte sich auch bei den Umsatzzahlen bemerkbar. Im Bereich Werbung konnten diese zum Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdreifacht werden (von damals 1,5 Millionen US-Dollar auf 5,3 Millionen US-Dollar in 2016, s. u. Infografik).

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Die oben eingefügte Infografik fasst die offiziellen Facebook-Umsatzzahlen kompakt zusammen. (Quelle: www.omsag.de)

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