Auslaufmodell SMS?
Einst war die SMS ein regelrechter Geldsegen für die Mobilfunkbetreiber. Man konnte dem Kunden hohe Summen für das Versenden der Nachrichten abtrotzen (im Vergleich zu den Kosten, welche die Mobilfunkanbieter für das Bereitstellen dieser Versandoptionen aufzubringen hatten). Doch das wird in absehbarer Zeit nicht mehr der Fall sein. WhatsApp rocks and will kill SMS prophezeite der Blogger Roger Hislop vor gut fünf Jahren. Und das scheint sich zumindest für Deutschland zu bewahrheiten, wie aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen.

16,6 Milliarden SMS haben die Deutschen laut Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr verschickt. Zum Vergleich: 2012 waren es mit 59,8 Milliarden noch mehr als dreimal so viele. Summa summarum entspricht diese Entwicklung einem Rückgang von rund 26 Prozent. Das Kurznachrichtenvolumen ist damit das dritte Jahr in Folge stark eingebrochen. Branchenexperten erklären deutliche Rückgang vor allem mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und der damit einhergehenden Nutzung von Messenger-Apps wie WhatsApp.
Warum Messenger-Apps für die Internetriesen so wertvoll sind
Eine Antwort auf diese Frage bietet die folgende Infografik der OMS AG. Sie zeigt die Entwicklung der Nutzer- und Umsatzzahlen bei Facebook. Durch WhatsApp kann der Social Media-Gigant nun mit eine Milliarde Nutzern in Verbindung treten. Entweder um sie auf neue hauseigene Dienste aufmerksam zu machen oder andere Arten von Informationen an sie weiterzuleiten. Die Zahl der hinzugewonnenen Nutzer machte sich auch bei den Umsatzzahlen bemerkbar. Im Bereich Werbung konnten diese zum Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdreifacht werden (von damals 1,5 Millionen US-Dollar auf 5,3 Millionen US-Dollar in 2016, s. u. Infografik).
