„Nicht jeden Schmarrn posten”: Die richtige Positionierung

Facebook ist persönlich und „social”, trotzdem sollte nicht jeder Schmarrn gepostet werden. Will sich ein Coach oder ein Unternehmen professionell auf Facebook positionieren, so sollte man die Balance zwischen persönlich und seriös finden. Christina Emmer hat sich als Coach für Coaches auf die richtige Positionierung neuer Coaches spezialisiert und liefert im Interview einen Einblick in die optimale Positionierung. Beim Social Media Start-Paket 2016 können Sie am Webinar zum Thema teilnehmen.

Anmerkung der Redaktion: Die Komplettpakete zum Social Media Camp stehen auch nachträglich als Webinaraufzeichnung zur Verfügung. Dabei bestimmen Sie selbst das Tempo; der Einstieg ist jederzeit möglich. Mehr Informationen finden Sie unter Social Media Starter-Camp 2016.

Hallo Frau Emmer, wie sind sie dazu gekommen ein Coach für Coaches zu werden?

Als Expertin für Positionierung habe ich irgendwann bemerkt, dass mich die Coaches besonders faszinieren. Zum einen, weil ich selbst natürlich Coach bin, zum anderen aber vor allem deshalb, weil ich glaube, dass Coaching wirklich etwas bewirken kann und ich es so schade finde, dass viele Coaches gar nicht zum Zug kommen, weil sie am Markt nicht sichtbar werden. Sie formulieren ihr Angebot nicht klar genug oder für eine viel zu breite Masse und können sich so auch nicht als Experte positionieren.

Welche drei kleinen Handgriffe helfen bei der richtigen Positionierung auf Facebook?

Bevor ich daran denke, mir eine Positionierung auf Facebook aufzubauen, muss mir natürlich erst einmal selbst klar werden, wofür mein Name bzw. meine Marke stehen soll. Es geht darum, die eigenen Werte und die eigene Message klar kommunizieren zu können.

Auf Facebook ist es dann wichtig, eine gute Mischung hinzubekommen, zwischen persönlichen, unterhaltenden Inhalten und der Kommunikation des eigenen Angebotes.

Meine 3 „kleinen Handgriffe“ sind:

  • Jeder Post den ich in Facebook abschicke, entspricht meinen eigenen Werten und fördert das Bild, das andere von mir und meiner Arbeit haben sollen. Ich überprüfe vor jedem „Senden“, ob der Post meinen Zielen dient (auch wenn das nicht immer auf den ersten Blick für andere erkennbar ist).
  • Ich poste ca. 80 % unterhaltsame, informative, inspirierende, nicht werbliche Inhalte. Ich achte darauf, dass meine werbenden Inhalte möglichst auch unterhaltenden, informierenden oder inspirierenden Charakter haben und möglichst persönlich formuliert sind.
  • Ich achte darauf, dass mir Facebook Spaß macht und ich die Begeisterung für meine Arbeit transportieren kann. Die Leser spüren, ob man nur aus Pflichtgefühl („weil das halt alle so machen“) postet oder ob man gerne auf Facebook mit den Menschen interagiert.

In dem Titel Ihres Webinars heißt es, man solle „nicht jeden Schmarrn posten“. Was genau zählen Sie zu der Kategorie „Schmarrn“? Einen Post, der nicht in mein berufliches Themengebiet fällt? Ein witziges Meme, das zu meiner Arbeit, dem Wetter, etc. passt, würde meine Fanpage auflockern, aber unterstützt es die Seriosität?

(lacht) „Schmarrn“ ist für mich, was nicht zu mir passt, niemanden interessiert oder schon im Überfluss vorhanden ist. Mit Katzenbildern und den auch sehr beliebten Essensfotos hebe ich nicht gerade meine Individualität hervor. Ich wäre auch vorsichtig mit politischen Äußerungen und ganz besonders vorsichtig bin ich mit den allseits beliebten „Aufregern“, z.B. über Werbung oder die neuesten Facebook-AGB.

Ein witziges Bildchen zum Auflockern finde ich super. Unseriös ist für mich z.B. ein Coach, der auf der einen Seite für „mehr Glück im Leben“ stehen will, sich aber auf der andere Seite ständig über alles beschwert, was „ach so schlecht“ ist bei Facebook. 😉

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Das Social Media Start-Paket 2016 bietet informative Webinare rund um die Nutzung von Social Media. (© Sabine Piarry)

Gibt es bestimmte Social Media Plattformen, die für manche Unternehmen sinnvoller sind als für andere?

Ja definitiv. Meines Erachtens ist es entscheidend, wo sich die eigene Zielgruppe wirklich aufhält und auch aktiv ist.

Facebook lässt, bis auf die Profil- und Coverbildgestaltung, wenig Spielraum für ein personalisiertes Auftreten. Würden Sie sich in dieser Hinsicht einen größeren Gestaltungsrahmen für Unternehmenskonten wünschen? So bräuchten die Firmen nicht extra ein Profilbild mit Logo gestalten, sondern könnten dieses direkt auf der Fanpage integrieren.

Nein. Facebook ist für mich nicht in erster Linie eine Plattform für Unternehmenspräsentationen, sondern es ist eben „social“. Für uns Coaches ist das im Grunde eine großartige Möglichkeit mit unseren potentiellen Kunden in persönlichen Kontakt zu kommen. Wer sich hier wirklich Mühe gibt, wird in der Regel auch belohnt.

Ich habe mir eine Facebookgruppe aufgebaut, die inzwischen um die 5000 Mitglieder hat. Aus dieser Gruppe kommen auch regelmäßig Interessenten auf meinen Blog und daraus wiederum entstehen Kunden. Allerdings nicht durch Werbung, sondern weil ich ein Umfeld erschaffen habe, in dem es wirklich wertvollen Content gibt. Sehr viele Menschen wissen das zu schätzen und irgendwann kam der „Return on Invest“ fast wie von selbst.

Was können die Teilnehmer des Social Media Starter Camps 2016 von ihrem Webinar „’Nicht jeden Schmarrn posten!‘ Sich als Experte positionieren“ am 4. April 2016 von 10 bis 11 Uhr erwarten?

Ich werde den Teilnehmern meine persönliche Facebook-Strategie zeigen. Damit habe ich mir in den letzten eineinhalb Jahren zum größten Teil mein Business aufgebaut. Ich habe gelernt, wie ich Facebook nutzen kann, so dass es mir gleichzeitig Spaß macht und wirklich Kunden bringt.

Ich poste eben nicht „jeden Schmarrn“ sondern wähle gezielt aus -zum größten Teil. Eine gute Strategie erlaubt im Idealfall auch immer Spontanität. So geht der Spaß und die Begeisterung nicht verloren.

Die größte Hürde hier für viele: Sich authentisch und offen zeigen…aber dazu mehr im Webinar!

Frau Emmer, ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen viel Spaß beim Social Media Starter Camp 2016.

Das Interview führte Lydia Hagen, Redakteurin beim Wirtschafts- und Mittelstandsmagazin AGITANO.

Über Christina Emmer

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Um gesehen zu werden, braucht es eine perfekte Positionierung im Internet. (© Christina Emmer)

Christina Emmer ist Coach für Coaches und Expertin für Positionierung und Sichtbarkeit. Auf ihrem Blog schreibt sie darüber, wie man sich als Coach eine authentische und ganzheitliche Positionierung erschafft und diese auch nach außen kommuniziert. Ihr Wissen gibt sie in Onlinekursen und Live-Workshops weiter.

Christina Emmer ist zudem Gründerin von The-Coach.Net – DAS Netzwerk für Coaches. Hier tauschen Coaches sich online aus und unterstützen sich auch offline gegenseitig, u.a. bei regionalen Treffen, die im ganzen deutschsprachigen Raum stattfinden. The-Coach.Net bietet außerdem eine Plattform für das eigene Expertenprofil und die Möglichkeit, eigene Blogartikel zu veröffentlichen.

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