Peter Holzer: Heikle Botschaften (2): Hart in der Sache – weich zum Menschen

Wir zeigen Ihnen dazu Werkzeuge, die vor allen Dingen mit Ihrem Verhalten als Überbringer der Botschaft zu tun haben. Es kann sein, dass die nachfolgenden Empfehlungen ungewohnt auf Sie wirken. Das liegt – wie das Wort bereits sagt – daran, dass Sie bisher andere Verhaltensmuster angewendet haben. Nur weil wir etwas seit Jahren tun, heißt es nicht, dass es die intelligenteste Lösung ist. Deswegen lade ich Sie ein, die folgenden fünf Sofort-Hilfen für heikle Botschaften einfach auszuprobieren:

1. Visualisieren

Wenn Ihr Flieger Verspätung hat, teilt Ihnen das eine Anzeigetafel mit. So können Sie sauer auf die Tafel sein, nicht jedoch auf einen Mitarbeiter, der Ihnen die Botschaft persönlich mitteilt. Wir wollen uns auch aus der Schusslinie halten. Dazu visualisieren wir die Botschaft: schreiben Sie auf einen Block, drucken Sie etwas aus oder nutzen Sie PowerPoint beziehungsweise ein Flip-Chart. Erst wenn Sie die Botschaft visualisieren, können Sie die schlechte Botschaft auf die Seite packen.

2. Augenkontakt brechen

Flirtende Paare schauen sich in die Augen. Dadurch werden ihre Worte persönlich. Heikle Botschaften sollen jedoch nicht persönlich wirken. Deswegen brechen Sie den Blickkontakt. Schauen Sie dazu auf die visualisierte Botschaft, zum Beispiel auf den Block. Ihr Zuhörer wird Ihrem Blick folgen. Er schaut dann ebenfalls auf den Block. So machen wir diesen „dritten Punkt“ zum eigentlichen Überbringer der heiklen Botschaft.

3. Neutral formulieren

Durch neutrale Worte nehmen Sie Druck aus dem Gespräch. Formulieren Sie „die Zahlen liegen hinter Plan“ statt „Ihre Zahlen liegen hinter Plan“. „Der Report ist nicht gut“ statt „Ihr Report …“.


Lesen Sie auf Seite 3: Trainieren Sie den Ernstfall.

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